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Der Meteorit Oldenburg offizieller Name Oldenburg 1930 1 alias Bissel alias Beverbruch war ein Steinmeteorit mit einer Masse von 16 57 kg der am 10 September 1930 um 14 15 Uhr in mindestens zwei grossen Fragmenten bei den Dorfern Bissel Gemeinde Grossenkneten 4 84 kg 23 km sudlich von Oldenburg Niedersachsen und Beverbruch Gemeinde Garrel 11 73 kg und 4 4 km nordwestlich von Bissel vom Himmel fiel nachdem er in etwa 4 km Hohe oberhalb der Ortschaft Dohlen Gemeinde Grossenkneten in mindestens zwei Hauptteile zerbrochen war Fragment Beverbruch des Meteoriten Oldenburg 1930 Fragment Bissel des Meteoriten Oldenburg 1930 Es handelt sich um einen 4 56 Milliarden Jahre alten Chondriten der Klasse L6 Low Metal Eisen Gehalt 21 5 Gewichts Er ist nicht identisch mit dem ebenfalls bei Oldenburg 1951 gefundenen Meteoriten Benthullen da dieser zwar die gleiche L Klasse aufweist aber gegenuber dem Oldenburg Meteoriten arm an Chondren ist 2 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Einschlag und Fund 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 Siehe auchHerkunft BearbeitenWie alle L Chondrite stammte Oldenburg 1930 vermutlich vom Asteroiden Eros und entstand als dieser vor mutmasslich mehreren Millionen Jahren mit einem anderen Asteroiden kollidierte und Bruchstucke den Asteroidengurtel auf einer exzentrischen Bahn verliessen irgendwann die Erdbahn kreuzten und als Meteoriten absturzten Die Reflexionsspektren dieses Asteroiden stimmen ziemlich genau mit denen der L und der LL Chondrite uberein Einschlag und Fund BearbeitenAm 10 September 1930 um 14 15 Uhr wurde die Bevolkerung sudlich von Oldenburg durch einen lauten Knall mit anschliessendem lautem Sausen und Pfeifen und einen zweiten Knall erschreckt Zu diesem Zeitpunkt befanden sich der Schafer Clemens Bley mit seinen Schafen auf der Heide bei Beverbruch und der Landwirt Johann Schnieders aus Halenhorst auf seinem Fahrrad auf dem Weg nach Bissel Beide fuhren erschreckt auf als sie in ihrer Nahe ein heftiges Drohnen und Sausen vernahmen Sie hatten das Gefuhl als floge etwas dicht uber ihren Kopfen 3 um dann in mittelbarer bzw unmittelbarer Nahe in den Erdboden einzudringen Der Schafer Bley war nur 19 m von der Einschlagstelle entfernt der Landwirt etwas weiter Schnieders grub zusammen mit dem in der Nahe wohnenden Landwirtssohn Ernst Groteluschen in dem Trichter und fand in 35 cm Tiefe einen grosstenteils schwarzen Stein von 24 cm Lange und 12 5 cm Breite mit einem Gewicht von 4 84 kg Bley hob aus einem etwa 50 cm tiefen Loch einen ahnlichen Stein von 11 73 kg Beide Stucke hatten eine schwarze Schmelzrinde und frische hellgraue Bruchflachen die genau aneinanderpassten nbsp Die Fundstucke Beverbruch 11 7 kg und Bissel 4 8 kg passen genau aneinander Der Meteorit kann also erst in der unteren Atmosphare auseinandergebrochen sein sonst wurden die Bruchflachen ebenfalls eine schwarze Schmelzrinde aufweisen Nach Messungen des Kraterloches von Bissel und der Auswertung der Fallgerausche denn nur an ihnen konnten sich die beiden Finder orientiert haben sollte der Meteorit etwa 53 von Osten kommend in das Erdreich eingeschlagen sein wahrend das Teil von Beverbruch einen senkrechten Krater verursachte Der Meteorit soll demnach in etwa 4 100 m Hohe oberhalb der Ortschaft Dohlen in die zwei Hauptteile zerbrochen sein was den zweiten Knall verursachte Neben den beiden Findern wurden aus der Gegend auch weitere Augenzeugen des Meteoritenfalles ausfindig gemacht so in Lohne Oldenburg etwa 7 km SSW von Vechta wo genau um die Uhrzeit eine auffallende Lichterscheinung beobachtet wurde Es wurde versaumt die Augen und Ohrenzeugen sofort nach dem Bekanntwerden des Falles zu befragen So ware die Flugbahn des Meteoriten sicherer zu ermitteln gewesen Es wird noch ein drittes Fragment vermutet welches aber nie gefunden wurde Eine weitere Ungenauigkeit liegt in der Namensgebung Ublicherweise benennt man Meteoriten nach dem Fundort d h nach dem Ort der in unmittelbarer Nahe liegt Beide Steine wurden aber nach dem weit uber 20 km nordlich gelegenen Oldenburg benannt Der damalige Hauptdorfschullehrer Konrad Meyer 1885 1965 aus Nikolausdorf kaufte dem Schafer Bley und dem Landwirt Schnieders die beiden Teile des Meteoriten ab und ubergab beide Halften dem Museumsdorf Cloppenburg das kleinere Bissel Fragment zum Verkauf und das grossere Beverbruch Teil als Dauerleihgabe Laut Meldung der Munsterlandischen Tageszeitung vom 22 August 2012 und der Nordwest Zeitung vom 22 August 2013 ist das Bissel Fragment aus dem Museumsdorf verschwunden und trotz Suche nicht mehr auffindbar Das Fragment wurde im Jahr 2000 2001 an das Oldenburger Landesmuseum fur eine Ausstellung ausgeliehen Von dort soll der Stein laut Angaben des Museumsdorfes Cloppenburg nicht mehr zuruckgekehrt sein Dem widerspricht allerdings das Oldenburger Landesmuseum 4 5 Das Fragment ist somit auch noch per 2020 verschollen 6 Im Jahr 1995 wurde das grossere Meteoritenstuck Beverbruch von der Tochter und Erbin Meyers Dorothea Meyer zum Verkauf angeboten und befindet sich heute in privater Hand Literatur BearbeitenButtel Reepen Der Oldenburger Meteoritenfall vom 10 September 1930 In Oldenburger Jahrbuch Band 1930 Monica M Grady Catalogue of Meteorites 5 Auflage Cambridge University Press Cambridge 2000 ISBN 978 0 521 66303 8 Einzelnachweise Bearbeiten Meteoritical Bulletin Database Oldenburg 1930 Vgl Grady 2000 S 99 und 381 Vmtl nach Paul Ramdohr The opaque minerals in stony meteorites Akademie Verlag Berlin 1973 ISBN 0444410678 Dirk Fass Sager Heide I Ein heimatliches Lesebuch Verlag Florian Isensee GmbH Oldenburg 1995 Nordwest Zeitung Der Stein der vom Himmel fiel 22 August 2013 abgerufen am 10 September 2020 Meteorite Mineralien Gold Forum Meteorit Oldenburg 1930 Mediengruppe Kreiszeitung Ein steinerner Bote aus dem Weltall 9 September 2020 abgerufen am 10 September 2020 Siehe auch BearbeitenListe von Meteoriten Liste der Meteoriten Deutschlands Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oldenburg Meteorit amp oldid 231547099