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Montedison S p A war ein italienischer Mischkonzern in den Bereichen Chemische Industrie Petrochemie Pharmazie Energie Papier Versicherung Verlagswesen Agroindustrie Ingenieurdienstleistungen Sitz von Montedison war Mailand Logo Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 2 Mehrfache Krisen 2 1 Ende des Konzerns 3 Umweltschadigung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Der Konzern entstand 1966 aus der Fusion von Montecatini gegrundet 1888 als Bergbaugesellschaft aus dem Chemiebereich und Edison gegrundet 1895 in Mailand einem Stromversorger Montecatini war in den ersten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts der grosste italienische Chemiekonzern gewesen im Laufe der 1950er Jahre aber in Schwierigkeiten geraten Mehrfache Krisen BearbeitenIn den 1970er Jahren kam Montedison unter Eugenio Cefis in grosse finanzielle Schwierigkeiten Cefis verfolgte politische Interessen er liess sich unter anderem vom italienischen Staat in einen verlustbringenden Expansionskurs zur Schaffung von Arbeitsplatzen in Suditalien drangen und verwickelte den Konzern 1974 in einen politischen Skandal als herauskam dass er Berichte uber fuhrende Politiker vom militarischen Geheimdienst erhielt Die Situation besserte sich erst als der altgediente Manager Mario Schimberni 1980 die Leitung ubernahm und den Konzern bis Mitte der 80er Jahre sanierte 1986 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 10 Milliarden Dollar bei Gewinnen von 260 Millionen Dollar Als Schimberni jedoch fur seine Expansionsplane neue Aktien ausgab die den Einfluss alter Anteilseigner wie der Mediobanca schmalerten wurde er 1987 hinausgedrangt als auf Initiative der Mediobanca der Agrokonzern Ferfin Ferruzzi Finanziaria unter der Leitung von Raul Gardini der in das Familienunternehmen Ferruzzi eingeheiratet hatte grossere Anteilspakete erwarb Gardini wurde auch Vorstand von Montedison kam aber 1990 zu Fall als er wegen der hohen Schulden aus seinem Expansionskurs in Schwierigkeiten geriet Er musste sich aus einem Joint Venture Enimont mit dem Staatskonzern Eni zuruckziehen Montedison hatte Anfang der 1990er Jahre uber 11 Milliarden Dollar Schulden und litt unter einer Rezession 1993 mussten sowohl Ferfin als auch Montedison durch Eingreifen eines italienischen Bankenkonsortiums vor dem Bankrott gerettet werden Gleichzeitig kam es erneut zu einem politischen Skandal als die Aktivitaten des ehemaligen Vorstands Gardini in Zusammenhang mit Enimont offentlich untersucht wurden Gardini beging 1993 Suizid Mitte der 1990er Jahre schrieb Montedison wieder schwarze Zahlen und konnte auch seine Schulden bis Ende der 1990er Jahre abbauen 1997 hatten das Unternehmen 13 3 Milliarden Dollar Umsatz und 27 600 Beschaftigte Der Schwerpunkt des Konzerns lag 1999 im Agrarbereich einem uber 50 Anteil an Eridania Beghin Say insbesondere Zucker sowie bei der Energietochter Edison 61 Anteil in der Chemie Ausimont Pharmazie Antibiotica und der Ingenieurfirma Tecnimont Ende des Konzerns Bearbeiten Im Juli 2002 wurde der Konzern von Italenergia ubernommen einem Gemeinschaftsunternehmen von Electricite de France EdF und Fiat Zuvor besass Italenergia schon 52 Der Konzern war zu diesem Zeitpunkt hoch verschuldet 6 8 Milliarden Euro Montedison wurde nach der Ubernahme zerschlagen und nur der Strom und Gassektor ab 2002 Edison Energia blieb erhalten der zum Zeitpunkt der Ubernahme die Nummer 2 in Italien war mit einem Anteil von 10 an der Stromversorgung hinter dem ehemaligen Staatsmonopolisten Enel Er wurde mit Italenergia zur neuen Edison Gesellschaft Edison S p A verschmolzen Umweltschadigung BearbeitenZwischen 1998 und 2001 standen die Verantwortlichen der Montedison Enichem und Enimont in Venedig vor Gericht Anklagepunkte der Staatsanwaltschaft waren der Krebstod von 157 Arbeitern der Firma sowie Krebserkrankungen bei weiteren 103 Arbeitern Zudem Kontaminierung der Lagune von Venedig sowie von dort zufuhrenden Fliessgewassern mit Dioxin im Zeitraum 1965 bis 1985 Das Verfahren endete mit Freispruchen fur samtliche Verantwortliche was eine politische Protestwelle ausloste 1 2 Weitere Freispruche gab es in dritter und letzter Instanz 2018 fur weitere ehemalige Manager der Montedison fur die unkontrollierte Entsorgung von Sondermull am Chemiestandort Bussi Officine in der Provinz Pescara durch die uber Jahrzehnte das Trinkwasser von 700 000 Menschen unter anderem mit krebserregenden Stoffen belastet wurden 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Montedison Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Montedison bei fundinguniverse englisch Handelsblatt 2001 zur Zerschlagung von MontedisonEinzelnachweise Bearbeiten www icis com Der Standard Sito d Interesse Nazionale Bussi sul Tirino In it ejatlas org Abgerufen am 26 April 2020 italienisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Montedison amp oldid 211750326