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Paul Mayet geboren 11 Mai 1846 in Berlin gestorben 9 Januar 1920 war ein deutscher Finanz und Sozialexperte Er war ein vielseitig gebildeter Wissenschaftler der einerseits durch sein Wirken als Finanzberater in Japan in den Jahren von 1876 bis 1893 bekannt ist andererseits durch sein Engagement in der deutschen Gesetzgebung zum Mutterschutz Paul Mayet Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Japan 1 2 Zuruck in Deutschland 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenPaul Mayet wurde als Sohn des Geheimen Rechnungsrats Louis Mayet 1808 1873 geboren der aus einer Hugenottenfamilie stammte 1 Sein Ur Grossvater mutterlicherseits war der Geheime Kriegsrat Johann Gottlob Friedrich Zenker Er studierte von 1865 bis 1866 in Lausanne danach zwei Semester in Berlin und darauf funf Semester in Leipzig Naturwissenschaften Psychologie und Nationalokonomie mit dem Ziel einer akademischen Laufbahn Aus gesundheitlichen Grunden gab er das Studium auf und betatigte sich bis 1873 praktisch in der Zellstofffabrikation Japan Bearbeiten Durch Zufall wurde Mayet auf der Wiener Weltausstellung 1873 auf Japan aufmerksam und begann mit dem Studium des Landes Von Franz von Holtzendorff empfohlen legte er bald darauf dem japanischen Gesandten Aoki eine Abhandlung uber die Einfuhrung des Sparkassenwesens in Japan vor Um Mayet die Moglichkeit zu geben die wirtschaftlichen Verhaltnisse in Japan aus eigener Anschauung kennenzulernen bot Aoki ihm eine gerade offenen Stelle als Lehrbeauftragter fur Deutsch und Latein an der medizinischen Akademie an die bald darauf als Medizinische Fakultat der neugegrundeten Universitat zugeordnet wurde Aoki gab ihm auch eine Empfehlung an einen der wichtigsten Staatsmanner Japans Kido mit Uber den Beginn seiner Tatigkeit in Japan notierte Mayet 2 Im Januar 1876 traf ich in Japan ein trat mein Lehramt an und wurde bereits im Sommer des Jahres von Kido mit der Erstattung eines Gutachtens uber die Ablosung der erblichen Familienpensionen des hohen und niederen Adels betraut Ich hatte das Gluck massgebenden Einfluss auf dieses Gesetz welches mir schon in Berlin von dem Gesandten als das augenblicklich fur Japan wichtigste bezeichnet worden war zu uben Die Grossartigkeit der Massregel erhellt schon aus den Zahlen Es waren 4 000 000 Koku ewiger Reisernte jahrlich ca 7 200 000 hl Reis zahlbar an fast 400 000 Adelsfamilien mit Kapital in der endgultigen Feststellung ca 75 000 000 Yen nach damaligem Kurse ca 700 000 000 M in Form von tilgbaren Staatobligationen abzulosen und am Ende 2 Gleich nach der Anfang Juni 1893 erfolgten Veroffentlichung meines Buches Der Verfall des japanischen Bauernstandes verliess ich am 17 Juni d J Japan um nach Deutschland zuruckzukehren Zuruck in Deutschland Bearbeiten Aufgrund seiner Arbeit uber landwirtschaftliche Versicherungen in Japan in der er zahlreiche Vorschlage zur Besserung der Lage der Reisbauern formulierte erhielt er 1889 den Grad eines Dr rer pol der Universitat Tubingen und 1890 den Titel eines preussischen Professors In Japan selbst fand diese fundamentale Arbeit zunachst keine praktische Resonanz bis in die 1940er Jahre 1893 kehrte Mayet nach Deutschland zuruck und wurde 1894 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kaiserlichen Statistischen Amt Referent fur Krankenkassenstatistik Dort trat vor allem mit seiner Arbeit an der bedeutendsten Morbiditats und Mortalitatsstatistik des Deutschen Reichs aufgrund von Unterlagen der Leipziger Ortskrankenkasse hervor Ehrenamtlich engagierte sich Mayet fur die Einfuhrung des Mutterschutzes und war Mitbegrunder 1905 und 1 Vorsitzender der Gesellschaft fur soziale Medizin Hygiene und Medizinalstatistik in Berlin Wenige Wochen vor seinem Tode erschien seine letzte Schrift Uneheliche Mutter ihre Not und Rettung in welcher er mit der ihm eigenen Warme fur die Errichtung von Nahr und Stillstuben fur Schwangere und Wochnerinnen eintrat einer Idee der er nicht nur jahrelange Arbeit widmete sondern auch grosse finanzielle Beihilfe leistete 1 Literatur BearbeitenFlorian Tennstedt Mayet Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 556 Digitalisat S Noma Hrsg Mayet Paul In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 940 Reiko Shoya und Florian Tennstedt Sozialreform im Meiji Japan und im Wilhelminischen Deutschland Das Wirken von Paul Mayet In Zeitschrift fur Sozialreform Hrsg Heinke u a Heft 9 10 24 Jahrgang 1978 Verlag Chmielorz Wiesbaden S 641 662 Paul Mayet In Japan Handbuch Steiniger Verlage Berlin 1942 S 110 111 Ohne Verfasser Martin Ramming Deutsches Wirken in Japan der Meiji Zeit 1 Dr Paul Mayet In Nippon Zeitschrift fur Japanologie 1936 S 217 bis 224 Weblinks BearbeitenPaul Mayet OAG Einzelnachweise Bearbeiten a b Shoya und Tennstedt Sozialreform a b abgedruckt in Nippon Normdaten Person GND 139756728 lobid OGND AKS LCCN no2004050527 NDL 00449261 VIAF 71102077 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mayet PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Finanz und SozialexperteGEBURTSDATUM 11 Mai 1846GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 9 Januar 1920 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Mayet amp oldid 230927305