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Na Agontime auch Agontime geboren im 18 Jahrhundert in Tandji Konigreich Dahomey verstorben im fruhen 19 Jahrhundert vermutlich in Maranhao Brasilien war die wichtigste Gattin Konigsmutter kpojito des Konigs Agonglo des Konigreichs Dahomey Als Mutter des Prinzen und spateren Konigs Gezo wurde sie auf Befehl des an die Macht gekommenen Adandozan als Sklavin nach Brasilien verkauft Dort in Maranhao soll sie als Tohosu Priesterin an der Grundung der Casa das Minas beteiligt gewesen sein einem Tempel der afrobrasilianischen Religion Tambor de Mina Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erinnerung 3 Bibliographie 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie genauen Lebensumstande von Na Agontime sind nicht bekannt es gibt Vermutungen dass sie aus dem beninischen Ort Tandji stammt Na Agontime soll am Hof des Konigreichs Dahomey gelebt haben und dort eine der Ehefrauen des Konigs Agonglo gewesen sein Sie diente dem Konigshof auch als Priesterin der Tohosu Religion Agontime gebar Konig Agonglo einen Sohn Gezo Das Konigreich Dahomey galt damals als wichtige Regionalmacht an der westafrikanischen Kuste es unterhielt intensive Handelsbeziehungen mit europaischen Landern und betrieb einen grossen Handel mit Sklaven fur die europaischen Kolonien in Amerika 1797 soll Konig Agonglo im Zuge einer Verschworung von seinem Bruder Dogan mit Unterstutzung einer Ehefrau namens Na Wanjile umgebracht worden sein nachdem er zuvor dem Konigreich Portugal zugesagt hatte zum Christentum zu konvertieren um die Handelsbeziehungen wiederaufnehmen zu konnen Im Zuge der Verschworung wurden Dogan und Na Wanjile mit dem Tod bestraft Agonglos zweitaltester Sohn Adandozan folgte ihm auf dem Thron und rachte sich zunachst an allen tatsachlichen oder vermeintlichen Beteiligten an der Palastverschworung Dazu gehorte auch Na Agontime die Adandozan zusammen mit 63 ihrer Bediensteten zur Strafe als Sklaven nach Brasilien verkauft haben soll 1 2 Im Sklavenhafen von Sao Luis Maranhao angekommen soll Na Agontime mehrere Jahre als Sklavin gearbeitet haben bevor es ihr gelungen sein soll sich ihre Freiheit zu erkaufen Uber ihren Verbleib in Maranhao ist wenig bekannt Bis heute wird vermutet dass sie in Sao Luis ein Leben als Tohosu Priesterin verbracht hat und dort einen Tempel namens Casa das Minas gegrundet haben soll Einen direkten Nachweis dafur gibt es nicht Wissenschaftler vor allem um Pierre Verger haben jedoch zahlreiche Indizien zusammengetragen die darauf hinweisen dass eine hochrangige Tohosu Priesterin aus Dahomey bei der Grundung des Tempels Anfang des 19 Jahrhunderts involviert gewesen sein soll 1 3 Der Tempel gilt als eine der wichtigsten Institutionen der Religion Tambor de Mina einer afrobrasilianischen Voodoo Religion 2 1818 sturzte Na Agontimes Sohn Gezo seinen Halbbruder und Konig Adandozan vom Thron unterstutzt vom an der westafrikanischen Kuste agierenden brasilianischen Sklavenhandler Francisco Felix de Sousa Als neuer Monarch versuchte Gezo vergeblich Agontime in Brasilien durch konigliche Botschafter ausfindig machen zu lassen und nach Dahomey zuruckzubringen 1 Uber den Tod Na Agontimes ist nichts bekannt Erinnerung BearbeitenIn der brasilianischen Popularkultur vor allem in Maranhao gilt Agontime als ein Symbol und eine Figur des afrikanischen Erbes in Brasilien 4 5 6 Bibliographie BearbeitenAna Lucia Araujo History Memory and Imagination Na Agontime a Dahomean Queen in Brazil in Toyin Falola Sati Umaru Fwatshak Hrsg Beyond Tradition African Women in Cultural and Political Spaces Africa World Press 2011 ISBN 9781592218462 online als pdf verfugbar Einzelnachweise Bearbeiten a b c Kristin Mann Edna G Bay Rethinking the African diaspora the making of a Black Atlantic world in the Bight of Benin and Brazil F Cass London 2001 ISBN 0 7146 5129 X S 103 f a b Maria Laura Viveiros de Castro Cavalcanti A Casa das Minas de Sao Luis do Maranhao e a saga de Na Agontime In Sociologia amp Antropologia Band 9 Nr 2 August 2019 ISSN 2238 3875 S 387 429 doi 10 1590 2238 38752019v923 scielo br abgerufen am 22 Februar 2021 Pierre Verger Le culte des voduns d Abomey aurait il ete apporte a Saint Louis de Maranhon par la mere du roi Ghezo In Les Afro americains Institut Francais de l Afrique Noire Dacar 1953 S 157 160 Sandro Capo Chichi Agontime la legende d une reine de Dahomey deportee en esclavage In Nofi 10 Mai 2015 abgerufen am 22 Februar 2021 franzosisch A obra de Verger um inventario Abgerufen am 22 Februar 2021 brasilianisches Portugiesisch Ana Lucia Araujo Living history encountering the memory and the history of the heirs of slavery Cambridge Scholars Newcastle 2009 ISBN 978 1 4438 1068 5 S 196 f PersonendatenNAME Na AgontimeALTERNATIVNAMEN Agontime Na AgontimeKURZBESCHREIBUNG Konigsmutter im Konigreich Dahomey Tohosu Priesterin in Dahomey und BrasilienGEBURTSDATUM 18 JahrhundertGEBURTSORT Tandji Konigreich DahomeySTERBEDATUM 19 JahrhundertSTERBEORT unsicher Maranhao Brasilien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Na Agontime amp oldid 209139831