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Carolina Noemia Abranches de Sousa Soares kurz Noemia de Sousa 20 September 1926 in Catembe Portugiesisch Ostafrika 4 Dezember 2002 in Cascais Portugal war eine mosambikanische Dichterin und Journalistin Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Herkunft Jugend und Ausbildung 1 2 Antikoloniales Engagement 1 3 Umzug nach Lissabon 1 4 Exil in Paris Ruckkehr nach Portugal 2 Werk 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenHerkunft Jugend und Ausbildung Bearbeiten Noemia de Sousa war multikultureller und multiethnischer Herkunft ein sehr typisches Merkmal fur Familien der Mittel und Oberschicht in der damaligen portugiesischen Kolonie Mosambik Sousas Vater war Beamter im offentlichen Dienst Sohn eines weissen portugiesischen Marineoffiziers und einer Mestizen Mutter mit goa portugiesischer judischer als auch Macua Herkunft Sousas Mutter war die Tochter eines weissen deutschen Vaters und einer schwarzen Mutter aus Sudafrika 1 Noemia de Sousa beschrieb ihre Jugend als relativ privilegiert sowie kulturell und sozial vielseitig Sie besuchte eine katholische Missionsschule in Lourenco Marques und war konstant von portugiesischen anglophonen Ronga und schweizerisch protestantischen Einflussen umgeben Ihre Muttersprachen waren Portugiesisch und Xironga spater lernte sie auch Englisch und Franzosisch 1 Der Tod von Sousas Vater 1934 brachte einen okonomischen und sozialen Niedergang fur die Familie sodass diese aus ihrem angestammten Haus in Catembe in den laurentinischen Stadtteil Munhuana ziehen musste Sousa besuchte einen Handelkurs an der Escola Tecnica damit sie bereits mit 16 Jahren fur die Familie Geld verdienen konnte 1 Antikoloniales Engagement Bearbeiten Spater trat Noemia de Sousa der Associacao Africana bei eine koloniale Kulturorganisation fur Mulatten und Mestizen in Lourenco Marques Sousa engagierte sich stark literarisch und politisch in der Organisation Auch lernte sie uber das Centro dos Negros eine Organisation fur Schwarze in der Kolonie den spateren FRELIMO Grunder Eduardo Mondlane kennen Sousa engagierte sich fur den Aufbau der sog MUD Juvenil dem Jugend Flugel des Movimento Unidade Democratico einer der Kommunistischen Partei nahestehenden portugiesischen Oppositionsgruppe Die Gruppe brachte unter anderem auch die Zeitschrift Itinerario heraus 1 Zwischen 1948 und 1951 schuf Sousa ihr poetisches Hauptwerk Sie betreute die Frauen Seite der Zeitschrift O Brado Africano Ursprunglich eine Seite die sich ausschliesslich mit Haushalts und Ehetipps fur Frauen beschaftigte politisierte Sousa diese stark und schuf ein Forum fur Leserinnenbriefe Gedichte politische und intellektuelle Debatten sowie Lyrik und Prosa Die Frauen Seite wechselte sich mit der Kinderseite O Brado Infantil ab die Sousa ebenfalls betreute Auch schrieb sie fur die Zeitschrift Itinerario Sie verwendete meistens Pseudonyme fur ihre publizistischen Tatigkeiten das Pseudonym Vera Macaia verwendete sie besonders haufig 1 Nach und nach wurde die portugiesische Geheimpolizei PIDE auf die Zeitschrift und Noemia de Sousa selbst aufmerksam Insbesondere nach einem Artikel uber den Rauswurf von Eduardo Mondlane aus dem Nachbarland Sudafrika einer kurzen Inhaftierung und weiteren Zensurmassnahmen entschied Sousa 1951 die Kolonie zu verlassen um in Lissabon zu studieren 1 Umzug nach Lissabon Bearbeiten In Lissabon angekommen besuchte sie bald regelmassig das Studierendenhaus Casa dos Estudantes do Imperio CEI Dieses war ursprunglich vom portugiesischen Staat gegrundet worden um die aus den portugiesischen Uberseeprovinzen kommenden Studierenden zu portugiesieren Das Haus entwickelte sich jedoch besonders in den 1950er Jahren zur Keimzelle der lusoafrikanischen Befreiungs und Widerstandsbewegungen Sousa traf dort unter anderem Agostinho Neto spaterer Prasident Angolas sowie Amilcar Cabral Fuhrer der guinea bissauischen kap verdischen PAIGC Sousa veroffentlichte einiger ihrer bereits vorher in Mosambik veroffentlichten Gedichte erneut in der Studierendenzeitschrift des Hauses Mensagem Sousa besuchte neben dem CEI auch die Diskussionsforen und Debatiersalons bei Tia Andreza Tante Andreza der Tante der saotomeischen Dichterin Alda do Espirito Santo 1 Exil in Paris Ruckkehr nach Portugal Bearbeiten In Portugal heiratete sie in den 1950er Jahren den Dichter und Dissidenten Gualter Soares Da dieser Repressionen seitens des Staates furchtete floh Soares in Exil nach Paris Sousa folgte ihm dorthin 1964 In Paris arbeitete sie zunachst fur das marokkanische Konsulat bis sie spater vor allem als Journalistin tatig war Als Schriftstellerin und Journalistin reiste sie im Auftrag internationaler Nachrichtenorganisationen wahrend der Unabhangigkeitskriege mehrerer Lander durch ganz Afrika Nach der Trennung von ihrem Mann kehrte Sousa 1973 noch vor der Nelkenrevolution zuruck nach Portugal Sie arbeitete weiter fur die Nachrichtenagentur Reuters und spater fur die portugiesische Agentur Lusa Sie verblieb in Portugal bis zu ihrem Tod Ende 2002 Werk BearbeitenNoemia de Sousa war eine Lyrikerin die in ihren Gedichten das Verhaltnis von Schwarzen und Weissen thematisierte Beeinflusst von der Negritude Bewegung trat sie fur eine Trennung von europaischem und afrikanischem Gedankengut ein 2 Durch die Ruckbesinnung auf die eigene Afrikanitat wollte sie ein Bewusstsein der grundsatzlichen Andersheit der Schwarzen schaffen Ein zentrales Motiv in ihren Gedichten war das der Mae Africa Mutter Afrika Durch ihre Gedichte hatte sie erheblichen Einfluss auf die mosambikanischen Schriftsteller der 1950er Jahre Bedeutende Gedichte Noemia de Sousas sind Africa de cabeca aos pes Negra Sangue negro Deixar passar o meu povoIhre Gedichte erschienen in verschiedenen Zeitschriften Mensagem Itinerario Noticias do Bloqueio O Brado Africano Mocambique 58 Vertice Coimbra und Sul Brasilien Zum Zeitpunkt ihrer Flucht nach Lissabon 1951 hinterliess sie ein maschinenschriftliches Notizbuch mit dem Titel Sangue negro das 43 ihrer Gedichte enthielt Sie wurde in die Anthologie Daughters of Africa aufgenommen die 1992 von Margaret Busby in London und New York herausgegeben wurde Sie selbst veroffentlichte nie ein eigenes Buch Erst 2001 stimmte sie einer Herausgabe ihrer Werke in einem Sammelband mit dem Titel Sangue Negro zu der von der mosambikanischen Schriftstellervereinigung herausgegeben wurde Siehe auch BearbeitenMosambikanische Literatur Liste mosambikanischer SchriftstellerWeblinks Bearbeiten Magaica Literatur BearbeitenNoemia de Sousa Sangue negro Maputo Associacao de Escritores Mocambicanos 2001 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Hilary Owen Mother Africa Father Marx women s writing of Mozambique 1948 2002 Rosemont Publishing amp Printing Corp Cranbury NJ 2007 ISBN 978 0 8387 5657 7 S 43 ff Gerhard Schonberger Mosambikanische Literatur portugiesischer Sprache Entstehung und Probleme einer Nationalliteratur Frankfurt a M 2002 ISBN 3 927884 59 6 S 81f Normdaten Person GND 1271722747 lobid OGND AKS LCCN nr2002036840 VIAF 99494767 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sousa Noemia deALTERNATIVNAMEN Abranches de Sousa Soares Carolina Noemia vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG mosambikanische Dichterin und JournalistinGEBURTSDATUM 20 September 1926GEBURTSORT Catembe MosambikSTERBEDATUM 4 Dezember 2002STERBEORT Cascais Portugal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Noemia de Sousa amp oldid 231839234