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Die Pankratiuskapelle in Niebelsbach einem Ortsteil von Keltern im Enzkreis in Baden Wurttemberg ist hochmittelalterlichen Ursprungs Die Kapelle weist historische Wandmalereien auf Eine landesweite Seltenheit ist ausserdem das in der Kirche befindliche Blockgestuhl aus dem 18 Jahrhundert Pankratiuskapelle Niebelsbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Wandmalereien 3 Galerie 3 1 Ausstattung 4 Weblinks 5 LiteraturGeschichte BearbeitenAus weitgehendem Mangel aus Urkunden kann uber die fruhe Geschichte der Kapelle nur aufgrund von baulichen Befunden berichtet werden Der alteste Teil der Kapelle ist der Westteil aus romanisch fruhgotischer Zeit um 1200 bis 1250 Um 1391 wurde der Kapelle eine neue Pfrunde gestiftet In der Mitte des 15 Jahrhunderts wurde die Kapelle nach Osten um die ostliche Halfte des Langhauses und den spatgotischen Chor mit seinen Masswerkfenstern erweitert Im 17 Jahrhundert fanden wohl Umgestaltungen im Inneren statt da man damals ein altes Weltgerichtsbild ubermalt und den Chor neu ausgemalt hat 1692 wurde das Glocklein der Kapelle von Franzosen gestohlen 1706 und 1722 gibt es Berichte uber das schadhafte Dach 1731 war die Kapelle repariert vermutlich hat man dabei auch die Fenster in der Westhalfte umgestaltet und das heute noch vorhandene Gestuhl beschafft Noch immer fehlte aber das Glocklein 1802 war die Kirche bereits wieder in schlechtem Zustand der auch in den Folgejahren bemangelt wurde 1821 war die Kapelle wieder repariert Dennoch gab es 1827 Uberlegungen die Kapelle abzureissen Sie blieb zwar erhalten aber geriet weiter in Verfall Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Uberlegungen zu einer Sanierung der Kapelle auf nachdem der Boden von Moos uberwachsen war und die Wandgemalde abbrockelten 1948 wurden die Wandgemalde konserviert gleichzeitig wurde die Dachdeckung erneuert die Kirche trockengelegt und neue Glasfenster eingesetzt Am 1 Mai 1949 konnte die Kapelle wieder eingeweiht werden Nachdem man 1956 Holzschadlinge entdeckt hatte wurde die Kirche 1957 umfassend renoviert 1975 wies das Bauwerk erneute Schaden auf Bei der Untersuchung von Mauerrissen stiess man auf weitere Wandmalereien 1977 wurde die Kapelle ausgebessert 1981 erfolgten nochmalige Reparaturen am Dachreiter Die letzte Renovierung der Kirche fand 2005 06 statt Schwerpunkt der Arbeiten war die Sanierung des Dachstuhls Ausserdem konnte auch eine neue Glocke von der Glockengiesserei Bachert in Karlsruhe in Empfang genommen werden Neben der Kapelle befindet sich der Marzenbrunnen der 1991 vom ortlichen Obst und Weinbauverein neu gestaltet wurde und der im Fruhjahr Marz Wasser enthalt Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten Die Pankratiuskapelle ist ein langsrechteckiger von einem Satteldach mit Dachreiter uberspannter Bau der nach Osten hin mit einem Drei Achtel Chor schliesst Im Chor befinden sich spatgotische spitzbogige Masswerkfenster Die Kirche ist aussen mit Kalkmortel verputzt und weist als Besonderheit am Chor eine farbige Aussenfassung mit angedeuteter diamantierter Quaderung auf Der Zugang zur Kapelle erfolgt durch ein rundbogiges Portal an der westlichen Giebelseite das im Inneren korbbogig uberfangen ist An der Sudseite befindet sich ein spater hinzugefugtes rechteckiges Portal Ebenso an der Sudseite lasst ein Mauerversatz den Ubergang von alteren westlichen Bauteilen zu den spater erneuerten ostlichen Bauteilen erkennen Im alteren Bereich befindet sich eine kleine rundbogige Nische Rechts neben dem Sudeingang ist ausserdem noch ein kleines spatmittelalterliches Fenster mit gekehltem Gewande und steinernem Mittelstab Im Innern ist der von einer Flachdecke uberspannte Chor vom Langhaus durch einen spitzbogigen Triumphbogen abgetrennt Im Westen des Langhauses ist eine Empore eingezogen Wandmalereien Bearbeiten Die Wandmalerei an der zum Langhaus gerichteten Seite des Triumphbogens zeigt Christus als Weltenrichter mit den Furbittern Maria und Johannes Baptist Im Chor befindet sich eine Darstellung der Aufrichtung der ehernen Schlange der eine Kreuzigungsszene gegenubergestellt ist Ausserdem befinden sich in der Kirche insgesamt 13 Weihekreuze an den Wanden Galerie Bearbeiten nbsp Chor innen Malerei um 1600 nbsp Chor nbsp Rundbogenportal romanisch nbsp Chor Schlange nbsp Sudeingang nbsp Weltenrichter nbsp angrenzender Hof Wappen FrauenalbAusstattung Bearbeiten Der Altartisch im Chor stammt wohl noch aus der Bauzeit des Chors im 15 Jahrhundert Hinter dem Altar ist ein barockzeitlicher Beichtstuhl erhalten der in einer reformierten Kapelle eine konfessionsgeschichtliche Seltenheit darstellt Ein Teil des Gestuhls ist Blockgestuhl aus dem 18 Jahrhundert das noch einen mittelalterlichen Gestuhltyp reprasentiert und zu den seltenen Beispielen dieses Typs in Baden Wurttemberg zahlt Auch Kanzel und Altarkruzifix stammen aus dem 18 Jahrhundert und sind ahnlich derb wie das Gestuhl gefertigt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pankratiuskapelle Sammlung von Bildern Zeugnis einer vergessenen liturgischen Praxis Der evangelische Beichtstuhl in St Pankratius zu Keltern Niebelsbach Jeff Klotz bei Dreharbeiten fur den Film in Niebelsbach an der PankratiuskapelleLiteratur BearbeitenReinhard Boger Niebelsbach Eine Gemeinde im Zeitenlauf Keltern 2010 S 52 63 Mathias Kohler Ev Filialkirche St Pankratius Niebelsbach Schnell amp Steiner Kunstfuhrer Nr 2241 1 Auflage 1995 Hermann Diruff und Christoph Timm Kunst und Kulturdenkmale in Pforzheim und im Enzkreis Stuttgart 1991 ISBN 978 3 8062 1680 6 S 167 168 48 88199 8 565283 Koordinaten 48 52 55 2 N 8 33 55 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pankratiuskapelle Niebelsbach amp oldid 233512435