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Als Mugge auch Mucke wird im Jargon deutschsprachiger Musiker das Engagement fur einzelne Auftritte bezeichnet Dazu gehoren auch solche zur Umrahmung offentlicher oder privater Feierlichkeiten 1 2 Daneben werden Einzelauftritte von Musikern in Konzerten von Ensembles oder Orchestern die ausserhalb ihrer ubrigen langerfristigen Verpflichtungen stattfinden oft Mugge genannt was abgekurzt musikalisches Gelegenheitsgeschaft bedeutet Musikalische Beitrage anlasslich von Trauer und Beisetzungsfeierlichkeiten werden gerne als Gruftmugge bezeichnet Der Begriff Mugge ist insbesondere in der klassischen Musik verbreitet Dagegen wird in den Bereichen Jazz Rock und Popmusik vermehrt der aus dem Englischen entlehnte und international verbreitete Begriff Gig verwendet In der Jugendsprache wird das Wort Mugge bzw Mucke auch ganz allgemein als Synonym fur Musik gebraucht geile Mucke Wortherkunft und Schreibweise BearbeitenDer Duden gibt Mucke als korrekte Schreibweise an und leitet das Wort von englisch muck Dreck Drecksarbeit her 3 Dem steht die Herleitung als Pfropfwort Kurzwort das mit einem bereits existierenden Wort anderer Bedeutung identisch ist entgegen Demnach sei Mugge eine Verkurzung von musikalisches Gelegenheitsgeschaft oder Musik gegen Geld auf die dialektale Form Mugge fur das Wort Mucke 1 4 Das Lexikon der popularen Musik fuhrt die Schreibweisen Mugge und Mucke gleichberechtigt Mucken habe demnach bereits im 18 Jahrhundert im Jargon der Bettelmusikanten so viel wie betteln bedeutet der Zusammenhang mit dem musikalischen Gelegenheitsgeschaft sei bereits fur die Zeit kurz nach 1900 nachweisbar 5 In weiten Teilen Osterreichs nennt man derartige musikalische Engagements Gschaftln Anstelle der Redewendung eine Mugge spielen ist in Osterreich unter Musikern der Ausdruck ein Gschaftl spielen gebrauchlich Literatur BearbeitenHenrique Autran Dourado Dicionario de termos e expressoes da musica Editora 34 2004 ISBN 978 85 7326 294 0 S 213 221 Margareta Saary Musikgeschaft In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 auch zum Thema G schaftl Einzelnachweise Bearbeiten a b Elke Ronneberger Sibold Zur Grammatik von Kurzwortern In Jochen A Bar Thorsten Roelcke Anja Steinhauer Hrsg Sprachliche Kurze Konzeptuelle strukturelle und pragmatische Aspekte De Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 017542 4 S 276 291 hier S 280 urn nbn de 101 1 2016061835685 Asfa Wossen Asserate Manieren DTV Munchen 2005 ISBN 3 423 13387 2 S 345 f Mucke In Duden Deutsches Universalworterbuch 6 Auflage Dudenverlag Mannheim u a 2007 ISBN 978 3 411 05506 7 Mugge ist die umgangssprachliche Kurzbezeichnung fur ein MUsikalisches GelegenheitsGEschaft Dieses dem Begriff zugrunde liegende Musikalische Gelegenheitsgeschaft entstammt einer ostdeutschen Honorarordnung aus den 1950er Jahren Musiker haben bekanntermassen ihren eigenen Humor und so wurde der behordliche Sprachgebrauch abkurzend zur Mugge Dabei ging es zur damaligen Zeit um einen eher ungeliebten Einsatz von klassischen Musikern pardon E Muggern Gelegenheitsauftritte Seniorenveranstaltungen Aushilfen bei anderen Orchestern bedeuteten oft Engagements unterhalb des eigenen musikalischen Niveaus sowie mit niedriger Popularitat Deshalb entsprach der Begriff auch einer eher abwertende Bezeichnung fur Musikerjobs Zitat aus dem Ostrock Lexikon der Band P70 Peter Wicke Kai Erik und Wieland Ziegenrucker Lexikon der popularen Musik Schott Mainz Directmedia Berlin 2004 ISBN 3 89853 011 6 S 337 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mugge amp oldid 231893787