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Die Personennamendatei PND war eine Normdatei von Personen die vor allem zur Erschliessung von Literatur in Bibliotheken diente Sie wurde von der Deutschen Nationalbibliothek sowie allen deutschen und osterreichischen Bibliotheksverbunden bis 2012 kooperativ gefuhrt Sie ist in der Gemeinsamen Normdatei aufgegangen Inhaltsverzeichnis 1 Anwendung und Motivation 2 Geschichte und Entwicklung 2 1 Deutsches Bibliotheksinstitut 2 2 Die Deutsche Bibliothek 3 Aufbau 4 Beispiel eines individualisierten Normdatensatzes 5 Weiterentwicklung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAnwendung und Motivation BearbeitenDie Personeneintrage der PND sollten die erfolgreiche Suche nach Personen in der Deutschen Nationalbibliografie sowie den Bestanden weiterer Bibliotheken Archive und Museen im gesamten deutschen Sprachraum ermoglichen ohne PND ware nur die Suche nach Namen mit der Problematik der Namensvettern und Schreibvarianten moglich gewesen Die PND enthalt etwa 3 6 Millionen Datensatze davon sind jedoch derzeit Stand Juli 2011 erst etwa 1 8 Millionen individualisierte Personensatze Fur die Bibliotheken gab es vor allem drei Grunde eine gemeinsame Personennamendatei aufzubauen ermoglichte die PND die Rationalisierung bei der Ansetzung des Autorennamens Hier war der Rechercheaufwand fruher deutlich hoher vor allem bei Problemfallen wie nicht lateinische Namen oder Adelstiteln machte die Einfuhrung elektronischer Datenverarbeitung die einheitliche Ansetzung auf nationaler Ebene dringend erforderlich da nur auf diese Weise ein zuverlassiger Datenaustausch moglich ist ermoglichte die individualisierte PND die eindeutige Zuordnung eines Namens zu einer Person so dass wie es zum Beispiel in den USA an der Library of Congress schon fruher ublich war Autoren gleichen Namens voneinander unterschieden werden konnen Fur jede in die Personennamendatei aufgenommene Person gab es einen Datensatz auf den mit Hilfe eines eindeutigen Identifikators der PND Nummer verwiesen werden konnte Die PND enthielt sowohl fur einzelne Personen so genannte individualisierte Datensatze mit zusatzlichen Angaben vor allem Lebensdaten Beruf und Pseudonyme als auch nicht individualisierte Datensatze die lediglich eine fur mehrere Personen verwendbare Namensansetzung beinhalteten Geschichte und Entwicklung BearbeitenDeutsches Bibliotheksinstitut Bearbeiten Nach ersten Uberlegungen ausgehend von einem Deutsch Franzosischen Expertentreffen im Mai 1987 am Deutschen Bibliotheksinstitut DBI beschloss das Steuerungsgremium der DFG fur die ZDB und uberregionale Standortnachweise im Mai 1988 die Einsetzung einer Arbeitsgruppe 1 Die Arbeitsgruppe stiess aber eher auf verhaltenes Interesse bei den Bibliotheksverbunden dringender ware eine Ansetzungshilfe fur schwierige Namen z B Namen fur die eine Umschrift ins Lateinische notwendig ist und alte Namen Eine erste Personennamendatei wurde 1989 durch die Altbestandserfassung konvertierter Titeldaten der Bayerischen Staatsbibliothek und der SUB Gottingen an dem Deutschen Bibliotheksinstitut aufgebaut Die Verwaltung der Namen erfolgte in einer IBAS Datenbank die sowohl online als auch in Microficheausgabe allen Bibliotheken zur Verfugung stand Diese PND DBI enthielt 1993 Namen bis 1850 aus Altbestandskonvertierung Bayerische Staatsbibliothek Namen bis 1940 aus Altbestandskonvertierung SUB Gottingen Personennamen der Antike PAN Personennamen des Mittelalters PMA Die Redaktion war angesiedelt bei der Bayerischen Staatsbibliothek Die zentralen Aufgaben dieser PND waren die einheitliche Ansetzung der Namen bis 1850 und die Beschleunigung von anderen Altbestandserfassungen Die Verwendung der PND DBI war bei allen Projekten der Altbestandserfassung die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefordert wurden vorgeschrieben Die Deutsche Bibliothek Bearbeiten Anfang der 1990er Jahre empfahl der Bibliotheksausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG die Aufgabenstellung zu erweitern und die Uberfuhrung PND DBI in eine Normdatei in der Tragerschaft der Deutschen Nationalbibliothek die damals noch unter dem Namen Die Deutsche Bibliothek DDB firmierte zu uberfuhren Von 1995 bis 1998 wurde die Einfuhrung einer allgemeinen Personennamendatei PND als Projekt von der DFG finanziell gefordert Wahrend zunachst die Erschliessung von Literatur im Vordergrund stand wurde die PND spater gleichermassen in Archiven und Museen zur Beschreibung von Archivalien und Exponaten eingesetzt Im November 1997 flossen die Personendaten der Zentralkartei der Autographen ZKA der Staatsbibliothek zu Berlin in die Datenbank ein Eine weitere Quelle waren im Marz 1998 die Personennamen der Schlagwortnormdatei die in die PND aufgenommen wurden 2008 wurden auch die Personendaten des Deutschen Musikarchivs DMA in die allgemeine Personennamendatei integriert Dialog mit Bibliotheken meldete damals Als grosster Normdatenbestand des DMA wurden rund 110 000 individualisierte Personendatensatze und rund 8 000 nicht individualisierte Personennamensatze in die uberregionale PND integriert In die GKD wurden knapp 70 000 normierte Datensatze fur Musikkorperschaften eingespielt 2 Aufbau BearbeitenIndividualisierte Datensatze lassen sich exakt einer Person zuordnen Dies bedeutet dass zu der Ansetzung der Person auf Grund ihres Namens Merkmale hinzugenommen werden mussen die die Person eindeutig identifizieren meist dienen diesem Zweck die Lebens bzw Wirkungsdaten In der Regel wurden zusatzlich Herkunft und Beruf vermerkt Biografische Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia werden seit Mai 2005 mit der PND verlinkt seit April 2012 mit ihrem Nachfolger der GND Neben individualisierten Datensatzen die eine Person eindeutig identifizieren gibt es Datensatze die lediglich einen Namen enthalten d h auf mehrere Personen zutreffen konnen Jeder Datensatz enthalt als Identifier bzw Schlussel eine eindeutige Nummer die PND Nummer Ob es sich um einen individualisierten Datensatz handelt ist anhand der PND Nummer nicht ersichtlich da die Individualisierung auch nach ihrer Anlage stattfinden konnte indem der Name beispielsweise durch das Hinzufugen eines Geburtsjahres einer konkreten Person zugeordnet wurde Die PND Nummer beginnt mit einer eins und enden mit einer Prufziffer Bis 2011 wurden neunstellige Nummern aus dem Bereich 100000000 bis 149999999 vergeben Im Vorlauf der Einfuhrung der GND war dieser Bereich erschopft durch umfangreiche Neu Vergabe von Nummern aus bislang lokal gehaltenen Personen Altdaten der Regionalverbunde Seit April 2011 wurden die Nummern zusammen mit denen anderer Arten von Datensatzen im laufenden Betrieb fortlaufend vergeben 3 sie beginnen weiterhin mit einer eins enden mit einer Prufziffer und sind nun zehnstellig Es werden nur Nummern vergeben die nach dem modulo 11 Verfahren gultig sind welches unter anderem auch bei der ISBN eingesetzt wird Die letzte Stelle ist eine Prufziffer die sich wie folgt berechnet Letzte Stelle ist der Rest von 1 1 Stelle 2 2 Stelle 3 3 Stelle 9 9 Stelle geteilt durch 11 dabei ist links mit Nullen aufzufullen bis die Stellenzahl mit Prufziffer 10 ergibt 4 Zur Ansetzung der Personennamen in der PND wurden die Regeln fur die alphabetische Katalogisierung RAK herangezogen Zum Austausch von Normdatensatzen existierte ein eigenes Maschinelles Austauschformat fur Bibliotheken MAB Beispiel eines individualisierten Normdatensatzes Bearbeiten nbsp Bearbeiten eines Normdatensatzes in der Deutschen NationalbibliothekPND Datensatz zu Joachim Ringelnatz 5 im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek DNB Identifikationsnummer 118601121 Person Ringelnatz Joachim Andere Namen Botticher Hans Wirkl Name Boetticher Hans Hester Gustav Pseud Meyer Pinko Pseud Dorry Fritz Pseud Lebensdaten 1883 1934 Berufe Dt Schriftsteller u Maler Sachgebiete 12 2p 13 4p 15 2p Landercode XA DEWeiterentwicklung BearbeitenMit den beiden anderen grossen deutschen Normdateien der Gemeinsamen Korperschaftsdatei GKD und der Schlagwortnormdatei SWD wurde die PND Ende April 2012 in der Gemeinsamen Normdatei GND zusammengefuhrt Bis dahin waren die drei Dateien online und auf einer kostenpflichtigen Normdaten DVD ROM erhaltlich Anfangs wurden die Normdateien auf Mikrofiche verbreitet In dem Projekt Virtual International Authority File VIAF war die PND uber eine Konkordanzdatei mit anderen nationalen Normdateien virtuell zu einer internationalen Normdatei verbunden Diese Aufgabe ubernimmt jetzt die GND Vergleichbare Normdaten fur Personen sind Library of Congress Name Authority File LCNAF 6 Union List of Artist Names ULAN Literatur BearbeitenReinhard Rinn Das Projekt Personennamendatei PND Projekt In Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie 41 1994 ISSN 0044 2380 S 543 545 Reinhard Rinn Die uberregionale Normdatei fur Personennamen PND Bericht zum Projektstand September 1995 In Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie 42 1995 S 617 637 Claudia Fabian Entwicklung und Aufbau der Personennamendatei in Deutschland Bericht uber Konzeption und Realisierung seit 1989 In Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie 42 1995 S 605 616 Ronald Michael Schmidt Die Anwendung der uberregionalen Personennamendatei in Verbundsystemen In Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie 44 1997 S 117 125 Brigitte Wiechmann Individualisierungstest in Der Deutschen Bibliothek In Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie 46 1999 S 227 241 Christel Hengel Normdaten und Metadaten Die Idee eines Internationalen Authority File In Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie 50 2003 S 210 214 Gabriele Messmer The German Name Authority File PND in the Union Catalogue principles experiences and costs In Mauro Guerrini Hrsg Authority control Definizione ed esperienze internazionali Atti del convegno internazionale Firenze 10 12 febbraio 2003 Authority Control Reflections and Experiences Florence Italy 10 12 Februar 2003 Firenze University Press u a Florenz 2003 ISBN 88 8453 110 1 Att 10 Online Version Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Katrin Teichmann Anwendung der Normdaten Der Deutschen Bibliothek in der Museumsdokumentation Am Beispiel der Portratsammlung im Deutschen Buch und Schriftmuseum der Deutschen Bucherei Leipzig K Teichmann Leipzig 2003 Abschlussarbeit am Institut fur Information und Dokumentation an der Fachhochschule Potsdam 2003 Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Haller Uberlegungen zum Aufbau einer Personennamendatei In Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie Sonderheft 50 Klostermann 1989 ISBN 3 465 02209 2 S 94 Barbara Kohn Barbara Pfeifer Silke Sewing Die Integration von Normdaten des Deutschen Musikarchivs in die PND und GKD In Dialog mit Bibliotheken 2008 2 S 13 f Mail der DNB vom 27 April 2011 an die Bezieher der Normdatendienste dokumentiert im BSZ Wiki Prufziffernberechnung iltis Deutsche Nationalbibliothek Wiki In wiki d nb de Abgerufen im 1 Januar 1 Katalog der Deutschen Nationalbibliothek In d nb info Abgerufen im 1 Januar 1 Library of Congress Authorities In authorities loc gov Abgerufen im 1 Januar 1 Vorlage Cite web temporarNormdaten Werk GND 4406751 3 lobid OGND AKS VIAF 192601449 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Personennamendatei amp oldid 204510399