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Die Neumentrennung beschreibt Verfahren zur Auftrennung langerer Notengruppen des Gregorianischen Gesangs in einzelne Neumen Von Eugene Cardine und seinen Schulern wird sie als coupure neumatique oder desaggregation bezeichnet Langere Tonfolgen Melismen konnten in einer Handschrift prinzipiell der Cheironomie folgend durch einen fortlaufenden Kurvenzug dargestellt werden Bei Verwendung der Quadratnotation wird jedoch eine Aufteilung notwendig denn es gibt in der Quadratnotation keine Zeichen fur mehr als drei Noten eventuell durch das Adjektiv resupinus zuruckgebogen oder flexus gebeugt noch um eine Note verlangert z B als Torculus resupinus oder Porrectus flexus Ein Melisma weist jedoch normalerweise auch eine innere Struktur mit kurzen und langen Tonen schnellen und langsamen Tonfolgen auf Um diese rhythmische Struktur abzubilden wird das Melisma so in Mehrtonneumen zerlegt dass jeder lange Ton auf den Endton einer solchen Ligatur fallt der standardmassig gedehnt zu singen ist Die rhythmische Form kann jedoch auch durch Beifugung eines Buchstabens z B c fur celeriter schnell oder t fur tenere halten oder eines Episems oder durch Veranderung der Neumengestalt angezeigt werden Eine Neumentrennung ist auch erforderlich wenn eine Gruppenneume ausnahmsweise nicht auf dem letzten Ton betont werden soll Ein dreitoniger Torculus deren erster Ton gedehnt werden soll wird daher vorzugsweise in eine eintonige Virga oft noch mit einem Episem versehen und eine zweitonige Clivis getrennt Literatur BearbeitenBernhard J Grobler Einfuhrung in den Gregorianischen Choral 2 Aufl Jena 2005 ISBN 978 3 938203 09 5 S 60 70 79 Nancy Phillips Notationen und Nottionslehren von Boethius bis zum 12 Jahrhundert In Thomas Ertelt Frank Zaminer Hrsg Die Lehre vom einstimmigen liturgischen Gesang Bd 4 von Geschichte der Musiktheorie Darmstadt 2000 ISBN 3 534 01204 6 S 293 623 hier S 362 368 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neumentrennung amp oldid 217945161