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Nanny Becker geboren am 12 Februar 1914 in Frankfurt Fechenheim gestorben 2008 war eine deutsch judische Sangerin Soubrette und Gastwirtin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Weblinks 3 Quellen 3 1 NS PublikationenLeben und Wirken BearbeitenNanny Becker war die Tochter des judischen Blumenhandlers und Gartnereibesitzers Max Becker und der nach der NS Gesetzgebung als arisch geltenden Nanny Becker geb Mayerhofer Sie machte den Realschulabschluss in Offenbach am Main und arbeitete zunachst fur etwa ein Jahr in einem eigenen Blumengeschaft Anschliessend absolvierte sie ein privates Gesangs und Schauspielstudium bei Siegfried Wurzburger und Alfred Auerbach mit dem Ziel der Tatigkeit als Operettensangerin Es folgten regionale Auftritte in Frankfurt Fechenheim 1933 kam ein Engagement als Soubrette an das Operettentheater Cottbus wegen der judischen Herkunft ihres Vaters nicht zustande Ab Herbst 1933 wurde sie durch Max Neumann gefordert Er vermittelte sie zu weiteren Gesangsstudien an Kate Ullrich und engagierte sie fur Auftritte in seinen Wort Ton Abenden im Frankfurter Raum Parallel dazu absolvierte sie in dieser Zeit ausserdem eine Ausbildung zur Gartnerin im Betrieb ihres Vaters Da sie als Halbjudin keine Moglichkeit zur Mitwirkungen an Veranstaltungen des Frankfurter Judischen Kulturbundes sah erwirkte ihre als arisch geltende Mutter durch einen Brief an Joseph Goebbels die Aufnahme in die Reichsmusikkammer was ihre berufliche Situation wegen mangelnder Auftrittsmoglichkeiten allerdings nicht verbesserte Ausserdem kam es ab 1936 zu Boykotten des Blumengeschafts der Familie als judisches Geschaft Becker beabsichtigte 1939 die Emigration in die USA Zunachst reiste sie jedoch nach Zurich arbeitete dort u a als Putzhilfe und erhielt kleine Engagements als Sangerin bis sie 1941 nach Bern ubersiedelte Dort erhielt sie ein Engagement als zweite Soubrette und war bis 1946 tatig Ausserdem konzertierte sie mit Kurorchestern und hatte Radioauftritte u a bei Radio Beromunster Becker heiratete im Jahr 1945 aus dieser Ehe stammte eine Tochter 1946 kundigte sie ihr Engagement in Bern und ging fur ein Gastspiel nach Innsbruck 1947 besuchte sie Frankfurt und Fechenheim und war von 1948 bis 1953 als erste Soubrette Mitglied des Ensembles des Schweizer Operettentheaters Winterthur In der Spielzeit 1952 1953 ubernahm sie gemeinsam mit dem Dirigenten Gottlieb Luthy die Leitung des Casino Operettentheaters Zurich 1954 unternahm Becker eine Gastspieltournee in Deutschland mit dem Suddeutschen Operettentheater Stuttgart Anschliessend kehrte sie nach der Trennung von ihrem Mann und wegen einer als Entschadigung gezahlten Soforthilfe fur Ruckwanderer in ihr Elternhaus nach Fechenheim zuruck wo sie nur noch kleinere Auftritte absolvierte Nach einem weiteren Engagement im Rosengarten Mannheim beendete sie 1956 ihre Tatigkeit als Sangerin 1959 1960 eroffnete Becker auch mit Hilfe von Zahlungen aus einem Wiedergutmachungsverfahren ein eigenes Tanzlokal 20 Uhr Club in Frankfurt am Main wo sie uber zehn Jahre als Geschaftsfuhrerin tatig war In zweiter Ehe war Becker seit Anfang der 1970er Jahre mit einem US amerikanischen Geheimdienstmitarbeiter verheiratet Ihr Tanzlokal wurde geschlossen da sie fur langere Zeit in die USA ging Nach der Trennung von ihrem Mann liess sie sich seit Ende der 1990er Jahre dauerhaft wieder in der Frankfurter Umgebung nieder Im Jahr 2005 erschien die Biographie Bombenapplaus Das Leben der Nanny Becker von Petra Bonavita basierend auf Interviews und Ausschnitten aus ihrer Korrespondenz mit ihrer Mutter Becker hatte die evangelische Religionszugehorigkeit Weblinks BearbeitenMatthias Pasdzierny Nanny Becker In Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit LexM Hrsg von Claudia Maurer Zenck Peter Petersen und Sophie Fetthauer Universitat Hamburg 8 Februar 2018 abgerufen am 20 Dezember 2021 Quellen BearbeitenHessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden enthalt Entschadigungsakte Nanny Santi Becker Sign Abt 518 Nr 41873 Petra Bonavita Bombenapplaus Das Leben der Nanny Becker Konigstein Helmer 2005 Joachim Carlos Martini Musik als Form geistigen Widerstandes Judische Musikerinnen und Musiker 1933 1945 Das Beispiel Frankfurt am Main Bd 1 Texte Bilder Dokumente Bd 2 Quellen unter Mitarbeit von Birgit Klein und Judith Freise Frankfurt am Main Brandes amp Apsel 2010 Matthias Pasdzierny Wiederaufnahme Ruckkehr aus dem Exil und das westdeutsche Musikleben nach 1945 Kontinuitaten und Bruche im Musikleben der Nachkriegszeit Munchen text kritik 2014NS Publikationen Bearbeiten Hans Bruckner Christa Maria Rock Hrsg Judentum und Musik mit einem ABC judischer und nichtarischer Musikbeflissener 3 Aufl Munchen Bruckner 1938 1 Aufl 1935 2 Aufl 1936 antisemitische Publikation Theo Stengel Herbert Gerigk Lexikon der Juden in der Musik Mit einem Titelverzeichnis judischer Werke Zusammengestellt im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP aufgrund behordlicher parteiamtlich geprufter Unterlagen Veroffentlichungen des Instituts der NSDAP zur Erforschung der Judenfrage Bd 2 Berlin Bernhard Hahnefeld 1941 1 Aufl 1940 antisemitische Publikation Normdaten Person GND 131425307 lobid OGND AKS VIAF 202144182 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Becker NannyALTERNATIVNAMEN Becker Nancy Santi Nanette Santi Becker Nanny Becker Butts NannyKURZBESCHREIBUNG deutsch judische Sangerin Soubrette und GastwirtinGEBURTSDATUM 12 Februar 1914GEBURTSORT FechenheimSTERBEDATUM 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nanny Becker amp oldid 231610759