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Die leichte Panzerfaust 44 mm auch Leichte Panzerfaust oder Lanze war eine fur die Bundeswehr entwickelte ruckstossfreie Panzerabwehrhandwaffe Sie wurde in den 1960er Jahren bei der Bundeswehr eingefuhrt verlor aber mit der Entwicklung von Kampfpanzern mit Verbundpanzerung ihre Wirksamkeit und wurde in der Folge ab 1992 nach und nach ausgemustert und durch die Panzerfaust 3 ersetzt Leichte Panzerfaust 44 der Bundeswehr Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklung 1 2 Wirksamkeit 2 Technik 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Blick durch das Zielfernrohr mit EntfernungsangabenEntwicklung Bearbeiten Die Waffe wurde fur die Panzerabwehr konstruiert Sie basierte auf der Panzerfaust 150 die noch fur die Wehrmacht entwickelt worden war sowie deren nachladbarer Weiterentwicklung Panzerfaust 250 Die Dynamit Nobel AG produzierte die Waffe fur die Bundeswehr 1 Wirksamkeit Bearbeiten Die Leichte Panzerfaust wurde von einem Schutzen bedient Als gunstige Kampfentfernung gegen haltende Panzer wurden laut Dienstvorschrift 200 Meter und gegen fahrende Panzer bis 150 Meter Entfernung angegeben Die Visiereinrichtung liess Schusse bis 400 m Entfernung zu Die Durchschlagsleistung lag bei 375 mm gewalztem Panzerstahl 1 Sie zahlte zur Standardbewaffnung der Infanterie 2 Die Industrie wurde im Januar 1972 beauftragt einen Ersatz fur die leichte Panzerfaust 44 mm zu entwickeln was letztlich zur Ablosung der Waffe ab 1992 bei der Bundeswehr durch die Panzerfaust 3 fuhrte 1 Technik BearbeitenDie geladene Waffe bestand aus dem 880 mm langen Rohr der Abfeuerungseinrichtung der Zieleinrichtung und der Notvisiereinrichtung Sie wog ungeladen 7 82 kg und feuerbereit 10 20 kg Die Panzerfaust verschoss Hohlladungsgeschosse nach dem Prinzip des ruckstossfreien Geschutzes Eine Treibladung im Kaliber 44 mm beforderte Das Geschoss mit ca 170 m s aus dem Rohr und entzundete einen Raketensatz der die Granate auf 210 m s weiter beschleunigte Die Ruckstossenergie des Projektils wurde durch die Energie von aus dem hinteren Rohrende ausgestossenen Gasen und Metallpulver ausgeglichen Die Granaten wurden durch heisse Gase gezundet welche an einer bestimmten Stelle des Rohrs uber einen Dusenring an die Wandung der Munition gelangen und deren Zundsatz erreichen konnte Dadurch konnte die Munition in beliebiger Drehrichtung geladen werden Die Anzundgase wurden durch spezielle Anzunderpatronen erzeugt Die Waffe besass dazu einen Kammerverschluss und ein Stangenmagazin mit 5 Anzunderpatronen DM47 im Griffstuck 1 Abgeschossen wurde die Panzerfaust von einem einzelnen Schutzen stehend sitzend oder kniend die Waffe wurde dabei auf die Schulter aufgelegt und beidhandig an Haltestuck und Griffstuck gehalten Ein Wangenschutz stellte dabei sicher dass der Schutze nicht mit dem heissen Rohr in Kontakt kam Eine mechanische Sicherung blockierte den Ausloser Zum Schuss musste der Sicherungshebel am Griffstuck auf Feuerposition gestellt und die Schultersicherung durch Anschlagen der Waffe eingedruckt werden Die Waffe war mit einem Trageriemen ausgestattet Hinzu kamen am Koppel zu tragende Taschen zur Aufnahme des Zielfernrohrs und des Reinigungsgerates Die Strichplatte der Zieleinrichtung zeigt in vier Reihen angeordnete Anhaltemarken fur verschiedene Kampfentfernungen Die Fahrzeugsilhouette entspricht der Breite Hohe und Lange eines mittleren Panzers 3 5 m 2 5 m 7 m und kann somit auch zur groben Entfernungsmessung dienen Die seitlichen Vorhaltemarken entsprachen Fahrtgeschwindigkeiten von 18 km h und 36 km h Bei Dunkelheit standen das Bildverstarkerzielfernrohr fur Handwaffen oder das IR Zielgerat zur Verfugung Um die Panzerfaust ohne oder mit defekter Zieleinrichtung abzufeuern konnte eine einfache ausklappbare Notvisiereinrichtung benutzt werden Zu Ausbildungszwecken war es moglich einen Zielkontrollspiegel zu verwenden Hergestellt wurden zwei verschiedene Modelle wovon sich das spatere Modell 44 2A1 durch eine leicht verbesserte Version der Notvisiereinrichtung und die Befestigung des Zielfernrohrtragers am Rohr vom Vorgangermodell 44 2 unterscheidet Der Treibsatz und die Wirkladung zusammen mit dem Raketensatz waren durch eine Schnellkupplung verbunden und konnten getrennt geladen werden Der Treibsatz besass dazu mehrere Sperrklammern die das vollstandige Einschieben verhinderten erst nach Einrasten der eigentlichen Granate inklusive des Raketenmotors konnte die Munition vollstandig in das Rohr geschoben werden Die eigentliche Granate ragte dann etwa 67 mm uber das Rohr hinaus Ein passendes Manoverpatronengerat bildete in Form und Grosse eine vollstandige Granate ab und war auch teilbar um die Handhabung der Waffe und das Hantieren mit der Munition im Gefecht uben zu konnen In das Manoverpatronengerat war ein Innenrohr fur ein unterkalibriges Vollmetallgeschoss 18 mm mit Leuchtspur Abkommubungsmunition im Soldatenjargon als Negerpfeil bezeichnet verbaut Zusatzlich existierte auch Exerziermunition Die verschiedenen verwendeten Munitionstypen sind in der Liste von Bundeswehrmunition wiedergegeben nbsp Ubungsgeschoss 18 mm der Panzerfaust 44Literatur BearbeitenBundesministerium der Verteidigung Heeresdienstvorschrift HDv 215 32 fur die Handhabung der leichten Panzerfaust Bundesministerium der Verteidigung Zentrale Dienstvorschrift ZDv 3 16 Die leichte Panzerfaust Taschenbuch fur Wehrausbildung 19 Auflage 1977 Walhalla und Praetoria Verlag Johannes Heinen Rechtsgrundlagen Feldjagerdienst Walhalla U Praetoria 2007 ISBN 978 3 8029 6532 6 Andre Deinhardt Panzergrenadiere eine Truppengattung im Kalten Krieg 1960 bis 1970 Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2011 ISBN 978 3 486 70464 8 Gunter Wollert Reiner Lidschun Wilfried Kopenhagen Schutzenwaffen 1945 1985 In Illustrierte Enzyklopadie der Schutzenwaffen aus aller Welt 5 Auflage Band 1 2 Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 1988 ISBN 3 89488 057 0 Waffen S 164 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Andre Deinhardt Panzergrenadiere eine Truppengattung im Kalten Krieg 1960 bis 1970 Seite 130 Heinen Seite 59 s Lit Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Panzerfaust 44 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Panzerfaust 44 amp oldid 236930425