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Mit Kellia wird eine agyptische christliche Eremitensiedlung im westlichen Teil des Nildeltas ca 60 bis 80 km sudostlich von Alexandria und ca 30 km sudlich von Damanhur bezeichnet Die Kellia umschliesst ein hugeliges Gebiet von uber 100 km entlang des Al Nubanya Kanals der den westlichen Nilarm mit dem Mareotissee bei Alexandria verbindet ausserhalb des damaligen bebauten Landes KelliaNeben dem Natrontal Wadi an Natrun im Suden und der Nitria im Norden ist die Kellia eines der Gebiete in den Saharaauslaufern Sketische Wuste sudwestlich des Nildeltas zwischen Alexandria und Gizeh wo sich in der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts eine der Grundformen des christlichen Monchtums entwickelte namlich die der Eremitengemeinschaft Hierher zogen sich nach dem Vorbild des heiligen Antonius Christen zuruck um der Welt in Askese zu entsagen Die Kellia wurde 1964 von dem franzosischen Archaologen Antoine Guillaumont 1915 2000 entdeckt und uber 25 Jahre lang durch Ausgrabungen erkundet Sie ist eine der archaologisch bedeutendsten Statten des fruhchristlichen Monchtums in Agypten da die Uberreste der Monchszellen sich im Wustensand gut erhalten haben und nicht durch landwirtschaftliche Nutzung und Bewasserung zerstort wurden Im Agyptisch Arabischen werden die Zellen Qusur Plural von Sing Ksar genannt kleine Burgen oder Befestigungen da sich die Monche vor unliebsamen Besuchern und Raubern mit kleinen befestigten Umfassungsmauern um ihre Einsiedeleien herum schutzen wollten Die Grundung der Monchssiedlung Kellia ist legendarisch uberliefert Sie wurde 338 durch den Antoniusschuler Ammon um 288 356 der bereits ca zehn Jahre zuvor die Nitria begrundet hat anlasslich eines Besuches des Antonius bei Ammon in der Nitria gegrundet Ammon berichtete seinem Lehrer von dem grossen Trubel in der Nitria und dass es hier fur ihn und einen Teil der Monche die mehr Ruhe und Abgeschiedenheit suchten unertraglich ware Antonius schlug vor nach dem Essen zur 9 Stunde vielleicht nachmittags gegen 3 Uhr noch eine Wanderung in die sudliche Wuste heraus aus dem bebauten Gebiet des Nildeltas zu unternehmen Nach drei Stunden als es dunkel wurde kamen sie an die neue Statte und legten sie als neuen Siedlungsort fest Die einzelnen Einsiedeleien wurden in grossem Abstand voneinander gebaut und mit Mauerringen befestigt Es wurden auch Kirchen gebaut in denen die Monche samstags und sonntags zum Gottesdienst und zum Abendmahl zusammenkamen In der neuen Eremitensiedlung siedelten sich zum Ende des 4 Jahrhunderts bis zu 600 Monche mit ihren Schulern an bis zum 6 Jahrhundert wurden mehr als 1 500 Zellen angelegt Seit dem 7 Jahrhundert ging die Einwohnerzahl wegen dogmatischer Streitigkeiten vieler Uberfalle durch Nomaden und der Islamisierung Agyptens zuruck im 9 Jahrhundert wurde auch diese Siedlung ganz aufgegeben Literatur BearbeitenMartin Krause Bemerkungen zum spatantiken und koptischen Agypten In Agypten Schatze aus dem Wustensand Dr Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden 1996 Hans Conrad Zander Als die Religion noch nicht langweilig war Kiepenheuer amp Witsch Koln 2001 30 776003 30 368868 Koordinaten 30 46 34 N 30 22 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kellia amp oldid 231049878