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Die Neue Aula ist ein barockklassizistischer Monumentalbau im 1 Wiener Gemeindebezirk Sie liegt am Dr Ignaz Seipel Platz 2 ist ein Teil des Gebaudekomplexes der Alten Universitat und steht als solcher unter Denkmalschutz Das Gebaude ist der offizielle Hauptsitz der Akademie der Wissenschaften und wird daher synonym auch so bezeichnet Hauptfront zum Platz hinDer linke der beiden WandzierbrunnenDas Deckenfresko im FestsaalEs wurde 1753 1755 unter der Leitung des lothringischen Architekten Jean Nicolas Jadot de Ville Issey errichtet Mitarbeiter waren Johann Enzenhofer Daniel Christoph Dietrich und Johann Adam Munzer Es gilt als einer der bedeutendsten Bauten der Regierungszeit Maria Theresias die das Gebaude 1756 auch eroffnete Als richtungsweisend gilt vor allem die kubische Verblockung des Baukorpers und die Reduktion des plastischen Oberflachenvolumens zugunsten einer abstrahierten Schichtstruktur Bereits 1758 erfolgten erste kleinere Restaurierungsarbeiten durch Nikolaus Pacassi zahlreiche weitere folgten zuletzt 2021 Die ursprungliche Funktion des Gebaudes war als Versammlungsraum der Universitat Wien zu dienen sie konnte alle vier damaligen Fakultaten Medizin Philosophie Theologie und Recht aufnehmen Diese Funktion hatte es bis in die 1850er Jahre als der Standort aufgegeben wurde 1857 wurde es von der Akademie ubernommen An diesem Gebaude war auch eine von Maximilian Hell eingerichtete neue Universitatssternwarte untergebracht die 1825 grosszugig ausgebaut wurde mit einem Doppelturm fur die Teleskope und bis in die 1870er Jahre in Betrieb war 1882 wurde die neue Sternwarte auf der Turkenschanze in Wahring eroffnet und die Aufbauten in Folge ruckgebaut Inhaltsverzeichnis 1 Ausseres 2 Inneres 2 1 Die Busten in der Saulenhalle 3 Sonstiges 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusseres BearbeitenDer dreigeschossige Bau steht frei die funfachsige Hauptfassade ist zum Platz hin gerichtet und vom franzosischen Palastbau inspiriert Die drei anderen Fassaden zur Backerstrasse Sonnenfelsgasse und Windhaaggasse sind schlichter gestaltet Das Sockelgeschoss ist durchgangig genutet und weist tief eingeschnittene Rundbogenoffnungen auf die von Masken und Festons bekront werden In den beiden seitlichen Nischen befinden sich zwei Wandzierbrunnen die jeweils einen Knaben mit Delphin darstellen und von einem unbekannten Kunstler moglicherweise Franz Joseph Lenzbauer stammen Die loggienartige Verbindung zwischen den beiden Eckrisaliten markiert die Beletage und ist mit korinthischen Doppelsaulen gegliedert die sich als ebensolche Pilaster an den Risaliten fortsetzen Die Fenster mit alternierenden Giebelverdachungen sind reich verziert Die Risalite werden von jeweils einem Gebalk abgeschlossen weisen Wappenkartuschen Altosterreich und Neuosterreich auf und werden von weiblichen Allegorien der Fakultaten flankiert Daruber erhebt sich das Attikageschoss das mit einem Allianzwappen von Habsburg und Lothringen bekront ist und die Bauinschrift enthalt Inneres BearbeitenBedeutend ist auch das Innere des Gebaudes das aufwandigen Freskenschmuck aufweist Im Eingangsbereich befindet sich die Saulenhalle mit stuckiertem Platzlgewolbe und toskanischen Saulen diese setzen sich auch in den seitlichen Erdgeschossraumen sowie in den Treppenhausern mit gegenlaufigen Pfeilertreppen fort In einem der Erdgeschossraume befindet sich eine monumentale Kreidezeichnung Sitzung der kaiserlichen akademie der Wissenschaften aus dem Jahr 1912 von Olga Prager An den Wanden der Saulenhalle sind Stein oder Gipsbusten bedeutender Wissenschaftler angebracht Im ersten Obergeschoss befinden sich der Sitzungssaal der Johannessaal und vor allem der Festsaal Der Sitzungssaal ist ebenfalls platzlgewolbt und weist tiefe Fensternischen mit Kalotten auf und ist mit einem Rokokokachelofen und einem Luster aus der Bauzeit ausgestattet An den Wanden hangen Portrats der Akademieprasidenten Der Johannessaal war ursprunglich als Lehrsaal der theologischen Fakultat gedacht und weist dementsprechend ein Deckenfresko Taufe Christi von Franz Anton Maulbertsch auf Die Seitenwande sind ebenfalls bemalt teilweise mit illusionistischen Elementen wie Scheinturen Hinter einer der Scheinturen wurde bei der Renovierung 2021 allerdings ein tatsachlicher zwischenzeitlich zugemauerter Gang entdeckt 1 Der Festsaal ist prachtig stuckiert und bemalt das Raumkonzept geht auf den Architekten das literarische Programm der Deckenmalereien auf Pietro Metastasio zuruck Dieses Deckenfresko stammt von Gregorio Guglielmi wurde 1961 durch einen Brand zerstort und bis 1965 rekonstruiert Es beinhaltet Allegorien der vier Fakultaten und Grisaille Figuren in den Ecken die Flussgotter darstellen In der Mitte ist eine Darstellung des geoffneten Himmels mit Chronos der ein Medaillon mit den Portrats von Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Franz Stephan halt Darunter befinden sich korinthische Riesenpilaster auf durchgehenden Sockeln zwischen denen sich stuckierte Wandfelder und Halbrundnischen mit uberlebensgrossen allegorischen Figuren befinden Weltliche und kirchliche Macht friedliche und kriegerische Macht Wohltatigkeit und Freigiebigkeit Genien der Wissenschaft Die gesamte Wandausstattung ist in Stuckmarmor ausgefuhrt In diesem Saal hatte Joseph Haydn am 27 Marz 1808 seinen letzten offentlichen Auftritt bei dem er die Schopfung dirigierte In einem anschliessenden Gang mit gegenlaufiger Stiege an den Portale mit muschelformigen Keilsteinen grenzen befinden sich Portrats von Kaiser Franz Joseph und Edmund von Mojsisovics letzteres von Albin Egger Lienz stammend Im zweiten Obergerschoss schliesslich befindet sich der Ratssaal Das dortige Deckenfresko Allegorie der Kunste von Maulbertsch ist nur mehr als Fragment erhalten Der Ubergang zur ruckgebauten ehemaligen Sternwarte ist im zweiten Obergeschoss im Stiegenhaus noch erkennbar Die Busten in der Saulenhalle Bearbeiten An den Wanden der Saulenhalle befinden sich Busten aus Stein und Gips Sie stellen verdiente Wissenschaftler Prasidenten oder Forderer der Akademie dar 2 nbsp Joseph von Hammer Purgstall erster Prasident 1847 1849 nbsp Andreas von Baumgartner Prasident 1849 1865 Buste von Robert Ullmann 1961 nbsp Carl von Rokitansky Prasident 1869 1878 Buste von Franz Waldmuller 1963 nbsp Alfred von Arneth Prasident 1879 1897 Buste von Robert Ullmann 1962 nbsp Eduard Suess Prasident 1898 1911 Buste von Wilhelm Frass 1957 nbsp Erzherzog Rainer Forderer Buste von Carl Kundmann 1908 nbsp Ferdinand Hochstetter Mitglied seit 1911 Buste von Wilhelm Frass 1954 nbsp Hans Przibram Leiter der mit der Akademie assoziierten Biologischen Versuchsanstalt Opfer des Nationalsozialismus Duplikat einer Buste von Andre Roder 1933 nbsp Josef Seegen Korrespondierendes Mitglied und Forderer Duplikat einer Buste von Richard Kauffungen 1908 nbsp Joseph Treitl Forderer Buste von Carl Kundmann 1907Sonstiges BearbeitenDas Gebaude war auf zwei Schilling Banknoten dargestellt bei der Serie von 1927 auf dem Hundert Schilling Schein in der von 1983 ebenfalls auf dem Hundert Schilling Schein als Ruckseite zum Portrat von Bohm Bawerk Literatur BearbeitenDehio Wien Innere Stadt 2003 S 287 289Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neue Aula Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Nina Schedlmayer Sanfte Eingriffe in Campus Akademie Broschure der Bundesimmobiliengesellschaft vom April 2022 S 7 Anm Reihenfolge nach der Seite der OAW48 20898 16 37688 Koordinaten 48 12 32 3 N 16 22 36 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neue Aula Wien amp oldid 236292357