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Der Pfalzische MBCL war ein Dampftriebwagen Er wurde 1903 auf Bestellung der Pfalzischen Eisenbahnen von der Firma Ganz gebaut als Dampfwagen I eingestellt und ist baugleich mit dem im gleichen Jahr von den Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen beschafften MBCi 1 Sein Einsatz erfolgte ab dem 17 Mai 1904 auf der Strecke Staudernheim Odernheim Lauterecken Grumbach sogenannten unteren Glantalbahn Das Fahrzeug hatte acht Sitzplatze II Klasse und 24 Platze der III Klasse es konnte bis zu zwei Guterwagen ziehen Der Einsatz endete 1908 der Triebwagen wurde zuletzt im Oktober 1915 nachgewiesen sein weiterer Verbleib ist unbekannt 2 Pfalzischer MBCLFoto eines Modells aus dem Jahr 1904Foto eines Modells aus dem Jahr 1904Nummerierung IAnzahl 1Hersteller Ganz Dion et ButonBaujahr e 1904Ausmusterung 1915Achsformel A1Gattung MBCLSpurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 11 230 mmGesamtradstand 5 500 mmDienstmasse 16 6 tReibungsmasse 10 9 tIndizierte Leistung 35 PSTreibraddurchmesser 1 006 mmLaufraddurchmesser hinten 1 006 mmZylinderanzahl 2Zylinderdurchmesser 170 mmKolbenhub 140 mmKesseluberdruck 18 atuRostflache 0 3 m Wasservorrat 125 lBrennstoffvorrat KoksBremse Spindelhandbremsen an jedem WagenendeZugheizung DampfheizungSteuerung Bauart KlugeKupplungstyp SchraubenkupplungSitzplatze 9 24Klassen II III Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Beschaffung 3 Einsatz 4 Verbleib 5 Konstruktive Merkmale 5 1 Untergestell 5 2 Laufwerk 5 3 Wagenkasten 5 4 Fahrgastraum 5 5 Maschinenanlage 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie Pfalzischen Eisenbahnen erprobten ab 1896 verschiedene Omnibus wagen mit elektrischem oder Gasmotorenantrieb Vom 25 Mai bis 31 Dezember 1896 legten die zwei von der Lieferfirma kostenlos uberlassenen Akkumulatortriebwagen auf der schmalspurigen Strecke zwischen Ludwigshafen und Mundenheim 20 796 km zuruck und beforderten 72 400 Personen 1897 betrug die Laufleistung der Fahrzeuge 36 285 km sie wurden anschliessend and Lieferfirma zuruckgegeben Ab 1896 werden auf der Strecke zwei vierachsige Strassenbahn Motorwagen mit Drehgestellen und Platz fur 50 Personen eingesetzt Im Jahr 1900 folgt der zweiachsige Trambahnwagen III Am 1 Februar 1904 endet schliesslich der elektrische Motorwagenbetrieb mit Inbetriebnahme der stadtischen Strassenbahnlinie 3 Auch auf den normalspurigen Strecken ab Ludwigshafen Neustadt Landau und Schifferstadt verliefen diese Omnibusfahrten erfolgreich Der Einsatz der Akkumulatortriebwagen endete 1907 aufgrund begrenzter Aufnahmefahigkeit elektrischer Energie und verhaltnismassig sehr hohem toten Gewichts der Fahrzeuge Beschaffung BearbeitenUm neben dem bereits erfolgreichen Betrieb mit Akkumulatortriebwagen auch den mit Dampf betriebenen Omnibusbetrieb testen zu konnen beschloss die Verwaltung der Pfalzischen Eisenbahnen 1903 einen solchen Dampftriebwagen bei der Firma Ganz aus Budapest zu beschaffen Dieser wurde ab 17 Mai 1904 versuchsweise auf der Strecke Staudernheim Odernheim Lauterecken Grumbach dem nordlichen Teil der Glantalbahn eingesetzt Dieser Triebwagen konnte zusatzlich bis zu zwei Guterwagen befordern erfullte aber die Erwartungen nicht Auch eine geplante Bestellung weiterer Dampfmotorwagen von erheblich starkerer Zugkraft und Leistungsfahigkeit gemeinsam mit den Bayerischen Staatseisenbahnen unterblieb Einsatz BearbeitenDer pfalzische MBCL wurde ab 17 Mai 1904 versuchsweise auf der Strecke Staudernheim Odernheim Lauterecken Grumbach dem nordlichen Teil der Glantalbahn eingesetzt Wegen haufiger Ausfalle was vermutlich in der Beschaffenheit des in Odernheim verwendeten Speisewassers begrundet war wurde der Wagen schon zum 1 Mai 1906 4 in die sudliche Pfalz verlegt Die Laufleistungen und Einsatzstrecken des Dampfwagens I der Pfalzbahn waren 5 Jahr Laufleistung Strecken1904 19 053 km Verbindungsstrecke Odernheim Staudernheim1905 25 529 km1906 27 428 km Neustadt Winden und Landau Annweiler1907 20 426 km1908 11 349 kmVerbleib BearbeitenDieser Triebwagen erfullte die in ihn gesetzten Erwartungen leider nicht Eine geplante Bestellung weiterer Dampfmotorwagen von erheblich starkerer Zugkraft und Leistungsfahigkeit gemeinsam mit den Bayerischen Staatseisenbahnen unterblieb daher auch Der Einsatz des Fahrzeugs endete 1908 Der Wagen ist letztmals in einer Bestandsubersicht vom Oktober 1915 nachgewiesen Danach verliert sich seine Spur 5 Konstruktive Merkmale BearbeitenUntergestell Bearbeiten Das 9 720 mm lange Untergestell war vollig aus Stahlprofilen zusammen genietet Die ausseren Langstrager bestanden auf U Profilen mit nach aussen zeigenden Flansche Als Zugeinrichtung besass der Wagen Schraubenkupplungen die mit einer durchgehenden mittig gefederten Zugstange verbunden waren Als Stosseinrichtung waren Stangenpuffer mit 4 fach geschlitzten Korben und einer Einbaulange von 615 mm verbaut 4 Laufwerk Bearbeiten Das zweiachsige Laufwerk hatte einen Radstand von 5 500 mm Die Achsen wurden in aus Flacheisen zusammengenieteten Fachwerkachshaltern mit kurzen geraden Seitenstreben gefuhrt und lagerten in Gleitachslagern Der Raddurchmesser aller Achsen betrug 1 006 mm An einer Achse war der Dampfmotor angeflanscht die andere Achse war als Vereinslenkachse ausgebildet Beide Achsen wurden durch jeweils einzeln wirkende Spindelhandbremen beidseitig gebremst 4 Wagenkasten Bearbeiten Der Wagenaufbau war eine Holz Standerkonstruktion die Seitenwande mit Blechen verkleidet Das Fahrzeug hatte grosse Fensterflachen die allerdings im mittleren Einstiegsbereich fehlten Der an einem Wagenende liegende Maschinenraum war durch eine Zwischenwand vom Fahrgastraum getrennt Ebenso waren die einzelnen Abteile durch Zwischenwande vom mittig gelegenen Einstieg getrennt 4 Fahrgastraum Bearbeiten Dem Einsatz im leichten Personenverkehr angepasst hatte das Fahrzeug einen kleineren Fahrgastraum der II Klasse mit insgesamt 9 Platzen einen grossen der III Klasse mit Holzlattenbanken 24 Platzen sowie einen Gepackraum Eine Toilette war nicht vorhanden Die Beleuchtung erfolgte mit Ollampen die Beheizung durch Dampf Zur Beluftung gab es Torpedolufter auf dem Dach 4 Maschinenanlage Bearbeiten Im Maschinenraum befanden sich Fuhrerstand Kessel Wasserbehalter und Koksbehalter Der aus zwei ineinander stehenden Einzelkesseln bestehende Dion et Buton Kessel stand in der Fahrzeugmitte Das Innere der Kessel war gleichzeitig der Fullschacht fur den Brennstoff Der vollstandig gekapselte Zweitakt Verbund Dampfmotor war direkt an der Antriebsachse angeflanscht Diese wurde uber ein doppeltes Zahnradgetriebe mit Vorgelegewelle angetrieben und hatte zwei Ubersetzungen Die Regelung des Dampfmotors erfolgte uber eine Steuerung der Bauart Kluge 4 Literatur BearbeitenAlbert Muhl Die Pfalzbahn 1 Auflage Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1982 ISBN 3 8062 0301 6 Albert Muhl Die pfalzischen Triebwagen Lok Magazin Heft 99 Franckh sche Verlagshandlung W Keller amp Co 1979 ISSN 0458 1822 Lothar Spielhof Lokomotiven der Pfalzischen Eisenbahnen 1 Auflage Verlag Jurgen Pepke Germering 2011 ISBN 978 3 940798 15 2 Einzelnachweise Bearbeiten Eisenbahn Journal Bayern Report Band 8 1999 S 92 Albert Muhl Die Pfalzbahn Stuttgart 1982 ISBN 3 8062 0301 6 S 95 Albert Muhl Die Pfalzbahn Stuttgart 1982 ISBN 3 8062 0301 6 S 91 a b c d e f Spielhoff Lokomotiven der Pfalzischen Eisenbahnen S 182 ff a b Albert Muhl Die pfalzischen Triebwagen LOK MAGAZIN 99 aus 1979 S 448 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfalzischer MBCL amp oldid 228694492