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Moritz Boker 15 September 1853 in Remscheid 7 Januar 1933 ebenda war ein deutscher Ingenieur und gehorte dem Vorstand der Bergischen Stahlindustrie AG an Er ist Ehrenburger der Stadt Remscheid Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMoritz Boker war der jungere Bruder des Kaufmanns Robert Boker Nachdem er 13 Jahre alt geworden war besuchte er ein Gymnasium und die Gewerbeschule in Koln Erste praktische Erfahrungen gewann er im Siegerland ein anschliessend in Berlin aufgenommenes Studium schloss er als Ingenieur ab Bei einer Reise durch England gewann er einen Eindruck von der dortigen Stahl und Eisenindustrie Ab etwa 1879 war er bei dem seinerzeit grossten Remscheider Stahlhersteller Bergische Stahlindustrie BSI tatig 1885 war er bereits Direktor und gehorte dann auch dem Vorstand der spateren Aktiengesellschaft an Er liess ein werkseigenes Labor einrichten und fokussierte die Entwicklung des Unternehmens mehr auf die Produktion von auch in der aufkommenden Automobilindustrie vermehrt benotigten Qualitatsstahlen Edelstahl denn auf grosse Mengen einfacherer Stahlsorten Flussstahl Er regte die Einteilung von Stahl nach Hartegraden an Nickel und Chromnickelstahl wurden bei der BSI entwickelt Zur Ausbildung seiner Mitarbeiter setzte er sich fur die 1882 gegrundete stadtische und ab 1895 Konigliche Fachschule fur die Stahl und Eisenindustrie ein Auch zu ihrer eigenen finanziellen Absicherung und auf Anregung von Burgermeister und Sparkasse verpflichtete er seine Mitarbeiter ab etwa 1900 zum Zwangssparen Ab ihrem Eintritt in das Unternehmen als Lehrling im Alter von 14 Jahren wurde ihnen ein Teil des Lohnes abgezogen und auf einem Zinsen bringenden Sparkonto in ihrem Namen fur sie angelegt Daruber konnten sie erst mit 25 Jahren oder bei ihrer Hochzeit verfugen wahlweise konnten sie naturlich auch weiter sparen Fur die Betroffenen war das eine kleine Vorsorge popular war das Zwangssparen jedoch nicht In der Erkenntnis das ein Unternehmen mit zufriedenen Arbeitnehmern leichter erfolgreich werden kann bemuhte er sich in einem Verein fur Gemeinwohl um ein gutes Verhaltnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern Fur die vielen neuen auch zugezogenen Arbeiter liess er Wohnraum schaffen 1887 entstand auf seine Anregung ein gemeinnutziger Bauverein dessen Vorsitz er ubernahm Der Verein erwarb Grundstucke 1896 auf Honsberg und 1897 am Loborn Bis 1905 waren dort 111 bis 1919 183 Hauser gebaut worden die auch als Bokers Hauser bekannt wurden Einem 1920 gegrundeten Siedlungsverein stellte er Baumaterial und an der heutigen Bokerhohe von der Stadt erworbene und bewaldete Grundstucke zur Verfugung Diese Grundstucke wurden von den Siedlern gerodet und ab 1922 weitgehend in Eigenleistung und in organisierten Gruppen mit Hausern nach den Planen des Stadtbaurates Ludwig Lemmer bebaut Bis 1923 konnten 30 bis 1929 129 Hauser bezogen werden Ausbedungen hatte Moritz Boker sich allerdings dass 75 der Wohnungen von seinen Mitarbeitern bewohnt werden sollten Um Grundstuckspekulationen vorzubeugen hatte die Stadt Wiederverkaufsklauseln eintragen lassen Mit anderen Arbeitgebern grundete er einen Fabrikantenverein Zusammen mit zwei anderen Grundungsmitgliedern wurde ein reprasentatives ursprunglich im Besitz von Georg Halbach befindliches Gebaude an der Elberfelderstrasse als Vereinshaus des Fabrikanten Vereins erworben in dem von 1891 bis 1914 eine Ausstellung der Produkte Remscheider Unternehmen eingerichtet wurde 1 Moritz Boker suchte auch auslandische Absatzmarkte zu erschliessen so war er 1891 1895 und 1903 in den Vereinigten Staaten von Amerika Die Reise im Mai und Juni 1903 unternahm er zusammen mit dem Minister Freiherr von Rheinbaben den er auf dessen Wunsch auf seiner Privatreise begleitete Die gewonnenen Erkenntnisse trug er am 10 August 1903 auf einer gemeinschaftlichen Versammlung der Vorstande des Vereins der deutschen Eisenhuttenleute der nordwestlichen Gruppe des Vereins der deutschen Eisen und Stahlindustriellen und des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen vor Besonders erwahnenswert fand er die amerikanischen Organisation von Trusts und die damit verbundenen Finanzierung von Industrieunternehmen das starke Gewerkschaftswesen der Trade Unions und das mit der Eisenbahn gut entwickelte Transportwesen 2 Moritz Boker gehorte von 1909 bis 1924 als angesehenes Mitglied der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Remscheid an Bereits 1887 wurde er Mitglied der Industrie und Handelskammer Remscheid in den schwierigen Jahren von 1919 bis 1923 war er ihr Prasident Dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank gehorte er bis 1926 als Mitglied an 3 Zahlreiche private Stiftungen gehen auf ihn zuruck In den Jahren von 1930 bis 1933 war er Mitglied der Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften 4 Ehrungen BearbeitenMoritz Boker wurde der Ehrentitel eines Geheimen Kommerzienrates verliehen ebenso trug er der Titel eines Dr Ing e h ehrenhalber der ihm in seiner Zeit als Generaldirektor der BSI 1922 von der Fakultat fur Bergbau der RWTH Aachen verliehen worden war 5 Am 15 September 1925 wurde er von der Stadt als Ehrenburger ausgezeichnet Veroffentlichungen BearbeitenWirtschaftliche und industrielle Verhaltnisse in den Vereinigten Staaten von Amerika in Stahl und Eisen 1903 Nr 16 S 913 917 Literatur BearbeitenWill Rinne Moritz Boker Ein bergischer Wirtschaftsfuhrer Nach Tagebuchern Briefen Reden und Aufsatzen Streifzuge durch das bergische Wirtschaftsleben 2 Band Verlag fur Sozialpolitik Wirtschaft und Statistik P Schmidt Berlin 1940 198 Seiten mit 17 Zeichnungen und 40 Bildern Karten Planen und Handschriften Ders Moritz Boker 1853 1933 in Rheinisch Westfalische Wirtschaftsbiographien Band VI Aschendorff Munster 1954 S 81 92 Hans Jurgen Roth Geschichte unserer Stadt Remscheid mit Lennep und Luttringhausen RGA Buchverlag Remscheid 2009 ISBN 978 3 940491 01 5 S 246 248 155 158 161 220 283 290 Paul Windgassen Boker Moritz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 398 Digitalisat Reinhard Thom Bergische Unternehmer in der Selbstverwaltung Zu ihrem 125jahrigen Jubilaum hrsg von d Bergischen Industrie u Handelskammer zu Remscheid Remscheid 1965 S 81 87Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Moritz Boker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographische Daten Memento vom 20 Dezember 2010 im Internet Archive auf der Website der Stadt Remscheid Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Chronik des Arbeitgeber Verbandes von Remscheid und Umgebung e V 1990 Vortrag gehalten am 10 August 1903 in Dusseldorf 46 Seiten Digitalisat bei der Universitat Gottingen gesehen 16 Marz 2010 Geschaftsbericht 1 2 Vorlage Toter Link www bankgeschichte de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und 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