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Als Ness of Brodgar wird eine 2 5 ha grosse archaologische Grabungsstatte auf der schottischen Insel Mainland Orkney bezeichnet Hier entstand zwischen 3300 und 3200 v Chr eine der grossten zeremoniellen Statten der britischen Inseln Sie hatte ein Jahrtausend Bestand Die Orkney Inseln vor der Nordkuste SchottlandsAuf Mainland wird seit 2003 zwischen dem Ring of Brodgar und den Stones of Stenness im sogenannten Herzen des neolithischen Orkney einer Weltkulturerbestatte zwischen dem Loch of Harray und dem Loch of Stenness gegraben Allerdings existierte der letztere See wahrend des Neolithikums noch nicht sondern entstand erst um 1500 v Chr Ausgrabungsleiter ist Nick Card beteiligt sind Mitarbeiter vom Orkney College und von den Universitaten Aberdeen Cardiff und Glasgow Mauerdetail August 2011Die Ausgrabungsstatte im Februar 2011 und 2014Zwar wurde bereits 1925 von zwei Archaologen der Stone of Brodgar entdeckt der sich heute im Schottischen Nationalmuseum in Edinburgh befindet doch bis 2003 ruhte die Statte Erst 2003 als die Eigentumer das Feld neu umpflugen liessen trat ein Stein mit vier gut erkennbaren Kerben zu Tage Da der Stein aussah als sei er von Menschenhand bearbeitet holte man Nick Card zu Rate einen Dachdecker der sich zum Archaologen entwickelt hatte Dieser wiederum zog einen anderen Archaologen herbei der mit Sondierungen begann und dabei eine Mauer entdeckte Eine geophysikalische Untersuchung erwies verwirrende Strukturen im Untergrund Es folgten punktuelle Grabungen unter Leitung von Nick Card Eine der Mauern war dicker als der Hadrianswall Pechstein von der Insel Arran etwa 250 km entfernt erweist weitraumigen Austausch Die Statte wurde etwa 1000 Jahre lang bis 2300 v Chr genutzt 1 und weist neben zwei Mauerringen und Hausern tempelartige Monumentalbauten auf Zu ihnen zahlt eine 2007 entdeckte 100 m lange und bis uber 4 m dicke steinerne Mauer die als Great Wall of Brodgar bezeichnet wird Sie erstreckt sich uber die gesamte Halbinsel und konnte das Gebiet von der Aussenwelt abgegrenzt haben Eine kleinere Mauer die als Lesser Wall of Brodgar bezeichnet wurde liess sich ebenfalls nachweisen Struktur 10 Rekonstruktion Eine tempelartige Struktur die 2008 entdeckt wurde Structure 10 weist 5 m dicke Wande auf die bis zu einer Hohe von 1 m erhalten sind Das Gebaude ist 25 m lang und 20 m breit In die Wand wurde ein Menhir englisch Standing Stone mit einem Loch integriert Um das Gebaude herum fanden sich Uberreste einer Pflasterung der Innenraum ist kreuzformig angelegt was sich moglicherweise mit verschiedenen Nutzungsbereichen erklaren lasst Um 2600 v Chr wurden die Strukturen 1 8 und 12 sorgfaltig abgebaut und es entstand an ihrer Stelle Struktur 10 der monumentale Tempelbau dessen Einzugsbereich der Ausgraber mindestens mit den Orkney Inseln wenn nicht weit daruber hinaus angibt Ness of Brodgar Struktur 1 Struktur 10 Struktur 12 Struktur 14Das monumentale Gebaude war von einer weiteren Mauer umgeben die nur durch einen schmalen von einem Standing Stone gekennzeichneten Durchgang passiert werden konnte Auf dieser Mauer konnte ein massives Dach aufgelagert haben so dass man sich einen pyramidenartigen Bau vorstellen muss Der Bereich zwischen dem Kernbau und der Aussenmauer war gepflastert Der Innenraum wohl eine Art Heiligtum mass nur 6 mal 6 m Das Gebaude wurde um 2300 v Chr aufgegeben Offenbar wurde dieser Moment mit einem grossen Fest begangen denn es fanden sich Uberreste von etwa 600 Rindern die sicherlich der Bewirtung von Tausenden Besuchern dienten Auffallig ist dass ein toter Hirsch zuruckgelassen wurde als die Bewohner die Statte endgultig verliessen Andere Funde von Hirschen und Rehen legen nahe dass es sich um ein Schwellenritual handeln konnte 2 In jedem Falle fand sich an der Statte ausschliesslich neolithische Keramik Grooved Ware jedoch keinerlei bronzezeitliche Tonware Beaker pottery Ahnlich wie in Skara Brae fanden sich Messer die sogenannten Skaill Messer die nach der dortigen Skaill Bay benannt wurden Im Juli 2010 fand sich ein rot orangefarben und gelb bemalter Stein womit erstmals Hausbemalungen nachgewiesen werden konnten 3 Ungewohnlich gross ist die Zahl der Steinbearbeitungen etwa von Ritzungen in Kreuzform Allein in Struktur 1 fanden sich mehr als 60 von ihnen In Struktur 10 war fast jeder Stein bearbeitet Dort fanden sich auch Uberreste verschiedener Pigmente Es konnte sich um eine Art Farb und Malwerkstatt gehandelt haben denn es fanden sich neben Pigmenten aus Eisenerz auch solche aus Galenit oder Bleiglanz fur Weiss sowie Steine mit runden Vertiefungen die wohl dem Mischen dienten 2011 fand man in Structure 14 einem weltlichen Bauwerk eine einfach bearbeitete Tonfigurine in zwei Teilen Dieser Brodgar Boy Brodgar Junge genannte Fund weist einen Kopf einen einfachen Korper und zwei Augen auf Der kleinere Teil ist nur 3 cm gross und war vermutlich Teil eines grosseren Objekts 4 Literatur BearbeitenRoy Towers Nick Card Mark R Edmonds The Ness of Brodgar Digging Deeper Archaeology Institute University of the Highlands and Islands Kirkwall 2015 Richard Bates Martin Bates Sue Dawson Caroline Wickham Jones Geophysical Survey of the Loch of Stenness Orkney Manuskript 2012 Sonderheft 2012 des The Islander 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ness of Brodgar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausgrabungs Website Ring of Brodgar GrabungsverlaufAnmerkungen Bearbeiten Grabungsverlauf Sonderheft des Islander 2012 S 9 Rock shows Stone Age Scots keen decorators in The Herald 28 Juli 2010 Brodgar Boy Memento vom 12 September 2011 im Internet Archive Orkneyjar Abgerufen am 28 August 2011 59 001535 3 2277 Koordinaten 59 0 5 5 N 3 13 39 7 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ness of Brodgar amp oldid 233187648