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Die Pinakes von Penteskouphia neugriechisch Pinakes apo ta Penteskoyfia oder Plakidia apo ta Penteskoyfia sind antike griechische Tontafeln Pinakes die am nordlichen Abhang des Berges Kastraki unterhalb der Burg Penteskouphi sudlich von Korinth entdeckt wurden Poseidon und Amphitrite Berlin Antikensammlung F 495 513Abbau von Ton schwarzfigurig 575 550 v Chr Berlin Antikensammlung F 242Holzfaller Onymon schwarzfigurig 575 550 v Chr Paris Louvre MNB 2858 Vorderseite Topfer Sordis schwarzfigurig 575 550 v Chr Paris Louvre MNB 2858 Ruckseite Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenEntdeckung BearbeitenEin Bauer aus dem Dorf Pendeskoufi entdeckte 1879 etwa 900 m nordwestlich der Burg Penteskouphi bei Raubgrabungen uber 1000 Fragmente von antiken Tontafeln Diese gelangten uber Korinth und Athen in den Antikenhandel Sechzehn dieser Tafeln erwarb der Louvre in Paris alle weiteren kamen ins Antiquarium in Berlin Es bestand auch Interesse mehr uber den Fundort zu erfahren jedoch wurde der Fundort kurze Zeit spater durch ein Unwetter stark verandert und so war es dem Bauern nicht mehr moglich die genaue Lage der Pinakes anzugeben 1 Arthur Milchhoefer der die naheren Fundumstande untersuchen wollte reiste im folgenden Jahr nach Korinth Er ermittelte als Fundort einen Abhang eines Baches und kam zu dem Urteil dass die Pinakes ursprunglich in einem eng begrenzten Raum gelegen hatten Es gab wenig weitere Beifunde und man fand in der Nahe auch keine Architekturfragmente Milchhoefer vermutete dass es sich bei dem Fundort um eine Abfallhalde eines Poseidonheiligtums handelte da die Tafeln wohl schon zerbrochen waren als sie dort abgelagert wurden 2 Im Jahre 1905 fuhrte Oliver Miles Washburn fur die American School of Classical Studies at Athens Suchgrabungen durch und entdeckte weitere 350 Fragmente von Tontafeln Die meisten waren jedoch zu stark verwittert und deshalb fur weitere Untersuchungen wertlos Weitere Funde waren protokorinthische und fruhkorinthische Keramikscherben 3 Diese Funde befinden sich heute im Archaologischen Museum Korinth Es konnte jedoch gezeigt werden dass einige neue zu bereits fruher gefundenen Fragmenten passen und so ist man sich sicher dass man entweder den ursprunglichen Fundort der Pinkakes oder die Halde an der der Bauer Fragmente von schlechter Qualitat entsorgt hatte gefunden hat Beschreibung BearbeitenDie Pinakes von Penteskouphia sind rechteckig im Durchschnitt etwa 10 cm hoch 14 cm breit und 0 5 cm dick und einseitig oder doppelseitig bemalt Meist ist der Gott Poseidon abgebildet Sie verfugen uber ein oder mehrere Locher an denen sie in Tempeln oder an Baumen aufgehangt werden konnten Deshalb geht man davon aus dass es sich um Votivgaben an Poseidon und Amphitrite aus einem Tempel oder einem Heiligen Hain dieser Gottheiten handelt Auf 20 der Pinkaes ist Poseidon abgebildet auf 18 menschliche Figuren auf 11 Wagen und Pferde auf 9 andere Tiere auf 7 Topfer auf 4 andere Handwerker und mythische Szenen und auf 2 Schiffe Der grosste Teil von 29 ist jedoch so schlecht erhalten dass eine Zuordnung nicht moglich ist Etwa 1030 der etwa 1200 Fragmente sind im schwarzfigurigen Stil dekoriert Meist ist die Bemalung hochwertig Die Dekoration ist jedoch bei einigen recht einfach ausgefuhrt Einige Pinakes stammen aus der zweiten Halfte des 7 Jahrhunderts v Chr aber der grosste Teil datiert ins 6 Jahrhundert v Chr 4 Manche Pinakes tragen eine Inschrift mit Buchstaben des korinthischen Alphabets des 6 Jahrhunderts v Chr So haben sich etwa die Vasenmaler Milonidas und Timonidas der Holzfaller Onymon und der Topfer Sordis als Spender verewigt Literatur BearbeitenOlivier Rayet Plaques votives en terre cuite trouvees a Corinthe In Gazette archeologique Band 6 1880 S 101 107 Digitalisat Adolf Furtwangler Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium Berlin 1885 Band 1 Nr 347 955 Digitalisat Band 2 Nr 3920 3924 Digitalisat Max Frankel Thontafelchen aus Korinth im Berliner Museum in Antike Denkmaeler Band 1 Berlin 1891 S 3 4 Tafeln 7 8 Digitalisat Maxime Collignon Tablettes votives de terre cuite peinte trouvees a Corinthe in Monuments grecs publies par l Association pour l encouragement des etudes grecques en France Band 12 1897 S 23 32 Digitalisat Thontafelchen aus Korinth im Antiquarium der Koniglichen Museen zu Berlin in Antike Denkmaeler Band 2 Berlin 1908 S 8 Tafeln 23 24 29 30 39 40 Digitalisat H A Geagan Mythological themes on the plaques from Penteskouphia In Archaologischer Anzeiger 1970 S 31 48 Ronald S Stroud Penteskouphia Corinthia Greece In Richard Stillwell u a Hrsg The Princeton Encyclopedia of Classical Sites Princeton University Press Princeton NJ 1976 ISBN 0 691 03542 3 englisch perseus tufts edu Maria Grazia Palmieri Penteskouphia Immagini e parole dipinte sui pinakes corinzi dedicati a Poseidon Tripodes 15 Scuola Archeologica Italiana di Atene Athen 2016 ISBN 978 960 9559 06 5 Digitalisat Eleni Hasaki Yannis Nakas Ship iconography on the Penteskouphia pinakes from Archaic Corinth Greece Pottery industry and maritime trade In Jerzy Gawronski Andre van Holk Joost Schokkenbroek Hrsg Ships and maritime landscapes Proceedings of the13th International Symposium on Boat and Ship Archaeology Eelde 2017 ISBN 978 94 92444 14 1 S 66 72 Digitalisat Eleni Hasaki Potters at Work in Ancient Corinth Industry Religion and the Penteskouphia Pinakes Hesperia Supplement 51 American School of Classical Studies at Athens Princeton 2021 ISBN 978 0 87661 553 9 5 Stefan Anton Distler Bauern und Banausen Darstellungen des Handwerks und der Landwirtschaft in der griechischen Vasenmalerei Reichert Verlag Wiesbaden 2022 ISBN 978 3 95490 321 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pinakes von Penteskouphia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Pinakes von Penteskouphia im Louvre Pinakes von Penteskouphia in den Staatlichen Museen zu Berlin Pinakes von Penteskouphia in der Datenbank der Corinth ExcavationAnmerkungen Bearbeiten Iakovos Ch Dragatsis Pinakia Korin8iaka in Parnassos Syggramma Periodikon kata mhna ekdidomenon Band 5 Athen 1881 S 134 139 Digitalisat Adolf Furtwangler Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium Band 1 Berlin 1885 S 47 Digitalisat Arthur Milchhoefer in Archaologische Zeitung Band 38 1880 S 195 Digitalisat Oliver Miles Washburn Excavations at Corinth in 1905 In American Journal of Archaeology Band 10 1906 S 19 20 Digitalisat John Boardman Early Greek Vase Painting London 1998 S 185 Rezension von Marton Andras in der Bryn Mawr Classical Review 2023 02 14 franzosisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pinakes von Penteskouphia amp oldid 237705463