Die Moornixe ist ein am 15. Juli 2021 im Hochwasser der Ruhr gesunkenes Fahrgastschiff. Es wurde auf der Ruhr und der Mosel sowie auf Kanälen in Ostfriesland eingesetzt. Am Morgen des 17. Oktobers 2021 erfolgte die Bergung des Schiffes.
2020 im Wasserwanderrastplatz Ruhrbania | |||||||||||||||
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Geschichte Bearbeiten
Als Motorschiff Baldeney wurde es 1933 als erstes Schiff der Weissen Flotte Baldeney auf dem Baldeneysee eingesetzt. Aufgrund des Alters und dem nur für 100 Fahrgäste bietenden Platz wurde das Schiff verkauft.
Es kam 1979 als Nixe an die Mosel und wurde ab 1981 in Ostfriesland als Moornixe auf den Kanälen um Wiesmoor eingesetzt. Im Jahr 2018 wurde es vom Essener Verein Segeln und Freizeit erworben, restauriert und wieder auf dem Baldeneysee betrieben.
Beim Hochwasser 2021 am 15. Juli 2021 wurde es von einem treibenden Baum mitgerissen und am Kahlenbergwehr unter die geöffneten Wehrklappen gezogen. Es wurde einen Monat später 150 Meter flussabwärts vom Wehr dicht am Ufer in einer Tiefe von eineinhalb bis zwei Metern auf Grund liegend gefunden. Sechs Wochen danach wurde bei Aufräumarbeiten in den Styrumer Ruhrauen ein Rettungsring gefunden.
Die Behörden verpflichteten den Eigentümer wegen des Umweltrisikos zur Bergung. Die Kosten der Bergung wurden auf 100.000 Euro geschätzt. Im Zuge der Vorbereitungen zur Bergung stellten Taucher fest, dass der Rumpf des Schiffes weitgehend intakt geblieben war, die Aufbauten aber bei dem Unglück abgerissen worden waren. Der Besitzer wandte sich unter anderem in einem Radiointerview an die Öffentlichkeit und bat um Hilfe bei der Suche nach einem Liegeplatz an Land für die Reparaturen.
Anfang Oktober 2021 wurde das Schiff mit Hebesäcken an die Oberfläche gebracht und provisorisch schwimmfähig gemacht. Am frühen Morgen des 17. Oktober erfolgte die Bergung aus dem Wasser mit einem Kran. Anschließend wurde das Schiff auf ein Firmengelände in Mülheim transportiert, um den Reparaturaufwand zu untersuchen.
Bau und technische Daten Bearbeiten
Das Schiff wurde 1933 auf der Schiffswerft Jean Stauf in Königswinter gebaut und hatte eine Länge von 17,35 Meter, eine Breite von 3,60 Meter und einen Tiefgang von 0,60 Meter. Angetrieben wurde das Schiff zuletzt von einem Deutz-Dieselmotor, der 70 PS leistete und auf eine Schraube wirkte.
Literatur Bearbeiten
- Dieter Schubert: Deutsche Binnenfahrgastschiffe. Illustriertes Schiffsregister. Uwe Welz Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-933177-10-3. S. 282/283.
- Günter Benja: Personenschiffahrt in deutschen Gewässern. Vollständiges Verzeichnis aller Fahrgastschiffe und -dienste. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg und Hamburg 1975, ISBN 3-7979-1853-4.
Weblinks Bearbeiten
- Moornixe beim Verein Segeln und Freizeit
- Moornixe – FGS bei binnenschifferforum.de, abgerufen am 27. August 2021
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Ausflugsschiff liegt noch unter Wasser. Moornixe gesichtet. Mülheimer Woche, 19. Juli 2021, abgerufen am 4. September 2021.
- Moornixe. Warum Ostfriesland um Essens Kultschiff trauert. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 26. Juli 2021, abgerufen am 4. September 2021.
- Dieses traditionsreiche Schiff zerschellte am Wehr. Bild, 16. Juli 2021, abgerufen am 4. September 2021.
- Rettungsring der Moornixe gefunden. Radio Mülheim, 4. September 2021, abgerufen am 4. September 2021.
- Bergung der „Moornixe“ kostet 100 000 Euro. Lokal26, 17. August 2021, abgerufen am 4. September 2021.
- Nach Unglück durch Hochwasser in Essen: Reparaturplatz für Ausflugsschiff Moornixe gesucht, 30. August 2021 auf www.radioessen.de
- Aufblasbare Hebesäcke: "Moornixe" wieder über Wasser. Süddeutsche Zeitung, 7. Oktober 2021
- Aufnahmen der Bergung
- Bei der Flut gesunken: Ausflugsschiff "Moornixe" aus Ruhr gehoben.
- Schubert, S. 282
- Benja, S. 78
- Moornixe – FGS. In: binnenschifferforum.de. Abgerufen am 27. August 2021.