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Oda Olberg verheiratete Lerda auch Oda Olberg Lerda 2 Oktober 1872 in Bremerhaven 11 April 1955 in Buenos Aires war eine sozialdemokratische Journalistin die sich fur Frauenemanzipation und sozialistische Eugenik 1 einsetzte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Veroffentlichungen 4 Sekundarliteratur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenOda Olberg war die Tochter eines hohen deutschen Marineoffiziers Ihre Jugend verbrachte sie in Deutschland Sie dachte daran Medizin zu studieren Erlernte aber auf Anraten der Mutter zunachst den Beruf der Krankenschwester In Leipzig besuchte sie das Gymnasium und horte Vorlesungen in Medizin und Philosophie Fruh war sie in der deutschen sozialdemokratischen Bewegung aktiv schon mit 17 veroffentlichte sie ihre ersten Artikel 1896 trat Olberg dann aus dem Allgemeinen Deutschen Frauenverein aus und wechselte in die SPD hinuber 2 Noch im selben Jahr ging sie aus gesundheitlichen Grunden vermutlich Tuberkulose nach Italien Dort lernte sie ihren Mann kennen den sozialistischen Abgeordneten und Journalisten Giovanni Lerda 1896 heirateten die beiden Sie hatten vier Kinder In Italien war Olberg als freie Journalistin tatig war in der Redaktion der sozialistischen Zeitschrift Avanti eine Kollegin von Benito Mussolini Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war sie als Korrespondentin fur die Arbeiter Zeitung und fur verschiedene deutsche Blatter aktiv Wahrend des Ersten Weltkrieges arbeitete sie als Krankenpflegerin danach wieder als Journalistin in Italien Nach der Machtubernahme durch die Faschisten war sie Repressalien ausgesetzt die Wohnung in Rom wurde mehrmals verwustet 3 Olberg fluchtete nach Wien Nach einem Aufenthalt in Sudamerika kehrte sie 1929 nach Wien zuruck Im Jahr 1934 siedelte sie nach Buenos Aires aus und kehrte nicht mehr nach Osterreich zuruck war aber weiterhin publizistisch tatig Nach dem Zweiten Weltkrieg war durch eine schwere Krankheit nicht mehr an eine Ruckkehr zu denken Sie lieferte aber weiterhin Zeitungsbeitrage 1955 verstarb Olberg in Buenos Aires Werk Bearbeiten1897 veroffentlichte sie im Bd 18 der Zukunft einen Artikel uber Das Recht auf den Tod Ausserdem war sie Befurworterin eines Rechts auf Abtreibung Ihr 1902 erschienenes Werk Das Weib und der Intellectualismus war eine Antwort auf die Thesen von Mobius uber den physiologischen Schwachsinn des Weibes Olberg lieferte Beitrage fur die Arbeiter Zeitung von Victor Adler und publizierte auch in Organen wie Dokumente der Frauen Die Frau und Die Unzufriedene In ihrem Buch Die Entartung in ihrer Kulturbedingtheit versuchte sie in Anlehnung an Lombroso das Phanomen der Kriminalitat durch biologische Minderwertigkeit zu erklaren 4 Daneben beschaftigte sich Olberg in dieser Schrift auch mit der Lage des Proletariats und Lumpenproletariats 5 Olberg glaubte dass die Kultur und der Mangel an naturlicher Auslese zu einer Verschlechterung des Erbgutes fuhren wurde 6 Obgleich sie an ihrer Forderung einer rassenhygienischen Politik festhielt war Olberg eine Gegnerin des Nationalsozialismus Der so notwendige Appell an ein rassenhygienisches Bewusstsein der Massen verhallt heute zum Teil deshalb ungehort weil der Nationalsozialismus diese Forderung in sein reaktionares Warenlager aufgenommen hat 7 Veroffentlichungen BearbeitenDas Elend in der Hausindustrie der Konfektion Leipzig 1896 Bibliographie der Sozialwissenschaften Bibliographie des sciences sociales Bibliography of social science Bearb in Verb mit Henry Barrault Wilhelm Boehmert David Kinley etc Dresden 1905 Das Weib und der Intellectualismus Berlin Bern 1902 Ettore Ciccotti Der Untergang der Sklaverei im Altertum Deutsch von Oda Olburg Berlin 1910 Der Fascismus in Italien Jena 1923 Der lebendige Marxismus Festgabe zum 70 Geburtstage von Karl Kautsky Mit Beitr von Max Adler Otto Bauer Oda Olberg Hrsg von Otto Jenssen Jena 1924 Die Entartung in ihrer Kulturbedingtheit Munchen 1926 Nationalsozialismus Wien Leipzig 1932 Der Mensch sein eigener Feind Nest Verlag Nurnberg 1948 Sekundarliteratur BearbeitenNachruf in der Arbeiter Zeitung 22 April 1955 Oda Olberg Lerda In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Verstorbene Personlichkeiten Bd 1 J H W Dietz Nachf Hannover 1960 S 235 Fritz Hausjell Oda Olberg Lerda die beste sozialistische Journalistin In Medien amp Zeit 1987 1 S 17 21 Ilse Korotin Oda Olberg Lerda 1872 1955 In Mitteilungen des Instituts fur Wissenschaft und Kunst 50 1995 3 Frauen im Umkreis des Austromarxismus S 37 44 Ilse Korotin Bemerkungen uber Rassenhygiene und Sozialismus Oda Olberg Lerda die eugenische Bewegung und ihre Rezeption durch die Linke In Die Revolutionierung des Alltags Frankfurt am Main u a 2004 S 101 119 Birgit Friedrich Publizistinnen und Publizisten aus Osterreich im argentinischen Exil In Mitteilungen des Instituts fur Wissenschaft und Kunst 44 1989 3 Osterreichischer Journalismus im Exil 1933 34 1945 S 7 17 Martina Pietsch Oda Olberg Leben und Werk 1872 1955 eine qualitative Analyse ihrer journalistischen und publizistischen Arbeiten Wien Univ Dipl Arb 2005 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Schwartz Sozialistische Eugenik Eugenische Sozialtechnologien in Debatten und Politik der deutschen Sozialdemokratie 1890 1933 Bonn 1995 S 53 ABDF 5 II 4 Protokollbuch des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins II 7 Januar 1896 zit nach Richard J Evans Bourgeois feminists and women socialists in Germany 1894 1914 Lost opportunity or inevitable conflict In Women s Studies International Quarterly 3 1980 S 361 Vgl ihren kritischen Bericht Pressfreiheit in Italien in Volksrecht Sozialdemokratisches Organ fur das arbeitende Volk in Sudtirol Ausgabe vom 29 Juli 1923 S 3 online Vgl Oda Olberg Uber die Entartung in ihrer Kulturbedingtheit S 84f Vgl Gudrun Exner Eugenik in Osterreich in Rainer Mackensen Bevolkerungslehre und Bevolkerungspolitik im Dritten Reich S 337 358 hier S 347 Vgl Oda Olberg Uber die Entartung in ihrer Kulturbedingtheit S 20 und S 94 passim Vgl Michael Schwartz Sozialistische Eugenik Eugenische Sozialtechnologien in Debatten und Politik der deutschen Sozialdemokratie 1890 1933 Bonn 1995 S 98 Vgl Gudrun Exner Josef Kytir Alexander Pinwinkler Bevolkerungswissenschaft in Osterreich in der Zwischenkriegszeit 1918 1938 Wien Koln Weimar 2004 S 148 Vgl Gudrun Exner Josef Kytir Alexander Pinwinkler Bevolkerungswissenschaft in Osterreich in der Zwischenkriegszeit 1918 1938 Wien Koln Weimar 2004 S 148 Oda Olberg Nationalsozialismus S 24 Zit in Othmar Plockinger Geschichte eines Buches Adolf Hitlers Mein Kampf 1922 1945 Munchen 2006 S 564 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Oda Olberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ilse Korotin Oda Olberg in NDB online Normdaten Person GND 124747566 lobid OGND AKS VIAF 66842688 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Olberg OdaALTERNATIVNAMEN Olberg Lerda OdaKURZBESCHREIBUNG sozialdemokratische Journalistin die sich fur Frauenemanzipation und sozialistische Eugenik einsetzteGEBURTSDATUM 2 Oktober 1872GEBURTSORT BremerhavenSTERBEDATUM 11 April 1955STERBEORT Buenos Aires Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oda Olberg amp oldid 238110449