www.wikidata.de-de.nina.az
Das Omaha Klassifikationssystem englisch The Omaha System ist ein seit 1992 von der American Nurses Association ANA anerkanntes und in den fruhen 1970er und 1980er auf Initiative der Visiting Nurse Association VNA entstandenes Klassifikationssystem fur die Gesundheits und Krankenpflege Seither wurde die Validitat und Zuverlassigkeit des Systems in verschiedenen Studien mehrmals untersucht und bestatigt Das System dient der Erfassung und Beurteilung individueller Pflegeprobleme im Rahmen des Pflegeprozesses Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau des Systems 1 1 Problemklassifikationsschema 1 1 1 Bereiche 1 1 2 Modifikatoren 1 1 3 Signale und Symptome 1 2 Interventionsschema 1 2 1 Kategorien 1 2 2 Ziele 1 2 3 Klientenspezifische Informationen 1 3 Skala fur erwartete Pflegeprobleme 2 Literatur 3 WeblinksAufbau des Systems BearbeitenDie drei Bestandteile des Omaha Systems ergeben nach Auswertung ein aussagekraftiges Bild uber den zu beurteilenden Pflegebedurftigen und konnen da sie auf dem Pflegeprozess beruhen die Pflegequalitat und die individuelle Betreuung pflegefachlich dokumentieren unterstutzen und vorantreiben Problemklassifikationsschema Bearbeiten Bereiche Bearbeiten Das Problemklassifikationsschema Problem Classification Scheme dient zur Beschreibung der Bedurfnisse und Ressourcen des Pflegebedurftigen und besteht aus vier Bereichen Domains und darin enthaltenen 42 Konzepten Concepts Die Domains sind in an das sogenannte Metaparadigma der Pflege angelehnt das die Paradigmen Mensch Umwelt Pflege und Gesundheit Krankheit beschreibt und definiert sich uber die Bereiche Umwelt Environmental Domain Mit Umwelt wird der materielle und physische Rahmen das personliche Umfeld die Wohnsituation und die Gesellschaft beschrieben Beispiele hierfur sind Einkommen Wohnung Nachbarschaft Sicherheit des Arbeitsplatzes und hygienische Bedingungen des Umfeldes Psychosozialer Bereich Psychological Domain Dieser Bereich beschreibt die Verhaltensmuster die Emotionen das Kommunikationsverhalten die Beziehungsmuster und die Entwicklung des Individuums Hierzu gehoren beispielsweise der soziale Kontakt die Spiritualitat Sexualitat das Rollenverstandnis die geistige Gesundheit und der Entwicklungszustand Physiologischer Bereich Physiological Domain Lebenserhaltende Funktionen und Prozesse werden durch diesen Bereich erfasst Beispielsweise gehoren die Sinne Schmerz Bewusstseinszustand Kreislaufsituation Verdauung und Reproduktion in diesen Bereich Gesundheitsbezogenes Verhalten Health Related Behaviors Domain Der Bereich beschreibt die Verhaltensmuster die dazu dienen die Gesundheit und das Wohlbefinden zu erhalten und zu fordern und Gesundheitsschadigungen zu vermeiden Beispiele hierfur sind die Ernahrung der Schlaf Wachrhythmus die personliche Hygiene Familienplanung und die Medikamenteneinnahme Modifikatoren Bearbeiten Jedes pflegerische Problem wird durch zwei Modifikatoren Modifier weiter aufgegliedert und dadurch naher beschrieben Jeder Modifikator kann dabei eine von drei verschiedenen Auspragungen annehmen Der erste Modifikator beschreibt die Individualitat Individual die Familie Family und die Gesellschaft Community der zweite Modifikator beschreibt die aktuelle Situation Actual die Potentiale Potential und die Gesundheitsforderung Health Promotion Signale und Symptome Bearbeiten Aus einer definierten Liste von Signalen und Symptomen Signs and symptoms kann die Pflegekraft jene auswahlen die das Pflegeproblem am konkretesten beschreiben Interventionsschema Bearbeiten Kategorien Bearbeiten Das Interventionsschema Intervention Scheme umfasst die Darstellung der Interventionen durch die Pflegeperson und gliedert sich in 4 Kategorien Categories Information Beratung und Begleitung Teaching Guidance and Counseling Diese Kategorie umfasst alle Handlungen die den Gepflegten zur Selbstpflege anleiten sowohl durch die Weitergabe von Informationen wie auch durch die Unterstutzung des Individuums und seinem sozialen Umfeld bei der Entscheidungsfindung und Problemlosung Behandlung und pflegerische Massnahmen Treatments and Procedures In dieser Kategorie werden alle pflegetechnischen Massnahmen erfasst die der Gesunderhaltung Pravention oder Linderung von Symptomen dienen Darunter fallen beispielsweise die Wundversorgung und die Uberwachung der Medikamenteneinnahme Fallmanagement Case Management Hierin werden die Handlungen zusammengefasst die die Kommunikation zwischen Gesundheitsdienstleistern und Individuum verbessern oder moglich machen und dem Gepflegten einen adaquaten Zugang zu entsprechenden Ressourcen ermoglicht Uberwachung Beobachtung Surveillance Diese Kategorie umfasst neben der klassischen Krankenbeobachtung alle Bereiche die dazu dienen einen bestimmten Zustand des Individuums und seines Umfeldes zu bemerken zu uberwachen und zu bewerten Ziele Bearbeiten Um die pflegerische Zielsetzung naher zu beschreiben stehen 75 definierte Ziele Targets zur Verfugung um den Angriffspunkt der Pflegemassnahmen zu charakterisieren Darunter fallen beispielsweise Anatomie Blasenkontrolle Kommunikation Disziplin Haushaltsfuhrung Schlaf Diatische Massnahmen Copingstrategien Physiotherapie Familienplanung Zahnhygiene Hautpflege Pravention und Mobilitat Klientenspezifische Informationen Bearbeiten Auf der dritten Ebene des Interventionsschemas werden durch die Pflegeperson individuelle und fur den Pflegebedurftigen spezifische Informationen erfasst Client specific Information Skala fur erwartete Pflegeprobleme Bearbeiten Mit einer Skala fur erwartete Pflegeprobleme Problem Rating Scale of Outcome werden die erwarteten Ergebnisse in einem Skalierungsverfahren angelehnt an eine funfstufige Likert Skala fur die drei Konzepte Wissen Knowledge Verhalten Behavior und Zustand Status bewertet Die Ergebnisse dienen als Anleitung und Hilfestellung fur die Pflegekraft um die geplante Pflege zu organisieren und den Erfolg gewahlter Massnahmen zu dokumentieren und wahrend des Pflegeprozesses zu validieren Konzept 1 2 3 4 5Wissen Kein Wissen Minimales Wissen Basiswissen Adaquates Wissen Umfassendes WissenVerhalten Nicht angemessen Teilweise angemessen Haufig angemessen Meist angemessen Immer angemessenZustand Extreme Symptome Ausgepragte Symptome Deutliche Symptome Minimale Symptome Keine SymptomeLiteratur BearbeitenKaren S Martin The Omaha System A Key to Practice Documentation and Information Management Elsevier 2005 ISBN 0 7216 0130 8 Mi Ja Kim Gertrude K McFarland Audrey M McLane Jurgen Georg Detlef Kraut Pflegediagnosen und Pflegeinterventionen Elsevier Urban amp FischerVerlag 1999 ISBN 3 86126 562 1 Karen S Martin Nancy J Scheet Visiting Nurse Association of Omaha Hrsg The Omaha System Applications for Community Health Nursing Saunders 1992 ISBN 0 7216 6126 2Weblinks BearbeitenThe Omaha System Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Omaha Klassifikation amp oldid 241312346