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Pi chanai thailandisch piichn ist ein Doppelrohrblattinstrument mit einer leicht konischen Holzrohre und einem breiten Schallbecher aus Metall das heute nur noch selten bei Prozessionen gespielt wird Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Bauform 3 Spielweise 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDie pi chanai gehort zu den im persischen Raum entstandenen Kegeloboen die sich zumeist mit einer Variante des persischen Namens surnai uber Indien shehnai bis nach Sumatra srunai oder serune und uber Zentralasien bis nach China suona ausgebreitet haben Chanai konnte vom indischen Wort shehnai abgeleitet sein Ahnliche Instrumente von der Form und der musikalischen Aufgabe sind in den Nachbarlandern die hne in Myanmar und die sralai klang khek in Kambodscha 1 In alten Thai Schriften werden pi genannte Oboen ab dem 13 Jahrhundert im Sukhothai Reich erwahnt Pi ist in Thailand und Laos entsprechend pey in Kambodscha die Sammelbezeichnung fur mehrere Blasinstrumente die zur Klangerzeugung meist ein Doppelrohrblatt Vierfachrohrblatt oder eine Durchschlagzunge besitzen Die pi mit Rohrblattern wurden vermutlich zusammen mit dem Schneckenhorn sang und einer Horntrompete bei koniglichen Zeremonien eingesetzt In spaterer Zeit marschierten bei Beerdigungsprozessionen pi chanai Spieler als musikalische Leiter vor den Spielern der zylindrischen Doppelfelltrommel glawng khaek Pi chanai werden von Thai gespielt die Minderheitenvolker Thailands im Norden und Osten haben eigene Oboen mit anderen Namen Charakteristisch fur die meisten asiatischen Oboen ist ihre ursprungliche Verwendung im Freien bei Prozessionen Trauerfeiern und Hochzeiten Bauform BearbeitenDie pi chanai besteht aus einem leicht konischen Melodierohr lao pi elapi aus Hartholz oder Elfenbein das 19 Zentimeter lang ist An dessen Ende ist ein abnehmbarer Schallbecher aufgeschoben die Glocke lam pho ng laophng Es ist der Name einer Blume deren trichterformige Blute mit dem Instrument verglichen wird Der Metalltrichter hat einen Durchmesser von sieben bis acht Zentimeter Das Mundstuck besteht aus einem dunnen Metallrohrchen an welches das jeweils aus zwei zusammengelegten Lamellen bestehende Doppelrohrblatt festgebunden ist Wie bei den anderen thailandischen Oboen werden die insgesamt vier Streifen aus den Blattern einer Palme gefertigt Die trotz ihrer vier Rohrblatter als Doppelrohrblattinstrument klassifizierte pi chanai hat sieben Grifflocher an der Oberseite und ein Griffloch gegenuber dem ersten und zweiten Loch an der Unterseite fur den Daumen Die grosste der thailandischen Kegeloboen ist die pi mon deren holzerne Spielrohre 50 Zentimeter misst Hinzu kommt bei der pi mon ein 23 Zentimeter langer Schallbecher dessen Durchmesser 10 Zentimeter betragt Die hoch klingende pi chanai ist verwandt mit der wesentlich langeren 52 Zentimeter und tiefer klingenden pi chawa deren Herkunft uber Indonesien sich aus dem Namen chawa entsprechend Java ergibt Die Stellung beider im Orchester ist ebenfalls ahnlich Die drei Kegeloboen sollten nicht mit der am weitesten verbreiteten pi nai verwechselt werden die mit den Instrumenten vom Surnai Typ wenig zu tun hat da es hier keine Trennung von Rohr und Schallstuck gibt Die einteilige pi nai hat wie die kambodschanische sralai ein zylindrisches Holzrohr das sich zur Mitte leicht bauchig wolbt Spielweise BearbeitenIn der thailandischen hofischen Musik wird ahnlich wie in Myanmar zwischen einer klanglich leichten Mahori Musik und der lauttonenden im Freien gespielten Musik der Piphat Orchester unterschieden Fur das mit Streichinstrumenten angefullte Mahori Ensemble sind die Oboen allgemein wegen ihres scharfen Klanges ungeeignet Die pi chanai liefert gelegentlich anstelle der pi nai oder der pi chawa in den unterschiedlichen Piphat Besetzungen einen konstanten Melodieton im ansonsten nur aus Schlaginstrumenten bestehenden Orchester Die Haupteinsatzgebiete der pi chanai sind wie fruher feierliche Prozessionen und Beerdigungszeremonien die vor grossem Publikum auch vom Konigshaus veranstaltet werden 2 Literatur BearbeitenDavid Morton Terry E Miller Pi In Laurence Libin Hrsg The Grove Dictionary of Musical Instruments Oxford University Press Oxford New York 2014 S 68f David Morton The Traditional Music of Thailand University of California Press Berkeley 1976 S 79Weblinks BearbeitenKhryang Paw blown instruments Center for Southeast Asian Studies Northern Illinois UniversityEinzelnachweise Bearbeiten Curt Sachs Die Musikinstrumente Indiens und Indonesiens Georg Reimer Berlin 1915 S 156 Royal cremation ceremony of Her Royal Highness Funeral Music Memento vom 23 Juli 2012 im Webarchiv archive today Bangkok Post 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pi Chanai amp oldid 191761319