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Das Plasmid pBR322 wurde 1977 von Francisco Bolivar und Raymond Rodriguez im Labor von Herbert Boyer an der University of San Francisco UCSF konstruiert und war eines der ersten kunstlich hergestellten Plasmide 1 Es ist ein Derivat eines R Plasmids das einen Replikationsursprung ori origin of replication Gene fur Ampicillin Resistenz und Tetracyclin Resistenz auf sich tragt Im Unterschied zu gewohnlichen R Plasmiden fehlt ihm die Fahigkeit sich auf andere Zellen selbstandig zu ubertragen tra Gene oriT origin of transfer Es war ein vielbenutzter Vektor insbesondere in den 1980er Jahren pBR322 wird neuerdings durch fortschrittlichere einfacher zu handhabende Vektoren ersetzt wie zum Beispiel pUC19 oder pBluescriptII NukleinsaureSchematische Plasmidkarte von pBR322 ohne Superspiralisierung Die Gene fur die Ampicillinresistenz der Tetracyclinresistenz sowie den Replikationsursprung sind eingezeichnet Die Basenpaarposition beispielhafter Restriktionsschnittstellen ist in blau hervorgehoben AllgemeinesName PBR322IdentifikatorenGenBank J01749 1EigenschaftenGrosse 4361 BasenpaareStruktur Klonierungsvektor superspiralisierte doppelstrangig zirkulare DNATaxon Bakterien Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Konstruktion 3 Verwendung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name des Plasmids pBR322 setzt sich wie folgt zusammen p steht fur Plasmid B und R stehen als Abkurzung fur die Namen derjenigen die das Plasmids konstruiert haben F Bolivar amp R L Rodriguez 322 ist eine fortlaufende Nummer um ahnliche aber nicht identische Plasmide unterscheiden zu konnen Konstruktion Bearbeiten nbsp Detaillierte Plasmidkarte von pBR322Das Plasmid pBR322 wurde aus folgenden DNS Elementen konstruiert einem Ampicillin Resistenzgen aus Tn3 einem Tetracyclin Resistenzgen aus pSC101 einem DNA Replikationsursprung oriV aus pMB1Das konstruierte Plasmid besteht aus 4361 Basenpaaren 2 Das Ampicillinresistenzgen erstreckt sich von 4153 Start bis 3293 das Tetracyclinresistenzgen von Position 86 Start bis 1276 und der Replikationsursprung umfasst das Sequenzelement zwischen Position 3133 und 2519 3 Verwendung BearbeitenWesentlich fur das Arbeiten mit dem Plasmid als Vektor sind die zahlreich vorhandenen Restriktionsendonuclease Schnittstellen Das Besondere ist auch die Tatsache dass viele Schnittstellen nur an einer Stelle im Vektor auftreten Beispielsweise finden sich BamHI HindIII oder SalI Schnittstellen im Tetracyclinresistenzgen eine PstI Schnittstelle im Ampicillinresistenzgen sowie eine EcoRI und eine NdeI Schnittstelle in der nichtcodierenden Region des Vektors pBR322 wird bei Klonierungsarbeiten in E coli verwendet Hierbei kann man fremde DNS beispielsweise in den Vektor einbauen indem man die Restriktionsschnittstellen des Vektors und der Fremd DNS ausnutzt Wenn man hierbei die Fremd DNS in das Tetracyclinresistenzgen einfugt bringt die nach Transformation dies Vorteile bei der Selektion der E coli Bakterien die den pBR322 Vektor inklusive eingebauter Fremd DNS tragen Sie wurden auf einem Tetracyclinmedium sensibel reagieren und absterben Zur Selektion der gewunschten Zellen wird daher die Bakterienkultur zuerst auf einem Nahrboden ausgestrichen der das Antibiotikum Ampicillin enthalt um nur jene Bakterien zu erhalten die das Plasmid mit oder ohne eingebaute Fremd DNS durch Transformation erhalten haben Danach wird ein Abdruck auf Nahrboden gemacht die mit Tetracyclin behandelt wurden Replikaplattierung An den Stellen an denen die Kulturen sterben sind also offensichtlich Kulturen vorhanden die eine Empfindlichkeit auf Tetracyclin enthalten was auf das Einfugen von Fremd DNS zuruckzufuhren ist Die Entwicklung vieler moderner Klonierungsvektoren wie die im Labor von Joachim Messing konstruierten pUC Vektoren z B pUC19 basiert auf dem Plasmid pBR322 Literatur BearbeitenJ G Sutcliffe Complete nucleotide sequence of the Escherichia coli plasmid pBR322 In Cold Spring Harbor symposia on quantitative biology Band 43 Pt 1 1979 S 77 90 doi 10 1101 sqb 1979 043 01 013 PMID 383387 Weblinks BearbeitenpBR322 in VectorDB englisch Einzelnachweise Bearbeiten F Bolivar R L Rodriguez P J Greene M C Betlach H L Heyneker H W Boyer 1977 Construction and characterization of new cloning vehicles In Gene Bd 2 Nr 2 S 95 113 PMID 344137 N Watson 1988 A new revision of the sequence of plasmid pBR322 In Gene Bd 70 Nr 2 S 399 403 PMID 3063608 pBR322 Sequence and Map In snapgene com GSL Biotech LLC abgerufen am 24 April 2017 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title PBR322 amp oldid 236628206