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Mit Nitria wird eine agyptische christliche Eremitensiedlung im westlichen Teil des Nildeltas ca 70 km sudostlich von Alexandria und 15 km sudlich von Damanhur bezeichnet Der fruhchristliche Schriftsteller Palladios ca 364 430 spricht vom Berg Nitria obwohl es sich nur um eine kleine Erhohung oder Dune uber der flachen Ebene des Nildeltas handeln kann Die Nitria lag am Rand des damaligen bebauten Landes in der Nahe eines Kanals zwischen dem Mareotissee und dem westlichen Rosetta Nilarm an einem Natronsee nach dem sie benannt wurde Heute liegt sie mitten unter landwirtschaftlich genutztem und bewassertem Gebiet in der Nahe des heutigen Dorfes Al Barnuji und kann archaologisch nur schwer nachgewiesen werden Neben der Sketis und der Kellia Zellenwuste ist die Nitria eines der Gebiete in den Saharaauslaufern sudwestlich des Nildeltas zwischen Alexandria und Gizeh wo sich in der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts eine der Grundformen des christlichen Monchtums entwickelte namlich die der Eremitengemeinschaft Hierher zogen sich nach dem Vorbild des Heiligen Antonius Christen insbesondere aus der nahen Metropole Alexandria zuruck um der Welt in Askese zu entsagen Die Monchssiedlung Nitria wurde um 325 30 n Chr durch den Antoniusschuler Amun auch Ammon um 288 356 gegrundet Schnell wurde sie bekannt und wuchs bis zum Ende des 4 Jahrhunderts auf mehrere tausend Einwohner darunter nicht nur Monche sondern auch Kaufleute und Bankiers an Die Nitria wurde wegen ihrer Nahe zu Alexandria und mit dem Bekanntwerden der neuen christlichen Lebensform dem Monchtum zu einem Anziehungspunkt fur antike Reisende die aus religiosen Grunden und aus Sensationsgier die seltsame Monchssiedlung besichtigen wollten Deshalb zog sich Amun bereits 338 ca 15 km weiter sudlich in die Wuste zuruck und grundete dort mit ein paar Brudern die Kellia Am Eingang zur Nitria standen die drei beruhmten Palmen der Nitria An jeder dieser Palmen hing eine Peitsche mit denen Sunder und Verbrecher die jeweilige Palme umklammernd ausgepeitscht wurden an der ersten Palme die Monche die sich gegen ihre Bruder versundigt hatten an der zweiten Palme Rauber und Diebe und an der dritten Palme Fremdlinge die sich nicht zu benehmen wussten Im 5 und 6 Jahrhundert ging die Einwohnerzahl wegen vieler Nomadenuberfalle zuruck Mitte des 7 Jahrhunderts wurde die Siedlung ganz aufgegeben Literatur BearbeitenMartin Krause Bemerkungen zum spatantiken und koptischen Agypten In Agypten Schatze aus dem Wustensand Dr Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden 1996 Hans Conrad Zander Als die Religion noch nicht langweilig war Kiepenheuer amp Witsch Koln 200130 928651 30 385628 Koordinaten 30 56 N 30 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nitria amp oldid 177090900