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Moragarden deutsch Mora Hof ist ein Gebaudeensemble im Freilichtmuseum Skansen in Stockholm Schweden Die Holzhauser stammen aus Mora und zwei Nachbargemeinden im Norden der historischen mittelschwedischen Provinz Dalarna Sie wurden zwischen 1320 und 1850 erstmals errichtet Das Haupthaus Morastugan kam als erstes Gebaude nach Skansen Das Lagerhaus Dubbelbod aus den 1320er Jahren ist Skansens altestes Haus Moragarden ganz links das Altenteil vorne mit Schornstein der Kuhstall Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Die Hofanlage im Uhrzeigersinn von Norden nach Westen 2 2 Bauweise 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte Bearbeiten nbsp Das Lagerhaus Dubbelbod aus den 1320er JahrenObwohl die Wohnhauser und der Stall junger sind vermittelt die Hofanlage ein gutes Bild davon wie solche in Dalarna wahrend der Wasazeit 16 17 Jahrhundert aussahen Durch Erbteilung und Landreform wurden die Parzellen der Bauernhofe in Dalarna kleiner Spatestens seit dem 17 Jahrhundert verdingten sich viele Dalkarlar Manner wie Frauen als Saisonarbeiter in anderen Provinzen Viele Bauern deren Hof nicht mehr zum Vollerwerb ausreichte mussten ihre Familie durch Heimarbeit und Kleinhandel ernahren Verschiedene Regionen Dalarnas spezialisierten sich auf unterschiedliche Arten von Kunsthandwerk Dies waren Span und Weidenkorbe Haararbeiten Vorratsgefasse Pelze Schmiedearbeiten Uhrwerke oder auch die geschnitzten Dalapferde Dalahastar aus Nusnas Durch diese Nebentatigkeiten wurden die Bewohner der Dorfer voneinander abhangig und der Zusammenhalt wuchs Die Handwerksprodukte wurden durch die Manner auf Wanderungen vandringar verkauft die ein Teil des Lebens in Dalarna wurden Die Wanderungen gingen zunachst nach Nedre Dalarna auch Dalabergslagen dt Nieder Dalarna und dann weiter in das ubrige Schweden und zum Teil weit nach Europa 1 nbsp Mora UhrNachdem Christopher Polhem im Mai 1700 Stiernsunds manufacturwark in Stjarnsund grundete spezialisierten sich im 18 Jahrhundert das Dorf Ostnor heute Gemeinde Mora und spater die weitere Umgebung auf die Herstellung von Uhren Rumbo Matts baute dort das erste Verlagssystem fur die Produktion der Moraklocka Mora Uhr auf Der Verleger lieferte Gussteile fur die Zahnrader oder Zeiger Die Heimarbeiter oder Gruppen von ihnen stellten den Rahmen her und montierten die Uhrwerke Die Holzverkleidung mit ihrer Bemalung wurde wie die Dalapferde in Nusnas hergestellt In guten Jahren wurden in Ostnor und Umgebung bis zu 1000 Uhrwerke hergestellt Als in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts der Absatz stagnierte begann Rumbo Matts mit der Produktion von Nahmaschinen 1 Die Morastugan wurde 1885 von Artur Hazelius erworben und bis zum Eroffnungsjahr 1891 im Skansen wieder aufgebaut Bei der Errichtung der Gesamtanlage wurde die Morastugan um funfzig Meter versetzt 2 Der Getreidespeicher aus Farnas kam 1897 vom Hof Finnperosgarden nach Skansen und wurde erst 1929 wieder aufgestellt Sigurd Erixon erganzte die weiteren Bauwerke der Anlage in den 1920er Jahren Die letzten Gebaude wie die Back Mats stuga wurden 1930 wieder aufgestellt 1 3 4 Beschreibung Bearbeiten nbsp Luftbild der Vierseithofs nbsp Haupthaus Morastugan mit StallDas Ensemble des Moragarden ist als Vierseithof angelegt und besteht aus zwei Wohnhausern zwei Stallen einer Scheune und weiteren Nebengebauden Die Hofanlage im Uhrzeigersinn von Norden nach Westen Bearbeiten Nordseite Das Wohnhaus Morastugan oder Bostadshus stammt aus dem Dorf Ostnor Gemeinde Mora und wurde in der Mitte des 18 Jahrhunderts errichtet Auf dem Bullasgarden der Familie Krang diente es bis 1891 als Altenteil Es besteht aus einem grosseren Raum einem kleinen Zimmer und dem Windfang In dem grossen Raum wurde gekocht und gegessen verschiedene Hausarbeiten wurden erledigt und dort schlief der ganze Haushalt wahrend der Winterzeit In den Sommermonaten boten auch die Lagergebaude Schlafmoglichkeiten Auf der Werkbank am Fenster ubten die ehemaligen Bewohner das Uhrmacherhandwerk aus Uber der Haustur befindet sich ein abgestutztes Vordach das in dieser Forme krava dt Kropf genannt wurde Das Gebaude hat einen Schornstein mit einer eisernen Windfahne in Form eines Hahns Er ist oben in kronenartiger Form gemauert wie es in der Gegend um den Siljan ublich war Gegen den Sockel aus unvermorteltem Naturstein ist das Holzhaus mit Birkenrinde und Papier isoliert Das Haus ist 8 3 Meter lang und 6 0 Meter breit Die Langsseiten haben je zehn Lagen von Stammen der Giebel 17 3 2 Stall von Bergkarlas Gemeinde Mora mit einer Remise Mitte des 17 Jahrhunderts 3 Ostseite nbsp Dubbelbod um 1320 und Loftbod 1574 Das zweigeteilte Lagerhaus Dubbelbod fur die Vorrate stammt vom Erkasjars Hof in Idbacks Gemeinde Malung Das Blockhaus in alter Bauweise ist das alteste Gebaude des Skansen und wurde in Idbacks Heidenhaus genannt Die Stamme wurden nach dendrochronologischer Untersuchung im Winter 1323 24 gefallt Das Gebaude hat ein Vordach seine beiden Raume sind nicht miteinander verbunden 3 Das zweistockige Lagerhaus Loftbod mit Aussentreppe und Durchfahrt stammt vom Kolgarden in Bergkarlas Eine Inschrift lautet WMHM 1574 und gibt vermutlich das Entstehungsjahr an 3 Zweistockiger Getreidespeicher Harbre von Farnas mit einem Vordach das dicht unter dem eigentlichen Dach angesetzt ist auf 1595 datiert 3 Zweistockiger Getreidespeicher Harbre vom Viehhof Boggarden in Sas bei Mora auf 1589 und 1591 datiert 3 Sudseite nbsp Brunnen und AltenteilTenne Trosklada oder Vikaladan von Norra Vika Gemeinde Mora Tursturz mit 1585 datiert 3 Futterspeicher Foderboden oder Sadeslada von Noret Gemeinde Mora 3 Der Kuhstall Fahus ist die Kopie eines Stalls aus Noret der nach Skansen transportiert wurde aber wegen seines Zustands nicht wieder aufgebaut werden konnte Er besitzt einen gemauerten Schornstein und ein Vordach unter dem Brennholzvorrate gelagert werden konnen Die Dacheindeckung mit maschinengesagten Brettern stammt vermutlich aus den 1930er Jahren 3 5 Misthaufen Dyngstaden von Noret er kann durch Bretter erhoht werden die in geschlitzte Balken gesteckt werden 3 Westseite Kellerspeicher Kallarbod mit einer Remise 3 Ziehbrunnen mit Schwingbaum Der Brunnenschacht ist rund und besteht aus Trockenmauerwerk Aufgesetzt ist ein quadratischer Holzkasten mit Schwalbenschwanzverbindung Sigurd Erixon beschreibt 1930 auch mit Holzschindeln verkleidete Brunnen in Ostnor 3 6 Das Altenteil die sogenannte Back Mats stuga stammt vom Back Mats Hof im Dorf Knas bei Venjan Das 1755 datierte Haus ist wie das Haupthaus angelegt Das Gebaude hat einen aus Ziegeln gemauerten Schornstein Uber dem Eingang befindet sich ein kleines Vordach Hier wurde die Herstellung von Kochgeschirr als Handwerk betrieben 3 4 Die Hofanlage gilt als Museumsgebaude Museal byggnad und hat die Primus ObjektId 67273 und die Skansen Primus Identifikationsnummer SKABYG 00305 3 Bauweise Bearbeiten nbsp Dachkonstruktion mit Birkenrinde und Krahenfussen von Farnas Harbre und Dubbelbod oben links Die Holzhauser des Moragardens sind aus Kiefernholz in Blockbauweise errichtet Unterschiede in der Eckverkammung zeigen die Entwicklung und das hohe Niveau der nordschwedischen Zimmermannskunst vom 14 bis zum 18 Jahrhundert Keines der Gebaude ist bemalt Die eingeschossigen Wohnhauser sind als Enkelstugan auch Morastugan eine Weiterentwicklung des Einraumhauses Sie haben einen asymmetrischen dreiteiligen Grundriss mit dem Eingang an einer langen Seite Hinter diesem befinden sich der Windfang und ein kleines Zimmer das vom grossen Hauptraum zu erreichen ist 7 2 4 Alle Gebaude der Hofanlage haben Satteldacher und sind mit Birkenrinde gedeckt und abgedichtet Die Schneelasten werden durch Baumstamme Bretter Rundholzer Loftbod oder rechteckige Leisten Farnas Harbre abgefangen Die Abdeckung steht einseitig am Dachfirst uber Das Haupthaus Morastugan ist mit Brettern und daruber uberlappend mit Stammabschnitten gedeckt Der nebenstehende Stall zeigt nur Stammabschnitte die die Birkenrinde nicht vollstandig bedecken siehe Foto oben Die Sparren sind meist zugespitzt und haben meist Astansatze die als Haken Querbalken abstutzen Diese Astansatze sind ebenfalls mit Birkenrinde gegen Witterungseinflusse geschutzt siehe Foto rechts 3 Sie werden in Schweden auch als krakfotter Krahenfusse bezeichnet Das heutige Haupthaus ist zusatzlich mit Teerpappe abgedichtet 2 Literatur BearbeitenNordiska museet Hrsg Moragarden In Skansens hus och gardar Neu bearbeitete Auflage Nordiska museet Stockholm 1980 ISBN 91 7108 186 0 Erik Andren Andreas Lindblom Moragarden In Skansen Kulturhistoriska avdelningen Kort vagledning Stockholm 1954 OCLC 938029619 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moragarden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Moragarden In skansen se schwedisch Moragarden In digitaltmuseum se schwedisch Moragarden Skansen Museal byggnadsmiljo In kulturnav orgFussnoten Bearbeiten a b c Moragarden In skansen se abgerufen am 4 September 2019 schwedisch a b c d Morastugan In digitaltmuseum se abgerufen am 4 September 2019 schwedisch a b c d e f g h i j k l m n o p Moragarden In digitaltmuseum se abgerufen am 4 September 2019 schwedisch a b c Back Mats stuga In digitaltmuseum se abgerufen am 4 September 2019 schwedisch Marianne Strandin in digitaltmuseum se 22 Februar 2019 Sigurd Erixon Om brunnar In Fataburen Nordiska museet Stockholm 1930 S 172 218 ISSN 0348 971X Enkelstuga In Nationalencyklopedi se abgerufen am 4 September 2019 schwedisch 59 327425 18 104969 Koordinaten 59 19 38 7 N 18 6 17 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moragarden amp oldid 226178601