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Der sogenannte Neue Bau in Ulm wurde Ende des 16 Jahrhunderts ursprunglich als Lagerhaus errichtet Heute ist das 1924 durch einen Grossbrand weitgehend zerstorte sowie im Zweiten Weltkrieg erneut erheblich beschadigte Renaissancegebaude Sitz des Polizeiprasidiums Ulm Blick vom Turm des Ulmer MunstersNeuer Bau von Westen Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Nutzungsgeschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseArchitektur und Nutzungsgeschichte BearbeitenDer in der Ulmer Altstadt liegende Neue Bau entstand 1584 bis 1593 hauptsachlich als stadtisches Lagerhaus unter anderem fur Getreide anstelle von Vorgangerbauten darunter der Strolinhof benannt nach einer Patrizierfamilie der Stadt in einem Teil des Strolinhofes wohnten auch die Herrscher des Reiches wenn sie Ulm besuchten Das Areal des Neuen Baus Grundflache etwa 2 700 m liegt an der Nordecke der fruheren Pfalz dem Kern aus dem sich Ulm entwickelte Die vorrangige Zweckbestimmung des Neuen Baus als Getreidelager er besass jedoch auch reprasentative Raume lassen mehrere Reihen von der Beluftung dienenden Gaubenfenstern erkennen In den gewolbten unteren Raumen wurde u a Salz und Wein gelagert Die ursprunglich nur temporare Bezeichnung Neuer Bau fur das Gebaude das wahrend der Erbauung auch als eines Ehrsamen Rats Neuerbau bezeichnet wurde blieb dauerhaft als Eigenname erhalten Das im Grundriss unregelmassig funfeckige Bauwerk aus Sichtbackstein besitzt einen Innenhof Wande dort mit aufgemalter Quaderung ursprunglich trugen auch die Aussenseiten Quaderputz und zwei gegen Nord bzw Sud gerichtete Giebel In der Sudwestecke des Innenhofes befindet sich ein Treppenturm in der Platzmitte der 1591 von Claus Bauhofer geschaffene Hildegard Brunnen Die Brunnensaule mit Statue der Hildegard Frau Karls des Grossen und dem alemannischen Herzogshaus entstammend zu dem Ulm vermutlich gehorte sollte wahrscheinlich an die fruhere Nutzung des Areals als Konigs oder Kaiserhof erinnern heute eine Kopie von 1912 nbsp Neuer Bau Innenhof mit Treppenturm und Hildegard BrunnenSeit 1648 war Ulm Tagungsort des Schwabischen Reichskreises Solange die Kreisdeputierten im Ulmer Rathaus tagten wichen die Ratsmitglieder in den Neuen Bau aus der auch einen prunkvollen holzgetafelten Renaissanceraum enthielt der den Grossbrand 1924 zwar uberstand jedoch beim Wiederaufbau verandert wurde Teile des Gebaudes wurden zeitweilig als Gefangnis und Registratur genutzt Im 900 m grossen Innenhof fanden ausserdem Baren und Stierhatzen sowie Zirkusvorfuhrungen statt Ab 1802 nach Ende der Reichsstadtzeit tagte der Ulmer Rat wiederum zeitweilig im Neuen Bau ausserdem zog dort das Kameralamt ein spater auch das kgl Hauptzollamt und weitere Behorden der alte Kornspeicher diente nun militarischen Zwecken Am 19 Februar 1924 zerstorte ein Grossbrand wesentliche Teile des Gebaudes das 1927 mit vergrosserten Fenstern wiederhergestellt wurde Danach zog die Wurttembergische Polizeidirektion in den Neuen Bau ein seit 1938 als Alleinnutzer Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus residierte hier auch eine Gestapo Dienststelle Sie wurde im Herbst 1933 als Aussenhauptstelle der Wurttembergischen Politischen Polizei der spateren Gestapo errichtet und bildete mit etwa 15 Beamten und Angestellten die grosste Aussenstelle der Stapoleitstelle Stuttgart 1 1944 kam es durch einen Bombenangriff erneut zu schweren Schaden insbesondere im Dachbereich Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen zunachst wieder verschiedene Amter ein spater wurde der Neue Bau erneut Sitz der Polizeidirektion Seit 1 Januar 2014 ist er Sitz des Polizeiprasidiums Ulm Literatur BearbeitenHans Koepf Ulmer Profanbauten Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm Hrsg Stadtarchiv Ulm Band 4 1982 W Kohlhammer Stuttgart ISBN 3 17 007078 9 S 151 152 Der Neue Bau Flyer Hrsg Stadt Ulm Zentrale Dienste Offentlichkeitsarbeit und Reprasentation 2002 Text Henning Petershagen Henning Petershagen Ulm Der Stadtfuhrer Suddt Verlagsges Ulm 3 Aufl 1996 ISBN 3 88 294 219 3 S 10Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neuer Bau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen auf ulm deEinzelnachweise Bearbeiten Ingrid Bauz Sigrid Bruggemann Roland Maier Hrsg Die Geheime Staatspolizei in Wurttemberg und Hohenzollern Stuttgart 2013 ISBN 3 89657 145 1 S 84 89 48 397458 9 990157 Koordinaten 48 23 50 8 N 9 59 24 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neuer Bau Ulm amp oldid 222924448