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Monsieur Dupont Originaltitel Dupont Lajoie ist ein franzosischer Spielfilm von Yves Boisset aus dem Jahr 1974 mit Jean Carmet in der Hauptrolle Der deutsche Fernsehtitel ist Monsieur Dupont Zwischenfall an der Cote d Azur Auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1975 erhielt er den Silbernen Baren Die deutschen Erstausstrahlungen waren am 11 Oktober 1976 im ZDF und am 30 Marz 1985 im ersten Programm des DDR Fernsehens FilmTitel Monsieur Dupont auch Monsieur Dupont Zwischenfall an der Cote d AzurOriginaltitel Dupont LajoieProduktionsland FrankreichOriginalsprache FranzosischErscheinungsjahr 1975Lange 100 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Yves BoissetDrehbuch Jean Pierre Bastid Michel Martens Jean CurtelinProduktion Gisele Rebillon et Catherine WinterMusik Vladimir CosmaKamera Jacques LoiseleuxSchnitt Albert JurgensonBesetzungJean Carmet Georges Lajoie Pierre Tornade Colin Ginette Garcin Ginette Lajoie Pascale Roberts Madame Colin Jean Bouise Inspektor Boulard Michel Peyrelon Albert Schumacher Odile Poisson Madame Schumacher Jacques Chailleux Leon Lajoie Jean Pierre Marielle Leo Tartaffione Robert Castel Loulou Victor Lanoux Algerienveteran Isabelle Huppert Brigitte Colin Abderrahmane Benkloua Said Jacques Villeret Gerald Pino Caruso Vigorelli Mohamed Zinet Saids Bruder Henri Garcin Hoher Beamter Synchronisation Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHandlung BearbeitenWie jedes Jahr Anfang August schliesst Georges Lajoie sein Pariser Cafe um mit seiner Frau Ginette und seinem Sohn Leon in den Suden zu fahren Trotz einer Baustelle in der Nahe auf der arabische Arbeiter leben findet die Familie Lajoie ihren angestammten Campingplatz Camping Caravaning Beau soleil mit Freude vor da sind Loulou der Campingplatzbetreiber Maitre Schumacher und seine Frau und schliesslich die Colins mit ihrer Tochter Brigitte Eines Abends bei einem Ball wird Georges Lajoie von einem Nordafrikaner angerempelt aber ein Kampf wird knapp vermieden Die Sommerspiele Intercamping unter der Leitung von Leon Tartafione ziehen viele Besucher an Lajoie geht spazieren und trifft Brigitte die sich nackt auf einer Wiese sonnt Als Brigitte ihre Hose anzieht versucht Ljoie sie zu kussen was die junge Frau ablehnt Wahrend der Vergewaltigung druckt Lajoie mit einer Hand ihr Kinn zuruck was ihr das Genick bricht Lajoie vergewaltigt sie bevor er merkt dass er sie gerade getotet hat Um sein Verbrechen zu vertuschen deponiert Georges die Leiche neben dem Einwandererheim der Algerier Nach dem Mord ist der Campingplatz in Aufruhr Hauptinspektor Boulard leitet die Ermittlungen Der Arzt sagt der Korper sei transportiert worden Boulard verhort die Camper Einige Urlauber storen sich daran dass er nicht die Algerier verhort Ein Algerienkriegs Veteran stachelt die Camper zum Sturm auf das Einwandererheim Colin lasst sich verstort mitreissen Einige Camper unter ihnen auch Lajoie sturmen mitten in der Nacht in die Unterkunft der Algerier Ein Algerier wird angegriffen und schwer verletzt Sein Bruder verteidigt sich Er wird getotet wahrend zwei andere Arbeiter fliehen konnen Inspektor Boulard untersucht den Angriff durch die Touristen doch Beamte des Ortes weisen ihn auf den Ruckgang von Touristen oder sogar rassistischer Unruhen hin und versuchen Boulard davon abzubringen weiter zu ermitteln Boulard entgegnet dass er die Untersuchung nach eigenem Ermessen und bis zum Ende leiten werde Ein hochrangiger Beamter der die Angelegenheit vertuschen will sagt Boulard dass die Untersuchung abgeschlossen werden muss Als Boulard sich weigert droht der Beamte ihm die Untersuchung zu entziehen und seine Beforderung zum Kommissar zu verhindern Umgekehrt wurde seine Beforderung beschleunigt wenn er den Fall aufgibt Spater bittet Boulard den Camper Vigorelli und Lajoies Sohn Leon gegen die Camper auszusagen doch letztere weigern sich die Angreifer zu denunzieren Die morderischen Camper werden entlastet da Boulard unter dem Druck der Justizbehorden seine Meinung geandert hat Brigittes Mord wird dem toten Algerier zugeschrieben und sein Tod anderen Algeriern die ihn hingerichtet hatten um die Ehre ihres Camps zu retten Boulard druckt den Campern gegenuber zum Abschied seine Abscheu vor ihnen aus Einige Menschen sind stolz auf dieses schmutzige Ergebnis andere fuhlen sich schlecht Colin weigert sich uberwaltigt seine alten Freunde zu begrussen die den Campingplatz nach nur vier Urlaubstagen verlassen Leon ist wutend auf seinen Vater und verlasst seine Eltern Einige Zeit spater zuruck in seinem Cafe erzahlt Lajoie seinen Stammgasten lugend wie er und seine Freunde jene Algerier bestraft haben die Brigitte ermordet hatten Aber der Bruder des Getoteten betritt das Bistro Er richtet eine abgesagte Schrotflinte auf Lajoie Es werden zwei Schusse abgegeben Hintergrund BearbeitenDie Entstehung des Films verlief nicht ohne Schwierigkeiten Der Film ist teilweise inspiriert von der Welle rassistischer Morde in Sudfrankreich in den fruhen 1970er Jahren insbesondere in Marseille und in Grasse im Sommer 1973 1 Der Drehort im Var wo Boisset drehen mochte war immer noch sehr sensibel Drehgenehmigungen werden Boisset wiederholt entzogen Ein grosser Teil der Aussenszenen des Films wurde an den Stranden von Saint Aygulf in Frejus im Var gedreht Die rechtsextreme und antiarabische Terrorgruppe Charles Martel Gruppe die 1973 einen Bombenanschlag in Marseille ausgelost hatte bedrohte Boissets Team Der Campingplatz der Hauptdrehort wurde mit Steinen Granaten und Molotow Cocktails beworfen 2 Die Statisten die die Algerier spielen fanden keine Unterkunft und der Schauspieler Abderrhamane Benkloua wurde sogar angegriffen 3 Die Zensur wollte den Film fur Personen unter achtzehn Jahren verbieten es sei denn Boisset akzeptiert drei Schnitte eine Dialogszene und zwei Einstellungen eine auf Isabelle Hupperts Geschlecht sehen und eine in der der Kopf des Lynchopfers auf dem Burgersteig aufschlagt Boisset akzeptierte Der Film erschien im Februar 1975 in den Kinos Er wurde von jenen die nur den kontroversen Aspekt des Themas sehen wollten schlecht aufgenommen Manche Kinobetreiber weigerten sich ihn zu zeigen wie der Chef des Pathe Kinos an der Place Clichy der befurchtet dass das vom Thema angezogene arabische Publikum seine Stammgaste abschrecken wurde 4 Der Film wurde auch ein grosser Erfolg und das wichtigste Werk von Yves Boisset Er zeigt ein vereinfachtes aber kompromissloses Bild gewohnlicher Menschen die sich gemeinsam von rassistischem Hass uberzeugen lassen Karikatur und Realismus verschmelzen hier Die gute Besetzung sorgte fur den Erfolg des Films Jean Carmet als feiger und rassistischer Morder Victor Lanoux als stolzer und gutaussehender Ex Algerienkampfer und allgemein sympathische Schauspieler wie Jean Pierre Marielle und Michel Peyrelon die ihre Charaktere treffend als sowohl abscheulich wie auch gewohnlich darstellten als Archetypen des beruhmten Durchschnittsfranzosen Das von Leo Tartaffione Jean Pierre Marielle moderierte Camping Fest wurde von der Fernsehsendung Intervilles inspiriert und der Rollenname Leo Tartaffione erinnert an den von Fernsehmoderator Leon Zitrone 1975 brachten die Drehbuchautoren Dupont Lajoie als Roman heraus Kritiken BearbeitenFilmdienst Ein in seiner Charakter und Milieuzeichnung bemerkenswertes Drama kleinburgerlicher Feigheit 5 Filmdatenbank BDFF Bemerkenswert ist die Klarheit mit der Boisset im Verlauf der Ereignisse die Geissel des Rassismus analysiert und es ist auch die Wandlung von der Farce zum Drama und dann zur Tragodie Wir wissen schon lange dass Jean Carmet unter seinem Auftreten als Durchschnittsfranzose ein sehr grosses Schauspieltalent verbirgt Hier beweist er es die Stimme die Geste das Auge er meisselt den Charakter und schafft es auf grossartige Weise sich in den Henker Lajoie zu verwandeln er der so oft die Opfer spielte Alle seine Partner geben dem Film auch einen naturalistischen Ton der ihn stark macht In Das grosse Personenlexikon des Films wird in der Biografie Boissets daran erinnert dass der Regisseur in Monsieur Dupont geschickt den dumpfen unsichtbar brodelnden Auslanderhass in den Kopfen der schweigenden Mehrheit der Franzosen vor allem gegenuber Nordafrikanern thematisierte 6 Auszeichnungen BearbeitenDupont Lajoie erhielt auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1975 den Silbernen Baren der Jury sowie den Leserpreis der Berliner Morgenpost Einzelnachweise Bearbeiten 1 2 3 4 Monsieur Dupont In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 24 September 2020 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Band 1 Berlin 2001Weblinks BearbeitenMonsieur Dupont in der Internet Movie Database englisch Dupont Lajoie in der BDFF Dupont Lajoie Poster Dupont Lajoie auf cinemorgue Silberner Bar fur Dupont Lajoie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Monsieur Dupont amp oldid 231874184