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Die nordeuropaische Nadelwaldregion ist ein Gebiet im Norden Europas das weite Teile Fennoskandiens umschliesst Der Begriff Nordeuropaische Nadelwaldregion wurde vor allem von Hannes Mayer verwendet Die Region ist Teil des borealen Nadelwaldes Das Holz aus dieser Region ist bei uns als nordisches Holz bekannt Es hat eine hohe Dauerhaftigkeit und eine hohe Festigkeit Die Region besteht vor allem aus hugeliger Landschaft enthalt aber auch einige Berge und in Finnland auch Seen In der Region wachsen vor allem Kiefern und Fichten aber auch Birken Es handelt sich bei diesem Gebiet um einen Teil des borealen Nadelwaldes Das Klima ist im Winter sehr kalt und auch im Sommer ist es meist kuhl Es konnen dann aber auch Temperaturen von bis zu 30 Grad Celsius erreicht werden 1 Karte von Fennoskandien Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Die polare Wald und Baumgrenze 3 Die verschiedenen Gebietsarten 4 Bedrohungen und Veranderungen 5 EinzelnachweiseStandort BearbeitenDie Region erstreckt sich uber fast ganz Fennoskandien also Finnland Schweden und Norwegen sowie Island Ausgenommen sind der Norden und der Suden dieser Region Im Norden ist sie durch die polare Baumgrenze beschrankt und im Suden durch Buchenwalder Im Osten ist die Region durch Finnischen Meerbusen Weisses Meer Onega und Ladogasee begrenzt In diesem Bereich fallt auch eine deutliche Anderung der Baumartenzusammensetzung auf Im Westen ist das Gebiet durch den Atlantik begrenzt Meist ist das Gebiet hugelig bei Hohen von 100 bis 400 m Doch in manchen Gegenden gibt es auch Gebirge wie das Jotunheimen Gebirge an der sudlichen Grenze der nordeuropaischen Nadelwaldregion oder die Skanden Dort sind die hochsten Berge bis zu 2469 Meter hoch Diese sind meist aus Schiefer Granit und Gneis aufgebaut Daruber befinden sich meist Ton und Sandschichten In diesem Gebiet gibt es auch viele Hochmoore aber auch weiter nordlich bleiben Norwegen und Schweden teils gebirgig und die Berge erreichen Hohen von bis zu ca 2100 Metern In Richtung Finnland flacht das Gebiet langsam ab und es gibt hier viele Seen Diese liegen auf 20 200 Metern uber dem Meeresspiegel Insgesamt gibt es ca 60 000 Seen Diese machen lokal ca einen Flachenanteil von bis zu 50 aus Das Klima ist aufgrund des hohen Nordens sehr kuhl Im Monatsmittel sind Temperaturen von 10 bis 15 Grad Celsius im Juni normal wahrend die Werte im Januar auf minus 4 bis minus 12 Grad im Monatsmittel sinken konnen Daraus ergibt sich im Jahresmittel ein Wert von 5 und 7 Grad Celsius im Suden wahrend im Norden Temperaturen von nur 0 bis 3 Grad im Jahresmittel erreicht werden Jedoch werden diese schlechten Bedingungen teilweise durch den Golfstrom und durch lange Sommertage abgemildert Die Niederschlage liegen meist zwischen 500 und 900 mm Im westlichen Bereich in den Skanden dem Jotunheimen Gebirge und direkt am Meer konnen bedingt durch Westwinde die Niederschlagswerte auch teilweise bis zu 4000 mm erreichen Von der Hohe des Niederschlags und den Temperaturen hangt naturlich auch die Anzahl der Vegetationstage und somit auch die Artenzusammensetzung ab So gibt es im Suden Finnlands und Schwedens noch Bestande mit Buchen und Eichen wahrend im Norden reine Nadel und Birkenwalder existieren Im Suden gibt es noch bis zu 140 Vegetationstage im Jahr Bis zu diesem Wert konnen auch noch Eichen und andere Edellaubbaume wachsen Unterhalb von 60 Vegetationstagen konnen nur noch reine Nadel und Birkenwalder existieren Dieses Gebiet befindet sich vor allem im mittleren Teil Fennoskandiens und in den Gebirgen Norwegens Bei unter 30 Vegetationstagen konnen keine Walder mehr existieren Hier beginnt die Tundra 2 Die polare Wald und Baumgrenze BearbeitenIn Fennoskandien oder auch generell in den polaren Gebieten wird die Waldgrenze polare Wald und Baumgrenze genannt Die Unterscheidung zwischen Wald und Baumgrenze ist hierbei wichtig Bei der Waldgrenze handelt es sich um die Grenze ab der es keine Walder mehr gibt wahrend es sich bei der Baumgrenze um die Grenze handelt ab der keine Baume mehr wachsen In den Alpen mit ihrer subalpinen Wald und Baumgrenze fallen Wald und Baumgrenze meist fast zusammen In Fennoskandien ist der Ubergang von Waldern uber einzelne Baume zur baumfreien Gegend fliessend und uber bis zu 200 Kilometer lang Dies ist vor allem durch die nur sehr langsame Anderung der Temperatur und des Niederschlags von Nord nach Sud zu erklaren Jedoch bedingen vor allem lokale Bedingungen wie Wind Schneeschutz Bodenzustand und Vernassung in hohem Mass die Waldstruktur Jedoch gibt es auch Ausnahmen Sowohl im Jotunheimen Gebirge als auch in den Skanden vermischen sich aufgrund der Gebirgslage die zwei verschiedenen subalpin und subpolar Arten von Wald und Baumgrenze miteinander Insgesamt kann man sagen dass die Birke im Nordwesten die Baumgrenze bildet wahrend im Nordosten die Kiefer die nordlichste Baumart ist Dass die Birke die nordwestliche Baumgrenze bildet ist erst ein Mal stark verwunderlich jedoch ist dies unter anderem darauf zuruckzufuhren dass die Birke auch bei sehr hoher Nasse existieren kann und ausserdem eher gebuschartig statt baumartig vorkommt 3 Die verschiedenen Gebietsarten BearbeitenDie nordeuropaische Nadelwaldregion kann generell in insgesamt drei grosse Teilregionen unterteilt werden Dies sind der subarktische subalpine Birkenwald der boreale fennoskandische Nadelwald und zu guter Letzt der subboreale Laub und Nadelmischwald nbsp Moor Birke Betula pubescens in NordschwedenIm aussersten Norden Fennoskandiens und auf Teilen Islands liegt der subarktische subalpine Birkenwald Hier herrschen extrem wachstumsfeindliche Bedingungen Es gibt ungefahr nur 30 bis 40 Vegetationstage Ein Vegetationstag ist durch eine Tagesmitteltemperatur von mindestens 10 Celsius definiert Es herrschen im Januar durchschnittliche Temperaturen von minus 10 bis minus 15 Celsius und im Juli Durchschnittstemperaturen von 14 bis 16 Celsius und gleichzeitig treten hohe Niederschlage auf und bedingt dadurch gibt es wenig Sonnenschein Die Birke ist durch alle diese widrigen Faktoren hier weniger als Baum sondern viel mehr als Busch vorzufinden Im Norden ist sie vor allem in Gegenden zu finden die von Schnee und Wind geschutzt sind der Boden in einem guten Zustand ist und oder der Boden nicht so nass ist Die untere Grenze verlauft folgendermassen Die Gegend beginnt bei der Insel Hinnoya Danach verlauft die Grenze entlang der Kuste nach Norden Bei Tromso verlauft sie dann nach Osten wo sie dann in der Nahe des nordlichsten Teil Finnlands auf die Kuste trifft Im Norden wird das Gebiet durch das Meer begrenzt Auf Island ist ca 1 bewaldet Weiter sudlich ist der boreale fennoskandische Nadelwald vorzufinden Hier wachsen vor allem Kiefern Fichten und Birken Das Klima ist hier noch durch den Atlantik stark gepragt jedoch sind die Niederschlage hier nicht so hoch wie an der Kuste Ausser den drei genannten Baumarten sind fast keine anderen Baumarten vorhanden Jedoch existieren viele verschiedene Untergesellschaften und Varianten der drei Baumarten Diese Baumarten findet man nicht immer zusammen vor sondern getrennt Dies ist auf die Anpassungen der Baume zuruckzufuhren Die Birke bevorzugt vor allem Nordskandinavien Gebiete mit Hochmooren und sandigen Bereichen Die Kiefer findet man besonders an Standorten mit Hochmooren sandigen Boden und Moranen sowie an trockenen Standorten und bei Gletscherschliffen Die Fichte ist vor allem in sud und mittelnorwegischen Gebirgen zu finden Sie bevorzugt flache Moore feuchte und lehmige Boden Der Wald in dieser Gegend braucht sehr lange zum Wachsen Teilweise braucht der Wald hier von der ersten Anpflanzung bis zum ausgewachsenen Wald 200 bis 600 Jahre Es gibt gerade im weiter sudlicheren Teil einen hohen anthropogenen Einfluss Dieser existiert bereits seit ca 2000 Jahren Fruher ging es vor allem darum Weide fur das Vieh zu schaffen und zu jagen Heute geht es mehr darum den Fichtenanteil in den Waldern zu erhohen da man mit Fichte mehr Geld verdienen kann als mit Kiefer oder Birke Die nordliche Grenze des borealen fennoskandischen Nadelwald entspricht der sudlichen Grenze des subarktischen subalpinen Birkenwaldes Die sudliche Grenze kann durch folgendes beschrieben werden Auf norwegischer und schwedischer Seite bildet das Jotunheimen Gebirge die Sudgrenze In Finnland verlauft die Grenze von Kokkola am bottnischen Meerbusen nach Osten Die Ostgrenze wird durch die Verbindung Weisses Meer Onegasee Ladogasee Finnischer Meerbusen definiert Hier findet eine deutliche Veranderung der Baumartenzusammensetzung statt Die sudlichste Region ist der subboreale Laub Mischwald Hier ist es im Vergleich zu den anderen Gegenden mild Ubers Jahr hinweg gibt es zwischen 90 und 140 Vegetationstagen Es sind hier viele verschiedene Baumarten vorhanden Es gibt hier Esche Eiche Ulmen Linden Fichten Kiefern Birken Buchen und viele andere mehr Die Nordgrenze ist die Sudgrenze des borealen Nadelwaldes Die Sudgrenze des subborealen Laub Mischwaldes ist in Finnland die Ostsee In Schweden endet die Gegend ca 50 Kilometer vor der Sudgrenze Schwedens In Norwegen endet die Gegend ca 20 Kilometer vor der Sudgrenze Norwegens 4 Bedrohungen und Veranderungen BearbeitenEiner der grossten Herausforderungen fur die nordeuropaische Nadelwaldregion ist der Klimawandel Fur Gebiete in der Nahe der Pole sind Klimaveranderungen generell sehr schwierig da diese sehr labil sind Hier aussern sich Klimaveranderungen vor allem in Bezug auf die Temperatur in vergleichsweise hohem Massstab Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Wachstumsgeschwindigkeit der Vegetation Aufgrund dessen dass Pflanzen in diesen Breiten sehr langsam wachsen kann sich der Wald auch nicht so schnell anpassen Ein zusatzliche Bedrohung sind Waldbrande Waldbrande sind generell erst einmal ausgelost durch Blitzeinschlage vor allem ein naturlicher Prozess Jedoch treten diese in heutiger Zeit gehauft durch den Menschen auf Meist geschieht dies durch Feuer zur Verbrennung von Ernteresten Diese werden haufig nicht beaufsichtigt und geraten so schnell ausser Kontrolle Die Folgen sind fur den Wald verheerend Ein Wald in Skandinavien braucht circa 200 Jahre bis er ausgewachsen ist Wenn er sehr weit im Norden steht kann dies sogar bis zu 600 Jahre dauern Zusatzlich fuhrt ein Waldbrand in dem meist sowieso schon sehr trockenen Skandinavien zu noch mehr Trockenheit Ausserdem geht der Bodenhumus dadurch grosstenteils verloren Bei Permafrostboden hat dies sogar noch den Effekt dass der Boden auftaut Man kann somit sagen dass es durch den Waldbrand fur die Nachfolgevegetation sehr schwierig ist zu gedeihen 5 Einzelnachweise Bearbeiten Hannes Mayer Walder Europas Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1984 ISBN 978 3 437 30441 5 Hannes Mayer Walder Europas Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1984 ISBN 978 3 437 30441 5 Hannes Mayer Walder Europas Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1984 ISBN 978 3 437 30441 5 Hannes Mayer Walder Europas Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1984 ISBN 978 3 437 30441 5 Johann Georg Goldammer Vegetation Fires and Global Change Kessel Publishing House Remagen Oberwinter 2013 ISBN 978 3 941300 78 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordeuropaische Nadelwaldregion amp oldid 219632751