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Der Busboykott von Montgomery englisch Montgomery Bus Boycott war ein Protest der schwarzen Burgerrechtsbewegung in der US amerikanischen Stadt Montgomery Alabama gegen die Politik der Segregation und Rassentrennung Er wurde im Dezember 1955 von Rosa Parks ausgelost und dauerte bis Dezember 1956 Weitere bedeutende Teilnehmer waren Martin Luther King und Ralph Abernathy Der Bus Nr 2857 in dem Rosa Parks festgenommen wurde ausgestellt im Henry Ford Museum Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Geschichte 3 Medien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund Bearbeiten nbsp Die Ausloserin des Protests Rosa Parks zusammen mit Martin Luther King um 1955 Die Segregation sah zu dieser Zeit in den Bussen des offentlichen Nahverkehrs vor dass Schwarze nur bestimmte Sitzreihen im hinteren Teil der Busse nutzen durften Ausserdem mussten sie fur Weisse aufstehen wenn fur diese keine freien Sitzplatze mehr vorhanden waren In Montgomery mussten sie vorn beim Fahrer ihr Fahrgeld bezahlen und dann wieder aussteigen um im hinteren Teil des Busses zu ihren Platzen zu kommen mitunter fuhr dann der Busfahrer ab ohne die Schwarzen einsteigen zu lassen 1 Hinzu kam eine standige Belastigung durch die Fahrer und Mitfahrer so dass diese rassistische Praxis fur zunehmende Proteste sorgte Rosa Parks wurde am 1 Dezember 1955 in Montgomery festgenommen nachdem sie sich geweigert hatte ihren Sitzplatz fur einen weissen Fahrgast freizumachen Diese Festnahme hatte landesweit fur Aufsehen gesorgt und fuhrte unter der schwarzen Bevolkerung in der Stadt zu dem Entschluss zivilen Ungehorsam zu leisten Geschichte BearbeitenDer Women s Political Council organisierte einen eintagigen Boykott der offentlichen Busse fur den 5 Dezember 1955 den Tag des Gerichtsverfahrens gegen Rosa Parks Die schwarze Bevolkerung wurde aufgerufen Fahrgemeinschaften zu bilden Taxis zu nutzen oder zu Fuss zu gehen Die Teilnahmequote lag bei beinahe 100 Prozent so dass deutlich wurde dass die schwarze Bevolkerung geschlossen hinter dem Protest stand Gleichzeitig trafen sich 50 Aktivisten der Burgerrechtsbewegung darunter auch Martin Luther King um eine Kampagne zu dem Prozess zu besprechen Nachdem Rosa Parks verurteilt worden war weitete sich der Boykott aus und King der Erfahrung in der Durchfuhrung von gewaltfreien Widerstandsaktionen hatte engagierte sich in der Organisation Die Vereinigung Montgomery Improvement Association wurde gegrundet und King zu ihrem Vorsitzenden gewahlt Am Abend des 5 Dezember hielt er vor 7000 Zuhorern in der Holt Street Baptist Church eine Rede in der er eine Fortsetzung des Boykotts ankundigte Die Forderungen lauteten respektvolle Behandlung gleiche Rechte fur alle Fahrgaste und die Einstellung von schwarzen Busfahrern Neben den Fahrgemeinschaften hatten schwarze Taxiunternehmen eine wichtige Rolle sie fuhren die Boykotteure fur 10 Cent Diese Aktion beendete die Polizei durch eine Verordnung die einen Mindestfahrpreis von 45 Cent festsetzte Daraufhin taten sich bis zu 300 Autofahrer zu einem Auto Pool zusammen und richteten eigene Haltestellen ein an denen sie ihre Fahrdienste anboten Unterstutzt wurde die Aktion durch Spenden aus dem ganzen Land Mit der Zeit versuchten weisse Gegner mit Falschmeldungen von einem Ende des Boykotts mit willkurlichen Anzeigen und offener Gewalt den Widerstand zu brechen Der erfolgreiche Boykott setzte die Stadt Montgomery okonomisch stark unter Druck so dass sie die Fahrpreise drastisch erhohen musste Die Stadtverwaltung setzte deshalb die Versicherungen der Autofahrer die sich an Fahrgemeinschaften beteiligten unter Druck die Vertrage aufzulosen Aktivisten jedoch organisierten die Ubernahme der Policen durch Lloyd s of London Es kam auch immer wieder zu Festnahmen und auch Martin Luther King wurde am 22 Marz 1956 zu 500 Dollar Strafe verurteilt weil er gegen das Anti Boykott Gesetz verstossen habe Der Prozess wurde von Journalisten aus vielen Landern beobachtet 2 Da ein Einlenken der Stadt nicht erkennbar war strengten funf zuvor wegen Verstossen gegen die Segregation in Bussen festgenommene Frauen Klage an Aurelia Browder Claudette Colvin Mary Louise Smith Susie McDonald und Jeanetta Reese klagten im Verfahren Browder v Gayle gegen die Stadt Montgomery mit der Begrundung die Praxis der Rassentrennung verstosse gegen den 14 Zusatzartikel zur Verfassung Am 19 Juni 1956 entschied das zustandige Bundesbezirksgericht mit Verweis auf das Grundsatzurteil Brown v Board of Education des Obersten Gerichtshofes von 1954 das die Rassentrennung an Schulen fur verfassungswidrig erklart und dabei das Prinzip Separate but equal aus dem Urteil von 1896 verworfen hatte im Sinne der Klage Es wurde angeordnet die Segregationspraxis in den Bussen wegen Verfassungswidrigkeit einzustellen 3 Die Anwalte der Stadt legten sofort beim Obersten Gerichtshof Revision ein In dieser Zeit gingen die Segregation und auch der Boykott weiter Das Haus des weissen Reverend Robert Graetz der die Boykottaktion unterstutzte wurde Ziel eines Bombenanschlags Da die Familie aber die Stadt verlassen hatte gab es keine Verletzten Der Burgermeister nahm diesen Anschlag zum Anlass um die Repression gegen Schwarze zu verstarken und er erklarte fur ihn konne der Boykott fur immer andauern Am 13 November 1956 bestatigte der Oberste Gerichtshof die Entscheidung des Bundesbezirksgerichts 4 Am 20 Dezember traf das Urteil in Montgomery ein am Morgen des nachsten Tages stiegen Martin Luther King Ralph Abernathy Edgar Nixon und Glenn Smiley in den ersten integrierten Bus ein Der Boykott war damit beendet 5 Der Montgomery Bus Boycott war einer der entscheidenden Siege die der Burgerrechtsbewegung zum Durchbruch verhalfen Martin Luther Kings Bekanntheitsgrad stieg im Jahr des Boykotts enorm Medien BearbeitenDas Rassismus Filmdrama Boykott aus dem Jahr 2001 greift die Geschehnisse um Rosa Parks und Martin Luther King Jr auf 6 Ebenso greift der Film The Rosa Parks Story das Thema auf Der Dokumentar Kurzfilm A Time for Justice aus dem Jahr 1994 der bei der Darstellung der Burgerrechtsbewegung auch den Busboykott von Montgomery thematisiert erhielt einen Oscar Im Jahre 2002 wurde der Kurzdokumentarfilm Mighty Times The Legacy of Rosa Parks veroffentlicht Literatur BearbeitenMartin Luther King Stride Toward Freedom The Montgomery Story Neuausgabe Beacon Press 2010 ISBN 978 0 8070 0069 4 Erstauflage 1957 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Montgomery Bus Boycott Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ubersicht uber einige Teilnehmer am Boykott Memento vom 18 Januar 2009 im Internet Archive englisch lebenshaus alb de Artikelsammlung zum BusboykottEinzelnachweise Bearbeiten Zita Allen Black Women Leaders of the Civil Rights Movement New York 1996 S 56 57 Oates Biografie 1984 S 125f nennt neun Staaten 19th day of June 1956 Archiviert vom Original abgerufen am 4 Februar 2023 Gayle v Browder Opinion Supreme Court of the United States Memento vom 21 August 2008 im Internet Archive englisch Oates Biografie 1984 S 137 Boykott Film 2001 Abgerufen am 4 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Busboykott von Montgomery amp oldid 237663061