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Das Palais Toerring Jettenbach ist ein ehemaliges Stadtpalais am Max Joseph Platz in Munchen das nach Planen des bayerischen Hofarchitekten Leo von Klenze 1835 1838 nach dem Vorbild des Findelhauses in Florenz errichtet wurde Das klassizistische Gebaude liegt gegenuber dem Konigsbau der Munchner Residenz an der Ecke Maximilianstrasse Residenzstrasse in der nordostlichen Altstadt Es wird auch als ehemalige Haupt bzw Residenzpost bezeichnet Das Palais Toerring Jettenbach am Max Joseph Platz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Pandora Papers 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die ehemalige Haupt bzw Residenzpost bei Nacht nbsp Die Saulenhalle des Palais Toerring Jettenbach rechts gegenuber der Bayerischen Staatsoper links Das ursprungliche Rokokopalais entstand nach Planungen ab 1734 zwischen 1747 und 1754 durch Ignaz Anton Gunetzrhainer fur den Diplomaten Minister und Feldmarschall Ignaz Felix Graf von Torring Jettenbach Die Plane stammten vor allem von den Wiener Hofarchitekten Johann Lucas von Hildebrandt und Joseph Emanuel Fischer von Erlach Es handelte sich um den anspruchsvollsten Munchner Adelspalast im 18 Jahrhundert und das Bauprojekt gehorte in den Kontext der reprasentativen Aufwertung der Residenzstadt Munchen im Umfeld der Kaiserplane Kurfurst Karl Albrechts von Bayern Die ursprungliche Schau und Eingangsseite war die nicht erhaltene dreigeschossige Westfassade an der Residenzstrasse mit ihrem Mittelrisalit Die heute zerstorte Innenausstattung des vierflugeligen Palais mit mehreren Innenhofen gestaltete Gunetzrhainers Bruder Johann Baptist und die Stuckarbeiten besorgte Johann Baptist Zimmermann Das originelle Treppenhaus wurde erst nach 1763 vollendet nbsp Domenico Quaglio Die Residenzstrasse mit Fernsicht auf die barocke Westfassade des Palais Toerring Jettenbach am Max Joseph Platz im Jahr 1826Ab 1825 entstand nordlich gegenuber der Konigsbau der Residenz nach Vorbild florentinischer Renaissancepalaste Die Nordfassade des Palais war bis dahin schmucklos geblieben da sie an das Franziskanerkloster angrenzte Das Kloster wurde zu jener Zeit abgerissen wodurch der heutige Max Joseph Platz entstand Leo von Klenze blendete der nun freistehenden Nordfassade eine florentinische Saulenhalle vor das Palais selbst wurde 1836 1839 zur Haupt bzw Residenzpost umgewidmet Vorbild fur die Saulenhalle war das Findelhaus in Florenz Die Fresken von Rossebandigern in der Saulenhalle stammen von Johann Georg Hiltensperger Friedrich Burklein errichtete 1858 1860 im Zuge des Baus der Maximilianstrasse den ostlichen Trakt am Hofgraben dessen Fassaden erhalten blieben Im Zweiten Weltkrieg wurde das Palais schwer getroffen und die barocken Bauteile weitgehend vernichtet Die Westfassade wurde nicht wiederhergestellt stattdessen wurde sie modern mit Bullaugenfenstern wiedererrichtet wobei das barocke Portal nach innen vor die Schalterhalle verlegt wurde Nach dem Auszug der Post wurden 2009 alle nicht denkmalgeschutzten Teile des Gebaudes abgerissen wahrend der vollstandig erhaltene Arkadengang Klenzes in einen Neubau einbezogen wurde Auch die ebenfalls erhaltene Ostfassade am Hofgraben wurde nur leicht verandert Uber den Arkaden blieb der ehemalige Fernmeldesaal bei seiner Eroffnung 1954 der grosste in ganz Deutschland als Opernsaal erhalten eine Struktur die baulich noch auf Klenze zuruckgeht Das aus dem 18 Jahrhundert stammende ehemalige Portal zur Residenzstrasse wurde wiederum verlegt nun an die Ostseite des neu entstandenen Innenhofs An der Westfassade entstanden nach Diskussionen schliesslich franzosische Balkone Ursprungliche Plane sahen eine Nutzung des Gebaudes als Luxushotel vor einen Bauvorbescheid gab es jedoch sowohl fur die Hotel als auch fur eine Burovariante Schliesslich erfolgte unter dem Marketingnamen Palais an der Oper der Umbau zu einem weiteren Luxusquartier an der Maximilianstrasse mit Ladengeschaften Gaststatten und Buroraumen Das Unternehmen Louis Vuitton eroffnete im Erdgeschoss eine Modeboutique Louis Vuitton Munchen Residenzpost 1 Im Gebaude befindet sich ebenfalls ein Anbieter von exklusiven komplett ausgestatteten Buros 2 Die Mietwohnungen gehoren zu den teuersten der Stadt In den Arkaden befindet sich wieder ein Cafe Das Gebaude steht unter Denkmalschutz der Landeshauptstadt Munchen Pandora Papers BearbeitenDie Besitzverhaltnisse waren lange unklar Laut Grundbuch gehort das Palais der Frankfurter Firma Opera Real Estate GmbH amp Co KG Diese erwarb die Immobilie 2012 fur 313 Millionen Die Opera Real Estate GmbH amp Co KG gehort uber mehrere luxemburgische Gesellschaften einer Firma auf den Britischen Jungferninseln Die Pandora Papers zeigten dass am Ende einer Kette von 6 Firmen die Briefkastenfirma Melody Consolidated Ltd stand Diese gehorte dem russischen Geschaftsmann Ruslan Jewgenjewitsch Goryukhin 3 Siehe auch BearbeitenPalais in MunchenLiteratur BearbeitenHeinrich Habel Johannes Hallinger Timm Weski Landeshauptstadt Munchen Mitte Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 2 1 Karl M Lipp Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 87490 586 2 S 923 924 Jurgen Bell Die Hauptpost in Munchen Geschichte und Restaurierung In Heinrich Habel Forschungen und Berichte fur das Jahr 1979 in Jahrbuch der Bayerischen Denkmalpflege 33 1981 S 213 218 Konstantin Koppelmann Autor Dietlind Pedarnig Autor Munchner Palais 2016 S 310 ISBN 978 3 86906 820 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palais Toerring Jettenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hauptpost Webarchiv Palais an der OperEinzelnachweise Bearbeiten Louis Vuitton Munchen Residenzpost Abgerufen am 20 Marz 2023 CONTORA AG Standort Munchen Palais an der Oper Abgerufen am 20 Marz 2023 Pandora Papers Wem gehort das Palais an der Oper Wirtschaft SZ de 5 Oktober 2021 abgerufen am 20 Marz 2023 48 1391 11 57745 Koordinaten 48 8 20 8 N 11 34 38 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palais Toerring Jettenbach amp oldid 235080217