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Ottilie Rady verheiratete und verwitwete Stoedtner verheiratete und verwitwete Thiemann auch Ottilie Thiemann Stoedtner 13 April 1890 in Darmstadt 12 April 1987 in Dachau war eine deutsche Kunsthistorikerin Ottilie Thiemann Stoedtner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenOttilie Rady wurde im April 1890 als jungste von drei Tochtern des Kaufmanns Adolph Rady 1853 1927 und dessen Ehefrau Caroline Thiemann 1854 1931 in Darmstadt geboren Ottilie wurde katholisch erzogen Von 1896 bis 1900 besuchte sie das private Reinecksche Institut in Darmstadt Anschliessend ging sie bis 1906 auf die Viktoriaschule Darmstadt damals eine reine Madchenschule Nach der Geburt der Tochter Else im Oktober 1915 gest 1956 die aus einer unehelichen Beziehung mit dem Heeresflieger Paul Hermann Sieglitz 1879 nach 1943 hervorging und die kurz nach der Geburt zur Adoption freigegeben wurde besuchte Ottilie das Darmstadter Padagogium von Michael Elias 1867 1926 eine hohere Privatschule im Paulusviertel Darmstadt Im August 1917 legte sie dann ihre Reifeprufung am Realgymnasium in Giessen ab Bereits im Fruhjahr 1914 und Sommer 1915 hatte sie ihren Vetter Carl Thiemann in Dachau besucht und erlebte die dortige Kunstlerszene und den Niedergang der Kunstlerkolonie in Dachau mit Dies sollte einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ihren Studienwunsch verstarken Ab dem Wintersemester 1917 18 studierte sie Kunstgeschichte und Klassische Archaologie an der TH Darmstadt ein Semester sowie an der Universitat Bonn und der Universitat Frankfurt am Main Dort wurde sie am 6 Juli 1922 zum Dr phil promoviert Ihr Lehrer war vor allem Rudolf Kautzsch In ihrer Dissertation hatte sie sich mit dem Weltlichen Kostum zwischen 1250 und 1410 auseinandergesetzt und dabei figurliche Darstellungen auf Grabsteinen im mittelrheinischen Gebiet untersucht Am 1 Oktober 1922 trat sie eine Stelle als Assistentin an der TH Darmstadt bei Paul Hartmann in der Abteilung fur Kultur und Staatswissenschaften an Sie wurde 1929 an der TH Darmstadt mit einer Arbeit uber Johann Baptist Scholl den Jungeren habilitiert und war damit die erste habilitierte Kunsthistorikerin in Deutschland Mit der Habilitation war die Ernennung zur Privatdozentin fur Kunstgeschichte an der TH Darmstadt verbunden Von 1929 bis 1937 war sie Assistentin fur Kunstgeschichte an der TH Darmstadt und lehrte in der Abteilung Architektur zu der die Kunstgeschichte seit dem Wintersemester 1931 32 gehorte sowie am Padagogischen Institut in Mainz Zum 15 Oktober 1934 wurde sie zur ausserplanmassigen Professorin fur Kunstgeschichte ernannt Nachdem ihr Mentor Paul Hartmann infolge der Lieser Affare aus dem Amt gedrangt und auch das Padagogische Institut in Mainz aufgelost worden war ergaben sich auch fur Ottilie Rady zunehmend Schwierigkeiten an der TH Zum 1 April 1937 verlor sie ihre Assistentenstelle an der TH Darmstadt aus politischen Grunden und wurde beurlaubt Sie arbeitete zunachst als freie Journalistin und spater als freie Mitarbeiterin am Institut fur wissenschaftliche Projektion des Berliner Kunsthistorikers und Fotografen Franz Stoedtner 1870 1946 Ihre Aufgabe war die Bestimmung und Katalogisierung von Lichtbildern fur den Kunstgeschichtsunterricht Dem Institut war ein Verlag angegliedert der als einer der ersten kommerziellen Lichtbildvertriebe mit wissenschaftlich padagogischer Zielsetzung angesehen wird Ottilie Rady heiratete Stoedtner 1942 und leitete das Institut nach dessen Tod im Januar 1946 bis zu ihrem Ausscheiden im Januar 1959 Bis 1948 wurde das Institut fur wissenschaftliche Projektion das sich im Ostteil der Stadt befand nach Dusseldorf verlegt Der einstige Lichtbildverlag Dr Franz Stoedtner wurde ab 1959 von Heinz Klemm in Dusseldorf fortgefuhrt Im Mai 1959 heiratete Ottilie ihren Vetter den Holzschneider und Kunstmaler Carl Thiemann und nahm fortan ihren Wohnsitz in Dachau Sie verfasste eine grossere Anzahl von Biographien Dachauer Kunstler Nach dem Tod von Carl Thiemann im Dezember 1966 galt ihre Arbeit insbesondere der Pflege des Thiemannschen Werkes Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Ottilie Rady im Friedrich Meinzolt Haus einem Altersheim in der Ludwig Ernst Strasse in Dachau Ottilie Rady starb einen Tag vor Vollendung des 97 Lebensjahres am 12 April 1987 in Dachau Sie wurde neben ihrem zweiten Mann auf dem Dachauer Waldfriedhof bestattet Ehrungen BearbeitenAm 24 April 2002 wurde in Arheilgen einem Stadtteil von Darmstadt ein Weg nach Ottilie Rady benannt Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDas Kunstlerfest von 1852 auf dem Auerbacher Schloss Frankfurt am Main 1926 Elsa Pfister Kaufmann Julius Kaufmann ein Kunstlerehepaar Frankfurt am Main 1939 Johann Baptist Scholl d J ein hessischer Bildhauer Zeichner und Maler der Spatromantik Eduard Roether Verlag Darmstadt 1965 Carl Thiemann der Mensch der Kunstler Dachau 1978 Dachauer Maler Der Kunstlerort Dachau von 1801 bis 1946 Dachau 1981 Literatur BearbeitenMelanie Hanel Normalitat unter Ausnahmebedingungen Die TH Darmstadt im Nationalsozialismus Darmstadt 2014 Annegret Holtmann Mares Ottilie Rady 1890 1987 mit Willen und Beharrlichkeit zum Ziel In hoch3 Mai 2015 S 18 Freia Neuhauser Zum 90 Geburtstag der ersten habilitierten Kunsthistorikerin Deutschlands Frau Prof Dr Ottilie Thiemann Stoedtner In Amperland 16 1980 S 32 36 Christiane Salge Ottilie Rady Die erste habilitierte Kunsthistorikerin Deutschlands In Lisa Beisswanger Alexandra Karentzos und Christiane Salge Hrsg Zwischen Enklave und Vernetzung Kunstgeschichte an der TU Darmstadt Heidelberg arthistoricum net 2022 S 111 144 Marion Wachter Gezeugt geboren verleugnet Leben und Herkunft der Else Faust 1915 1956 In Hessische Familienkunde Jg 25 2005 S 186 190 Christa Wolf Marianne Viefhaus Verzeichnis der Hochschullehrer der TH Darmstadt Darmstadt 1977 S 162 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ottilie Rady Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rady Ottilie Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 121072797 lobid OGND AKS LCCN n82148846 VIAF 47608676 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rady OttilieALTERNATIVNAMEN Thiemann Stoedtner OttilieKURZBESCHREIBUNG deutsche KunsthistorikerinGEBURTSDATUM 13 April 1890GEBURTSORT DarmstadtSTERBEDATUM 12 April 1987STERBEORT Dachau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ottilie Rady amp oldid 229455010