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Der Pilatussee ist ein sagenumwobener ehemaliger See 1 auf einer Hohe von 1548 m u M in der Gemeinde Schwarzenberg beim Pilatus Bergmassiv bei Luzern im Kanton Luzern in der Schweiz An der Stelle befindet sich heute ein Hochmoor mit offener Wasserflache Der Pilatussee Juni 2014 Blick vom Pilatus Richtung Westen auf das Tal des Brundlenbachs Das Mittaggupfi mit der Oberalp sowie dem ehemaligen Pilatussee im Wald der Goldwang Im schattigen Vordergrund liegt die Brundle 1434 m u M Inhaltsverzeichnis 1 Situation 2 Die Sage um Pontius Pilatus 3 Zugang 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseSituation BearbeitenDer See liegt zwischen den Gipfeln des Pilatus 2128 m u M und dem weiter westlich gelegenen Mittaggupfi 1917 m u M nordlich des Grates zwischen den beiden Bergen Er befindet sich auf der Oberalp rund 200 Meter ostlich der Alphutte auf dem Gemeindegebiet von Schwarzenberg 1594 versuchte man den See trockenzulegen was jedoch nur teilweise gelang Seitdem ist aus dem ehemaligen See ein Hochmoor entstanden Durch die Errichtung eines holzernen Haupt und eines Nebendammes im Jahr 1980 bildete sich ein von Schnabelsegge und Torfmoosen gesaumter Moorsee mit Bulten und Schlenken in weiter entfernten Uferbereich Im Jahr 2014 wurde eine Sanierung des schadhaft gewordenen Hauptdammes eingeleitet die bis 2016 abgeschlossen war 2 Seit 1967 steht das Eigental und damit auch der ehemalige Pilatussee unter Schutz 1 zusatzlich ist er seit 1991 als Hochmoor von nationaler Bedeutung geschutzt 3 Die Sage um Pontius Pilatus BearbeitenDer Name des Bergmassivs stammt vermutlich von Mons pileatus d h der mit Felspfeilern durchsetzte Berg von lat mons Berg und lat pila Pfeiler Strebe Erst spater wurde wohl der schon bestehende Name Pilatus mit Pontius Pilatus dem Prafekten Roms in Jerusalem in Verbindung gebracht 4 So entwickelte sich die Sage dass die Leiche von Pontius Pilatus in dem Bergsee versenkt sei Er durfe dort nicht gestort werden um keine Unwetter heraufzubeschworen Daher hatte der Stadtrat von Luzern bis ins 16 Jahrhundert das Betreten des Berges und den Zugang zum See verboten Wegen versuchter Besteigung wurden 1387 sechs Geistliche aus Luzern ins Gefangnis geworfen 1518 wurde Herzog Ulrich von Wurttemberg und 1555 der beruhmte Schweizer Naturforscher Conrad Gessner jeweils nur unter Aufsicht und dem Versprechen nichts in den See hineinzuwerfen hinaufgelassen 5 1585 ergriffen der damalige Dekan und Stadtpfarrer Magister Johann Muller und der damalige Stadtschreiber Renward Cysat 6 die Initiative und gingen mit dem Magistrat und Burgern zum See um die Sage zu widerlegen Sie warfen Steine in den Pilatussee wateten durch das Wasser und wuhlten es auf Da daraufhin kein Unwetter eintrat war der Aberglaube widerlegt 7 Um ganz sicherzugehen beschloss 1594 der Luzerner Rat den See durch Grabungen trockenzulegen Daraufhin geriet die vermeintliche Bedrohung schnell in Vergessenheit Hingegen reisten 1842 noch Pilger von Rom nach Luzern um diesen See und den Berg zu besuchen 8 Zugang Bearbeiten nbsp Das Gebiet bei der OberalpDie Oberalp mit dem ehemaligen Pilatussee lasst sich nur zu Fuss erreichen Wanderwege fuhren von der Pilatus Bergstation anspruchsvoller Gipfelweg mit Traversierungen von der Station Frakmuntegg der Luftseilbahn von der Alp Lutoldsmatt von Alpnach und vom Eigental zur Oberalp Literatur BearbeitenHugo Nunlist Der Pilatus und seine Geheimnisse Hrsg unter Mitwirkung des Schweizer Alpenclubs Theo Wiesmann Bilder Band 315 Schweizerisches Jugendschriftenwerk Zurich 1948 Hans Pfister Pilatus Sagen und Geschichten Verlag Eugen Haag Luzern 1991 P X Weber Der Pilatus und seine Geschichte Verlag Eugen Haag Luzern 1913 Peter A Meyer Der Pilatus zwischen Mystik und Tourismus Festschrift LIGRA Verlag Luzern 1995 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pilatussee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Magischer Pilatussee Sammlung von Sagen und Texten zum Pilatussee auf heilige quellen deEinzelnachweise Bearbeiten a b Verordnung zum Schutze des Eigentals PDF 306 kB vom 12 Oktober 1967 Stand 1 Januar 2014 Landwirtschaft und Wald lawa lu ch 19 08 2016 Damm beim ehemaligen Pilatussee saniert Hochmoor von nationaler Bedeutung erhalten Memento des Originals vom 7 November 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lawa lu ch aufgerufen am 7 November 2017 Verordnung uber den Schutz der Hoch und Ubergangsmoore von nationaler Bedeutung Hochmoorverordnung vom 21 Januar 1991 Stand 12 Juli 2005 Chratzerengrat und Schijen Berge und ihre Namen schaffen Schweizer Identitat Memento vom 11 Dezember 2014 im Internet Archive Elard Hugo Meyer Uber den Pilatussee In Mythologie der Germanen Strassburg 1903 siehe Weblink Magischer Pilatussee Radka Laubacher Renward Cysat war unersattlich neugierig 23 April 2014 abgerufen am 7 Marz 2017 D Moriz Anton Cappeler Historia Montis Pilati 1767 Die dort enthaltene Anekdote zu Johann Muller ist zitiert in Joseph Maria Businger Die Stadt Luzern und ihre Umgebungen In topographischer geschichtlicher und statistischer Hinsicht Verlag Xaver Meyer Luzern 1811 S 260f Online bei Google Books Anmerkungen zum Pilatussee siehe Weblink Magischer Pilatussee46 972458364 8 205451948 Koordinaten 46 58 20 9 N 8 12 19 6 O CH1903 658351 202661 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pilatussee amp oldid 238142943