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Das Naglersche Fragment ist ein aus zwei Pergamentblattern bestehendes Bruchstuck einer bebilderten mittelhochdeutschen Liederhandschrift aus der Zeit um 1300 Es ist textlich und kunstlerisch dem Codex Manesse eng verwandt und stammt wie dieser aus dem alemannischen Raum Als moglicher Entstehungsort kommt Zurich in Frage Als Vorlage kann die Manessische Handschrift jedoch nicht gedient haben Das Fragment uberliefert auf einem Blatt eine ganzseitige Miniatur des Minnesangers Heinrich von Stretelingen der in der Manessischen Handschrift mit einer fast identischen Illustration dargestellt wird Auf dem anderen Blatt befinden sich Textbruchstucke des Dichters und Minnesangers Graf Kraft von Toggenburg wobei es sich am wahrscheinlichsten um Kraft I 1253 oder Kraft II 1261 handelt 1 Im 15 Jahrhundert wurde ein lateinischer Text uber die bohmische Ketzerei nachgetragen Fruher befanden sich die Fragmente in der Staatsbibliothek Berlin Signatur mgo 125 Das nach dem Zweiten Weltkrieg verschollene Bruchstuck tauchte spater in Krakau auf Signatur heute Bibl Jagiellonska Berol mgo 125 Ursprunglich war es im Besitz des preussischen Staatsministers und Generalpostmeisters Karl Ferdinand Friedrich von Nagler 1770 1846 dessen Bibliothek in den 1830er Jahren in der Koniglichen Bibliothek in Berlin aufging Die Blatter sind stark beschnitten und haben eine Grosse von etwa 174 119 mm der Schriftraum betragt etwa 165 100 mm Literatur BearbeitenHans Wegener Beschreibende Verzeichnisse der Miniaturen Handschriften der Preussischen Staatsbibliothek zu Berlin Leipzig 1928 S 7 Die deutschen Handschriften bis 1500 Band 5 Ewald M Vetter Die Bilder In Walter Koschorreck Hrsg Wilfried Werner Hrsg Codex Manesse Die Grosse Heidelberger Liederhandschrift Kommentar zum Faksimile des Codex Palatinus Germanicus 848 der Universitatsbibliothek Heidelberg Kassel 1981 S 41 100 hier Tafel I Abb 2 Lothar Voetz Uberlieferungsformen mittelhochdeutscher Lyrik In Elmar Mittler Hrsg Wilfried Werner Hrsg Codex Manesse Katalog zur Ausstellung vom 12 Juni bis 4 September 1988 Universitatsbibliothek Heidelberg Heidelberg 1988 S 224 274 S 249f S 557 559 Cordula M Kessler Gotische Buchmalerei des Bodenseeraumes Aus der Zeit von 1260 bis um 1340 50 In Eva Moser Hrsg Buchmalerei im Bodenseeraum 13 bis 16 Jahrhundert Friedrichshafen 1997 S 70 96 218 252 Gisela Kornrumpf Die Budapester Blatter einer Liederhandschrift und ihre Bedeutung fur die geschichte der Minnesanguberlieferung In Anton Schwob Andras Vizkelety Andrea Hofmeister Winter Hrsg Entstehung und Typen mittelalterlicher Lyrikhandschriften Akten des Grazer Symposiums 13 17 Oktober 1999 Bern etc 2001 S 165 185 Jahrbuch fur Internationale Germanistik Reihe A Kongressberichte Band 52 Anmerkung 16 Martin Roland Kunsthistorisches zu den Budapester Fragmenten In Anton Schwob Andras Vizkelety Andrea Hofmeister Winter Hrsg Entstehung und Typen mittelalterlicher Lyrikhandschriften Akten des Grazer Symposiums 13 17 Oktober 1999 Bern etc 2001 S 207 222 Jahrbuch fur Internationale Germanistik Reihe A Kongressberichte Band 52 Anmerkung 46 47 49 Weblinks BearbeitenKodikologische Angaben im Handschriftencensus Naglersches Fragment DigitalisatEinzelnachweise Bearbeiten Gunther Schweikle Graf Kraft von Toggenburg In Verfasserlexikon Band V Sp 330 332 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naglersches Fragment amp oldid 213940153