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Ein POS Terminal engl Point of Sale in der Schweiz EFT POS Terminal zu Deutsch bargeldlose Verkaufsstelle ist ein Online Terminal zum bargeldlosen Bezahlen an einem Verkaufsort Es kontrolliert eine Debitkarte oder eine Kreditkarte auf Kartensperrung und meldet dem Point of Sale das Prufungsergebnis Kartenterminal des Herstellers IngenicoKartenterminal des Herstellers Pax Technology Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hersteller und Entwickler 3 Erste Versuche mit POS Terminalen 4 Weitere Entwicklung der POS Terminale 5 Integration in Kassenlosungen 6 Weltweite Verbreitung und ungebrochenes Wachstum der POS Terminale 7 Sicherheitsrisiken 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls sich in den 1970er Jahren der Siegeszug der Geldautomaten abzeichnete kam bei den Banken die Idee auf drei Vorgange des Bargeld Handlings durch eine einzige bargeldlose POS Transaktion zu ersetzen den Bargeldbezug das Barzahlen und die Bargeldablieferung der Verkaufsstellen Der Geldtransfer vom Konto des Kaufers auf das Konto des Verkaufsbetriebes sollte dabei automatisiert ablaufen Demgemass wird eine POS Zahlung definiert als eine Zahlung bei welcher der Zahlungsempfanger uber ein POS Terminal verfugt der Zahlungserbringer eine entsprechende Karte als Zahlungsmedium einsetzt die Echtheit des Karteninhabers cardholder verification ohne unverhaltnismassig grossen Aufwand und mit verhaltnismassig hoher Sicherheit erkannt wird Authentifizierung und die Belastung beim Karteninhaber und die Gutschrift beim Handels und Dienstleistungsunternehmen automatisiert erfolgt Hersteller und Entwickler BearbeitenDie in Deutschland aktiven Hersteller von POS Terminalen sind teilweise organisiert im Verband der Terminal Hersteller in Deutschland e V Erste Versuche mit POS Terminalen BearbeitenDie gedanklichen Grundlagen fur POS Systeme schuf 1968 der damalige Vorsitzende des Amerikanischen Bankenverbandes Dale L Reistad mit einer Vision einer bargeldlosen Gesellschaft Uber die ersten tatsachlich realisierten POS Zahlungssysteme ist nicht viel bekannt wahrscheinlich weil es sich lediglich um lokale Projekte handelte die wenig erfolgreich verlaufen sind Aufgrund der sparlichen Literatur lasst sich sagen dass die ersten POS Zahlungssysteme nach Vorbereitungen und Testphasen im Jahr 1971 in den Pilotbetrieb und 1972 in den USA in den regularen Betrieb ubergingen Es waren Zahlungssysteme mit elektronischen POS Terminalen bei Handels und Dienstleistungsbetrieben die von der City National Bank amp Trust Company of Columbus Ohio in einem dortigen Aussenbezirk und von der Savings Bank of Hampstead in Syosset Long Island New York erprobt wurden Bei der Realisierung der ersten POS Systeme in den USA versuchten die Banken sich moglichst nahe an die Abwicklung der damals noch jungen Geldautomaten zu halten was zur Folge hatte dass die ersten POS Terminale mit Debitkarten und mit PIN Code zu bedienen waren Die beiden ersten POS Systeme waren technisch erfolgreich kommerziell jedoch ein Misserfolg da sie sich in beiden Fallen beschrankten hinsichtlich Raum nur ein Bezirk bzw ein Ort wurde abgedeckt und Kunden jeweils nur die Geschaftskunden und die Privatkunden einer Bank konnten davon Gebrauch machen Ahnlich erging es spateren gleichartigen Projekten weshalb komplexere Losungen auf der Grundlage einer Kooperation konkurrierender Banken in Betracht gezogen wurden Nachdem lokale und auf eine einzige Bank bezogene POS Systeme an der mangelnden Frequenz gescheitert waren bildeten sich regionale bankenneutrale und damit interoperable POS Systeme Etabliert wurden sie von den regionalen Geldautomaten Betreibern die damals im Besitz der regionalen Banken waren entwickelten sich dann aber infolge der allmahlich andernden Zahlungsgewohnheiten zu dominanten POS Netzwerken In Deutschland wagten als erste Institute die Sparkassen 1984 Versuche mit POS Systemen in Berlin und Munchen die aber daran scheiterten dass der Handel sich nicht an den Kosten beteiligen wollte Die Verhandlungen zogen die Systemeinfuhrung in die Lange sodass erst 1990 mit Electronic Cash POS Systemen in Deutschland der Durchbruch gelang 1 In der Schweiz hat die Migros Genossenschaft Bern zusammen mit der Migros Bank ein Test mit POS Terminalen im Jahr 1987 im Shoppyland Schonbuhl gestartet 2 Weitere Entwicklung der POS Terminale BearbeitenDas Verstandnis was ein POS Zahlungssystem beziehungsweise ein POS Terminal ist hat sich mit der fortschreitenden Entwicklung der Karten und Terminaltechnik verandert Die heutigen POS Terminale die sowohl Karten mit Code meist Debitkarten als auch Karten mit Unterschrift meist Kreditkarten sowie das Zahlen mittels Elektronischer Geldborse unterstutzen gehen wie erwahnt auf die Debitkartenwelt zuruck in der das POS Terminal ein Transaktionsterminal ist Die Zahlungsprozedur war gleich wie heute Der geschuldete Betrag wird ins POS Terminal eingegeben oder von der Handelskasse im Falle einer Anbindung der Handelskasse an das POS Terminal ans POS Terminal ubertragen Die Zahlungskarte wird in den Leser des POS Terminals gesteckt oder durch einen Leseschlitz des POS Terminals gezogen In der Folge werden Plausibilitat und Gultigkeit der Karte zugelassen ja nein abgelaufen ja nein uberpruft Der Vorgang wird nur fortgesetzt wenn die Karte plausibel zugelassen und noch nicht abgelaufen ist Die PIN wird eingegeben uber eine Spezialtastatur das Encrypting PIN Pad das sie sofort verschlusselt Das Rechenzentrum der fur den Karteninhaber abrechnenden Bank nimmt danach die Autorisierung des Betrages vor Im Rahmen der Autorisierungsanfrage erfolgt auch eine Sperrabfrage und die Feststellung der Karteninhaberechtheit cardholder verification mittels Prufung der PIN Verlauft alles positiv erscheint der Zahlungsabschluss auf dem Bildschirm des POS Terminals Clearing und Settlement erfolgen parallel mit der Autorisierung single messaging oder nach dem Tagesabschluss im Nachhinein dual messaging Diese erste Generation der POS Terminale aus der Debitkartenwelt bekam bald einen Zwilling Denn die damals aktuellen Kreditkarten Autorisierungstelefone wurden zu Kreditkarten Transaktionsterminalen weiterentwickelt Die Abwicklung entsprach mit Ausnahme der Feststellung der Karteninhaberechtheit den damals auf dem Markt befindlichen POS Terminalen aus der Debitkartenwelt Der Nachweis dass der Kartenvorleger auch der echte Karteninhaber ist wird wurde bei dieser Art von POS Terminal erbracht indem die Unterschrift auf der Karte mit jener verglichen wird die auf einem ausgedruckten Beleg geleistet wird Als Reaktion darauf wurden die aus der Debitkartenwelt kommenden POS Terminale um eine Kreditkartentransaktion erweitert und somit zu Universal POS Terminalen weiter entwickelt die in der Lage waren sowohl PIN basierende als auch Unterschrifts basierende Transaktionen abzuwickeln Damit war die zweite Generation der POS Terminale auf dem Markt Mit dem Aufkommen von Chipkarten seit Mitte der 1990er Jahre sind POS Terminale der dritten Generation auch in der Lage die Kartenechtheit card authentication verlasslicher zu prufen Dank eines Chipkartenlesers konnen solche Universalterminale nicht nur Transaktionen mit PIN in der Regel Debitkartentransaktionen auf pay now Basis und Transaktionen mit Unterschrift in der Regel Kreditkartentransaktionen auf pay later Basis abwickeln sondern auch solche aus einer auf einem Chip befindlichen Elektronischen Geldborse auf pay before Basis Diese POS Terminale der dritten Generation arbeiten weiterhin mit dem Magnetstreifen zusatzlich aber auch mit dem Chip Hybridterminale Heute sind viele Bargeldbezugskarten wie die Maestro Karte die einstige eurocheque Karte mit einem Chip versehen In Hinblick auf die EMV Spezifikation die Zahlungskarten wie Europay Mastercard und Visa Produkte sowie fur die dafur vorgesehenen Terminale umfasst kann davon ausgegangen werden dass in 5 Jahren nahezu alle Bargeldbezugskarten zusatzlich zum Magnetstreifen mit einem Chip ausgestattet sein werden Hybridkarten Waren die ersten Hybridterminale mit zwei separaten Lesern einer fur den Chip und einer fur den Magnetstreifen ausgestattet so setzen sich aus Grunden der Praktikabilitat immer mehr die Hybridleser durch Sie haben einen Schlitz in den die Karte eingefuhrt wird Danach wird die Karte gemass dem programmierten Ablauf gelesen Mit zunehmendem Erfolg der POS Terminale der dritten Generation bemangelten gewisse Branchen zum Beispiel Restaurants fahrende Handler Marktstande die Ortsgebundenheit des POS Systems die eine Folge seiner Leitungsanbindung ist Online Transaktion Um diesem Mangel abzuhelfen wurden erganzend mobile POS Terminale auf GSM Basis entwickelt die mehr und mehr zum Einsatz kommen Die automatische Wahrungsumrechnung Dynamic Currency Conversion DCC ist eine Erweiterung fur ein POS Terminal mit dem die auslandischen Kaufer den zu zahlenden Betrag wahrend des Zahlvorganges von einem Drittanbieter in ihre Heimatwahrung umgerechnet erhalten Dieser Service fuhrt nicht selten dazu dass deutlich schlechtere Umrechnungskurse als die der ausstellenden Bank benutzt werden und effektiv die Kosten fur den Kunden steigen 3 4 Integration in Kassenlosungen Bearbeiten nbsp Simulatoren helfen beim Programmieren von Schnittstellen zwischen Kassensoftware und Terminal Eine Integration der Systeme gilt aber weiterhin als schwierig Im Bild ein Simulator von Six Financial Worldline Schweiz Mit zunehmender Akzeptanz der Karte zum Bezahlen an der Kasse werden POS Terminal Funktionen in die Kasse integriert So konnen Fehlerfassungen vermieden und die Geschwindigkeit des Kartenbezahlvorganges an der Kasse erhoht werden Bei der Integration werden die sicherheitsrelevanten Funktionen uber ein zertifiziertes separates PIN Pad mit Kartenleser abgedeckt das als Peripheriegerat an die Kasse angeschlossen wird Die bereits vorhandenen Ressourcen der Kasse z B der Kassendrucker fur das Drucken der Zahlungsbelege die Anzeigeelemente fur die Bediener und Kundenfuhrung oder die Netzwerkfunktionalitat der Kasse fur die Ubertragung der zahlungsrelevanten Daten an das Bankensystem konnen vom Kartenbezahlsystem mit genutzt werden In der Vergangenheit war die Software Integration in Kassenlosungen aufgrund international fehlender Protokollstandards schwierig Mittlerweile auf dem Markt vorhandene De facto Standards wie die POS EPS Schnittstelle der IFSF 5 oder die O P I Schnittstelle O P I Open Payment Initiative von Wincor Nixdorf erleichtern die Integration wesentlich Im Zuge des EPAS Projektes EPAS Electronic Protocols Application Software werden daruber hinaus auf europaischer Ebene Protokollstandards geschaffen die kunftig die Vielfalt unterschiedlicher Schnittstellen reduzieren werden In der Schweiz setzt sich immer mehr die Losung von Six Financial Worldline durch Das SDK mit der Bezeichnung TIM kann in mehreren Programmiersprachen genutzt werden Unterstutzt werden Microsoft NET Java JavaScript mit node js Objective C fur Apple und WASM fur browserbasierte Losungen 6 In Deutschland ist die Schnittstelle ZVT 700 des Verbandes der Terminalhersteller in Deutschland weit verbreitet Dabei handelt es sich nur um eine Beschreibung einer Schnittstelle welche von vielen in Deutschland verbreiteten Terminalen unterstutzt wird 7 Dabei handelt es sich um eine Socket basierte Losung auf asynchroner TCP IP Basis 8 Aber auch eine Beschreibung einer seriellen Verbindung wird bereitgestellt Eine fertige Losung in Form von Bibliotheken wird von diesem Verband nicht bereitgestellt Es ist Aufgabe der Kassenlosungsanbieter eine solche Schnittstelle zu realisieren Auf GitHub wird eine freie Bibliothek NET fur das ZVT Protokoll zur Verfugung gestellt 9 In den meisten Fallen muss die Schnittstelle zwischen Kassensoftware und Terminal abgenommen also einer Prufung unterzogen werden bevor sie produktiv eingesetzt werden kann In vielen Fallen wird die Abnahme der Losung durch Vertreter des Zahlungsverkehrsanbieters durchgefuhrt Ein Produktivbetrieb ist ohne Prufung meistens nicht moglich Weltweite Verbreitung und ungebrochenes Wachstum der POS Terminale BearbeitenAufbauend auf den amerikanischen Erfahrungen war es das erklarte Ziel in vielen europaischen Staaten zum Beispiel in Osterreich in Deutschland Electronic Cash in Belgien Bancontact in den Niederlanden PIN nationale Debitkarten POS Systeme zu schaffen Alle wurden ein Erfolg Ausgehend von diesen nationalen europaischen POS Systemen und regionalen POS Systemen auf den anderen Kontinenten kam es in den 1980er Jahren zu einer Vernetzung dieser POS Systeme mit gegenseitiger Kartenakzeptanz was zur Bildung des globalen Debitkartensystems Maestro fuhrte Parallel dazu bauten die vertragsunternehmensabrechnenden Banken nach der Normierung der Kreditkartenakzeptanz an POS Terminalen POS Systeme auf oder partizipierten an solchen womit die funf Kreditkartenorganisationen mit weltweit einsetzbaren Karten einen Verbund an POS Systemen nutzen konnten Heute geht der Trend dahin dass die aufgestellten Terminale alle ublichen Kartentypen akzeptieren wobei es unterschiedliche finanzielle Arrangements gibt Langfristig wird an jedem Verkaufspunkt mindestens ein derartiges Universalterminal vorhanden sein Der Boom bei den POS Terminalen setzt sich aller Voraussicht nach auch in den nachsten Jahren fort In den 2010er Jahren wurden u a iZettle Sumup Payleven und Lexware pay gegrundet Sie haben sich auf kontaktloses Bezahlen spezialisiert und digitale Losungen fur Smartphones und Tablets geschaffen Mit dem Aufkommen von NFC fahigen Zahlkarten und Mobile Payment wurden Apps entwickelt welche Zahlungen unabhangig vom Ort verarbeiten konnen 10 2019 haben Worldline und Bitcoin Suisse eine Absichtserklarung unterzeichnet um gemeinsam die Akzeptanz von Kryptowahrungen an POS Terminalen zu ermoglichen 11 Das entsprechende Angebot wurde im August 2021 unter dem Namen WL Crypto Payments lanciert 12 In der Generali Arena in Wien kann nach der von 2016 bis 2018 durchgefuhrten Renovation nur noch bargeldlos bezahlt werden Sicherheitsrisiken Bearbeiten Hauptartikel Skimming Betrug Skimming bezeichnete die betrugerische Manipulation innerhalb der POS Terminale durch Einbau zusatzlicher Teile oder durch ein zwischengeschaltetes Lesegerat in der Datenleitung So konnen Kartendaten und die Geheimnummer PIN unauffallig ausgespaht werden Die Gerate werden dabei in den betreffenden Geschaften oft heimlich ausgetauscht bzw installiert und spater wieder entfernt Durch Antiskimming Module nahmen die Betrugsfalle wieder ab Literatur BearbeitenDale L Reistad The coming cashless society In Business horizons Elsevier New York NY 1967 Bd 10 3 S 23 32 ISSN 0007 6813 engl Dale L Reistad The components of a checkless society and a shopping trip of the future In Revue de la banque Bank en financiewezen Forum Financier Belge Bd 33 2 Bruxelles 1969 S 126 138 ISSN 0772 7801 engl Dale L Reistad Stephen A Rhoades Dominic DiSario jr Electronic Funds Transfer EFT s 78 In Bankers magazine Bd 161 2 Boston MA 1978 S 24 57 ISSN 0730 4250 engl Dale L Reistad The Prospects for ATM Program Changes Due to Debit Card Chip Card and Home Terminal Development In Notes for ATM 3 BAI s Third National ATM Conference New Orleans LA 16 19 Nov 1980 S 144 146 engl Einzelnachweise Bearbeiten Pohl Hans et al Hrsgg Wirtschafts und Sozialgeschichte der deutschen Sparkassen im 20 Jahrhundert Stuttgart 2005 S 360 Einfach schnell sicher In migros ch Abgerufen am 18 Juli 2021 Charge It but Check the Math In Washington Post 31 Juli 2005 Abzocke auf Auslandsreisen Zahlen Sie bloss nicht in Euro In Spiegel Online 1 Januar 2015 ifsf org Webseite der Schnittstelle TIM von Worldline PDF ZVT 700 Schnittstelle Version 13 9 Webseite des Verbandes der Terminalhersteller in Deutschland e V Portalum Portalum Zvt auf github com Kreditkartenterminal App fur Android In onlinepc ch 5 Marz 2018 abgerufen am 13 Marz 2018 Bitcoin Suisse bringt Kryptowahrungen an die Ladenkasse In finews ch 8 November 2019 abgerufen am 9 November 2019 Mit Bitcoin und Ether im Laden zahlen In finews ch 20 August 2021 abgerufen am 23 August 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title POS Terminal amp oldid 237047454