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Oskar George 23 Oktober 1920 in Braunschweig 1 Januar 1981 in Hofheim am Taunus war ein deutscher Gewerkschaftsfunktionar Leben und Wirken BearbeitenDer in Braunschweig geborene George war der Sohn eines Schuhmachers Er besuchte in seiner Heimatstadt von 1927 bis 1935 eine Volksschule Danach machte er eine kaufmannische Ausbildung bei der Firma Kirchhoff die ihn anschliessend ubernahm 1939 ging er nach Hamburg wo er im September desselben Jahres fur den Kriegsdienst rekrutiert wurde Im Juli 1943 nahmen ihn amerikanische Soldaten fest Aus der Kriegsgefangenschaft entlassen ging er im Mai 1946 zuruck nach Hamburg Der Gesamtverband der Verkehrs und Gemeindearbeiter stellte ihn hier zum 1 September 1946 ein Zu diesem Zeitpunkt trat er auch in die SPD ein George ubernahm im Hamburger Verband die Verantwortung fur die Jugendabteilung und 1947 fur die Betriebsrate Ausserdem beteiligte er sich im Ortsausschuss des DGB Im August 1946 gab der Gesamtverband der Verkehrs und Gemeindearbeiter beim Landesjugendamt bekannt eine Gewerkschaftsjugendgruppe grunden zu wollen der auch George angehorte Als einziger Gewerkschafter Hamburgs und Delegierter der Jugendgruppe reiste er von April 1947 bis Februar 1948 nach Frankfurt am Main Er belegte hier den ersten Nachkriegslehrgang der Akademie der Arbeit George der von Adolph Kummernuss gefordert wurde und dessen Vertrauen besass nahm 1949 am Vereinigungsverbandstag der Gewerkschaften des offentlichen Dienstes Transport und Verkehr teil Dort wahlten ihn die Gewerkschaftsvertreter der britischen Besatzungszone zum Leiter des Jugendsekretariats Ausserdem erhielt er einen Sitz im Hauptvorstand der OTV Seit dem 1 April 1949 leitete George das Jugendsekretariat in Stuttgart Im Herbst 1949 grundeten die Teilnehmer der ersten Verbandsjugendkonferenz der Gewerkschaftsmitglieder unter 25 Jahren einen Verbandsjugendausschuss und ernannten George zum Jugendsekretar Die Bereiche Schulung und Bildung fielen in den Aufgabenbereich des geschaftsfuhrenden Hauptvorstands Karl Muller der 1950 aus dem Amt schied Diese Abteilungen ubernahm formal Adolph Kummernuss de facto leitete sie jedoch Oskar George der auch fur die Jugendarbeit zustandig war George setzte sich fur Verbesserungen des Jugendwohlfahrtgesetzes ein und konnte erreichen dass Lehrlinge in die Arbeitslosenversicherung einbezogen wurden Er sorgte fur Sonderbestimmungen im Jugendschutzgesetz fur Angestellte die in der See und Binnenschifffahrt arbeiteten Ausserdem erwirkte er angemessene Ausbildungsordnungen im Friseurhandwerk im Tankstellengewerbe und fur Reiseburos Im Dezember 1951 trat George auf der zweiten Verbandsjugendkonferenz vom Amt des Jugendsekretars zuruck Als Mitglied des Hauptvorstands der OTV arbeitete George in der Folgezeit weiterhin in den Bereichen Schulen Bildung Jugend und der Abteilung Werbung Herausgabe von Referenten und anderen Werbematerialien In der Programmkommission des DGB vertrat er Kummernuss und brachte einige eigenen Konzepte wie die Dezentralisierung der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit ein die realisiert wurden 1955 ubernahm George eine neu gegrundete Abteilung die Argumente fur den Umgang mit der sich aufgrund von Automatisierung und Rationalisierung andernden Arbeitswelt erarbeiten sollte Ausserdem sollten hier Thesen gegen gewerkschaftsfeindliche Bestrebungen formuliert werden Diese Abteilung erarbeitete eine erste Studie uber das Verhaltnis der Gewerkschaftsmitglieder zu ihrer Interessenvertretung 1955 wurde George als Mitglied des geschaftsfuhrenden Hauptvorstands wiedergewahlt und 1958 im Amt bestatigt Er verantwortete seit 1955 auch das Archiv und die Hauptfachabteilung Offentliche Nahverkehrsbetriebe und nicht bundeseigene Eisenbahnen Im Dezember 1955 gehorte er zu den Gesellschaftern des neu gegrundeten Courier Verlags Auf einem Kongress in Wien wahlten ihn die Versammelten der Internationalen Transportarbeiter Foderation als stellvertretendes Mitglied in den Generalrat und bestatigten die Wahl 1958 Nachdem Kummernuss als OTV Vorsitzender aus dem Amt geschieden war galt George als dessen potentieller Nachfolger Er reichte aber am 30 September 1959 aus personlichen Grunden die Kundigung ein Im selben Jahr war George in Untersuchungshaft da er wegen des Verdachts schwerer Unzucht mit Minderjahrigen bezichtigt wurde Er wurde bereits 10 Jahr fruher wegen eines solchen Verdachts angeklagt damals wurde er jedoch freigesprochen 1 Seit Mai 1956 gehorte George dem Aufsichtsrat der Bank fur Arbeit und Wirtschaft an Diese fusionierte mit funf weiteren Gewerkschaftsbanken zur Bank fur Gemeinwirtschaft BfG wobei George als Aufsichtsratsmitglied eine wichtige Rolle zukam Ende Februar 1959 ubernahm er den Aufsichtsrat der BfG und leitete ab 1960 die Werbeabteilung dieser Bank Im Marz 1973 wurde George Vorstandsmitglied der Bank fur Sparanlagen und Vermogensbildung die eine Tochter der BfG war George setzte sich insbesondere fur Baufinanzierung aus einer Hand und von der Bank angebotene Briefkredite und Rentensparbriefe ein Er verliess den Bankvorstand im Mai 1980 und erhielt funf Monate spater das Bundesverdienstkreuz am Bande Oskar George starb wenige Monate nach Ende seiner beruflichen Laufbahn am Neujahrstag 1981 Literatur BearbeitenAngela Graf George Oskar In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 5 Wallstein Gottingen 2010 ISBN 978 3 8353 0640 0 S 129 131 Einzelnachweise Bearbeiten Oskar George In Der Spiegel 18 August 1959 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 1 April 2022 Normdaten Person GND 1187110493 lobid OGND AKS LCCN n80003124 VIAF 44860917 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME George OskarKURZBESCHREIBUNG deutscher GewerkschaftsfunktionarGEBURTSDATUM 23 Oktober 1920GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 1 Januar 1981STERBEORT Hofheim am Taunus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar George amp oldid 229068161