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Klassifikation nach ICD 10E70 3 AlbinismusICD 10 online WHO Version 2019 Der Okulare Albinismus Typ 1 OA1 ist ein X chromosomal vererbter Zustand bei dem alle die Augen betreffenden Symptome des Albinismus auftreten wahrend der Korper normal pigmentiert ist Weitere Bezeichnungen fur OA1 und die dazugehorigen Gene sind Nettleship Falls Syndrom Nettleship Falls Type Ocular Albinism G Protein Coupled Receptor 143 GPR143 Symptome BearbeitenManner und homozygote Frauen mit OA1 haben einen Augenhintergrund lat Fundus oculi dem der Farbstoff Melanin fehlt Augenzittern Nystagmus und konnen nur schlecht sehen Auch die Sehnervenkreuzung ist nicht normal entwickelt Die Haut ist dagegen kaum betroffen und nur im Vergleich mit nicht betroffenen Verwandten ist eine leichte Aufhellung zu bemerken 1 2 Bei heterozygoten Frauen die ein gesundes und ein mutiertes Gen haben sind Teile der Netzhaut normal pigmentiert wahrend anderen die Farbe fehlt Das ist darauf zuruckzufuhren dass in einem zufalligen Muster mal das Gen im einen mal im anderen X Chromosom inaktiviert ist 1 Genetik und Zellphysiologie BearbeitenDas OA1 Gen GPR143 befindet sich im Bereich zwischen Xp22 3 p22 2 auf dem X Chromosom und kodiert den G Protein gekoppelten Rezeptor 143 dessen Ligand bisher unbekannt ist Wahrend die meisten G Protein gekoppelten Rezeptoren sich in der Zellmembran befinden ist der G Protein gekoppelte Rezeptor 143 in der Melanozytenmembran zu finden 1 3 2 Die farbstoffbildenden Zellen Melanocyten weisen bei Menschen mit OA1 sowohl in den Augen als auch in der Haut vergrosserte Melanosomen Organellen mit dem Farbstoff Melanin sogenannte Makromelanosomen auf In Zweifelsfallen kann das dazu dienen Okularen Albinismus von untypischen Fallen der Mutationen anderer Albinismusloci zu unterscheiden Die Zahl der Melanosomen ist dagegen verringert 1 3 Das OA1 Gen spielt eine regulatorische Rolle beim Transport der Melanosomen In Zellen mit funktionsunfahigem OA1 Gen bewegen sich die Melanosomen insgesamt seltener Zudem fuhrt die Mutation auch dazu dass die Melanosomen sich hauptsachlich in der Zellperipherie befinden und nicht hauptsachlich im zentralen Cytoplasma wie beim Wildtyp 4 Das OA1 Gen beeinflusst die Entwicklung der Melanosomen an zwei Stellen Zum einen reguliert es bei der Entstehung ihre Zahl so dass bei einer Null Mutation deutlich weniger Melanosomen entstehen Gegen Ende der Entwicklung tragt es dazu bei dass Melanosomen die richtige Grosse erhalten so dass bei einer Null Mutation vergrosserte Melanosomen entstehen 3 Die Mutationen die zu OA1 fuhren lassen sich in zwei Gruppen aufteilen Wahrend Mutationen der Gruppe 1 normal hergestellt und zu ihrem Zielort transportiert werden dort aber ihre Funktion nicht erfullen Dagegen fuhren Mutationen der Gruppe 2 dazu dass der Rezeptor zwar im endoplasmatischen Retikulum hergestellt wird wie das auch bei der nicht mutierten Variante geschieht aber von dort aus nicht zum Melanosom transportiert wird und deshalb seine Aufgabe nicht erfullen kann Daneben gibt es auch noch Mutationen bei denen kein Protein hergestellt wird da ein Grossteil des Gens oder das gesamte Gen fehlt Unabhangig von der Entstehung des OA1 ist der Albinismus der betroffenen Personen immer gleich stark ausgepragt 2 Abzugrenzen ist die Aland Island Augenkrankheit Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Okularer Albinismus Typ 1 In Online Mendelian Inheritance in Man englisch a b c M d Addio A Pizzigoni M T Bassi C Baschirotto C Valetti B Incerti M Clementi M De Luca A Ballabio M V Schiaffino Defective intracellular transport and processing of OA1 is a major cause of ocular albinism type 1 In Hum Mol Genet 2000 Dec 12 9 20 3011 3018 PMID 11115845 a b c Katia Cortese Francesca Giordano Enrico M Surace Consuelo Venturi Andrea Ballabio Carlo Tacchetti und Valeria Marigo The Ocular Albinism Type 1 OA1 Gene Controls Melanosome Maturation and Size In Invest Ophthalmol Vis Sci 2005 Dec 46 12 S 4358 4364 doi 10 1167 iovs 05 0834 PMID 16303920 I Palmisano P Bagnato A Palmigiano G Innamorati G Rotondo D Altimare C Venturi E V Sviderskaya R Piccirillo M Coppola V Marigo B Incerti A Ballabio E M Surace C Tacchetti D C Bennett M V Schiaffino The ocular albinism type 1 protein an intracellular G protein coupled receptor regulates melanosome transport in pigment cells In Hum Mol Genet 2008 Nov 15 17 22 S 3487 3501 Epub 2008 Aug 12 PMID 18697795Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Okularer Albinismus Typ 1 amp oldid 236077813