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Das Museum Ons Lieve Heer op Solder deutsch Unser Lieber Herr auf dem Dachboden ist ein Gebaude aus dem 17 Jahrhundert im Zentrum der niederlandischen Hauptstadt Amsterdam Es beherbergt unter anderem eine der wenigen verbliebenen Schuilkerk Gebaude des Landes Museum Ons Lieve Heer op Solder Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Ausgestellte Raume 2 1 Kirche 2 2 Bierstube 2 3 Empfangszimmer 2 4 Beichtecke 2 5 Marienkapelle 2 6 Zwischenraum 2 7 Aufenthaltsraum 2 8 Wohnung fur Untermieter 2 9 Kuche aus dem 17 Jahrhundert 3 Gottesdienste 4 Siehe auch 5 WeblinksAllgemeines BearbeitenDer unter anderem durch Leinenhandel reich gewordene 42 jahrige Unternehmer und funffache Familienvater Jan Hartmann erwarb am 10 Mai 1630 neben einem Wohnhaus zwei angrenzende Gebaude Das Wohnhaus war ein typisches Grachtenhaus dessen Strassenfront eine Breite von vier Fenstern besitzt Die Reformation untersagte es damals Katholiken offentlich Messen zu zelebrieren Um ihm und anderen Katholiken den Kirchgang zu ermoglichen entschied sich Hartmann zwischen 1661 und 1663 die Speicher der drei Gebaude zusammenzulegen Im geraumigen Gemeinschaftsraum richtete er eine Hauskirche fur romisch katholische Glaubige ein Im Gebaude das ursprunglich als Het Haantje Das Hahnchen und Het Hert Der Hirsch bekannt war wurden regelmassig Gottesdienste abgehalten Dies anderte sich erst als in der benachbarten St Nikolaus Kirche Messen gefeiert wurden Hauskirchen wurden uberflussig und das Gebaude am 28 April 1888 zum Museum Zuerst trug es den Namen Museum Amstelkring wurde spater in Museum Ons Lieve Heer op Solder umbenannt Ausgestellte Raume BearbeitenKirche Bearbeiten nbsp HauskircheWahrend die ubrigen zu besichtigenden Raume des Museums so rekonstruiert wurden dass sie die Zeit Hartmanns widerspiegeln blieb die Kirche in dem Zustand des Jahres 1862 Sie erhielt erneut ihren altrosa Farbton der entsprechend einer wissenschaftlichen Untersuchung aus Leinol Titanweiss und Eisenoxid gemischt wurde Bei der Zusammenstellung der Ingredienzien wurde bewusst auf das damals benutzte toxische Bleiweiss verzichtet Handgeflochtene Binsenmatten aus Grossbritannien bedecken den Boden Fur Hartmann war diese Bodenbedeckung im circa 100 Kilometer entfernten Genemuiden gefertigt worden Die auf alten Darstellungen abgebildeten Gaslampen wurden in einer elektrifizierten Form rekonstruiert und dienen auch heute zur Beleuchtung der Kirche Bierstube Bearbeiten Bei Erweiterungsarbeiten im Jahr 2013 stiess man auf eine Sickergrube die neben ehemaligen Exkrementen zum Teil sehr gut erhaltene Keramikartikel sowie Glaser enthielt Es gelang die Einrichtung der fruheren Bierstube des Hauses zu rekonstruieren Bier auch als Mom bezeichnet entsprach geschmacklich dem jetzigen Getrank enthielt aber weniger Alkohol und diente oft als Ersatz fur Trinkwasser Dem Museumsbesucher werden Regale mit Originalgeschirr Delfter Keramiken Glasern sowie chinesisches Porzellan gezeigt Empfangszimmer Bearbeiten Dieses Zimmer wurde von Jan Hartmann dazu genutzt Gaste zu empfangen Es sollte durch seine Pracht beeindrucken Hartmanns Wappen uber dem Kamin wertvolle Bilder an den Wanden sowie aufwendig mit Schnitzereien dekorierte Mobel dienten dazu seinen Reichtum zu demonstrieren Typisch fur die Zeit des Hollandischen Klassizismus ist die Raumgestaltung Die Symmetrie der Muster des Bodens spiegelt sich beispielsweise in den neun Kassetten der Deckenverkleidung Die komplette Einrichtung des Raumes stammt aus dem 17 Jahrhundert Lediglich der weisse Wandputz war neueren Datums Er wurde entfernt um den ursprunglichen von Hartman als gelb mit einem Hauch von Orange beschriebenen Putz erneut zum Vorschein zu bringen Beichtecke Bearbeiten nbsp BeichtstuhlDie Beichte eines der sieben Sakramente war stets von besonderer Bedeutung fur die Glaubigen Aus diesem Grunde bot die Hauskirche die Moglichkeit die Beichte abzulegen Hierzu diente ein Beichtstuhl aus dem Jahre 1740 Marienkapelle Bearbeiten Die Marienkapelle befindet sich hinter dem Altarraum Mittelpunkt ist eine aus Lindenholz geschnitzte Marienfigur aus dem Jahr 1690 Sie gehorte vermutlich zum Inventar der Mansarde der Kirche Die auf der Mondsichel stehende Maria tragt das Jesuskind auf ihrem Arm Sie zertritt eine Schlange das kirchliche Symbol der Erbsunde und uberwindet so den Sundenfall Evas im Paradies Zwischenraum Bearbeiten Auf dem Weg zur Kirche passierten die Glaubigen einen kleinen Zwischenraum Dieser enthielt ein Bett wurde aber vermutlich auch als Wohn und Arbeitsraum genutzt Die dem Raum benachbarte Treppe zur Kirche enthalt teilweise noch Treppenstufen im Original Aufenthaltsraum Bearbeiten Der Aufenthaltsraum diente tagsuber der Familie als Wohnraum Von dort besass sie einen ausgezeichneten Blick uber die Gracht und die Stadt Nachts diente der Raum als Schlafzimmer Wahrend das Bettgestell noch im Original erhalten ist sind die Wandgardinen Rekonstruktionen Man hat sich hierbei an historische Vorlagen des schwedischen Schlosses Skokloster orientiert Wie zur damaligen Zeit wurden die Gardinen mit kleinen Nageln an der Wand befestigt damit sie einen ausreichenden Abstand zu ihr besassen Die Treppe mit ihren konkaven und bauchigen Tritten ist noch als Original vorhanden Wohnung fur Untermieter Bearbeiten Seit der Eroffnung der Kirche im Jahr 1662 bis zu ihrer Schliessung im Jahre 1887 besass die Kirche einen eigenen Priester Peter Parmentier bekleidete dieses Amt als erster Er mietete den mit Marmorboden ausgestatteten luxuriosen Raum fur eine Jahresmiete von 200 Gulden und nutzte ihn sowohl als Wohn als auch als Arbeitszimmer Hartmann versprach Parmentier dort lebenslang leben zu durfen Als Hartmann im Jahr 1668 verschuldet verstarb war man gezwungen die Raumlichkeit zu verkaufen Parmentier wurde dadurch zum Umzug gezwungen Kuche aus dem 17 Jahrhundert Bearbeiten Das Erdgeschoss des Hauses war dreifach unterteilt Neben dem Vorderhaus befanden sich dort die Kuche mit der Feuerstelle und ein als Vorratskammer und Spulkuche genutzter Raum Vermutlich hatte nur dieser Raum einen Wasseranschluss Eine Tur trennte einen Raum ab der eine Toilette mit einem Wassereimer enthielt Da die drei Raume schnurformig hintereinander lagen war es schwierig eine ausreichende Beleuchtung zu erreichen Gelost wurde das Problem durch grosse Fenster in der Haustur Die Rekonstruktion verschafft den Raumen wieder ihre ursprungliche Atmosphare Dazu trug auch bei dass man die Originalfarbtone der Fensterrahmen und Wande wiederherstellen konnte Gottesdienste BearbeitenDas Gebaude dient nicht ausschliesslich als Museum Neben Hochzeitsmessen werden in der Weihnachtsnacht zwei Metten zelebriert Zusatzlich feiern die Glaubigen vom ersten Sonntag des Monats Oktober bis Ende April jeweils eine heilige Messe Siehe auch BearbeitenListe von Museen in AmsterdamWeblinks BearbeitenHomepage Museum Ons Lieve Heer op Solder Museum Unser Lieber Herr auf dem Dachboden In amsterdam info Ons Lieve Heer Op Solder bei youtube52 375103 4 899331 Koordinaten 52 22 30 4 N 4 53 57 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Museum Ons Lieve Heer op Solder amp oldid 224188686