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Mondnacht ist ein Gedicht des Dichters Joseph von Eichendorff das in der deutschen Spatromantik um 1835 entstand und 1837 erstmals veroffentlicht wurde Es zahlt zur Gattung der Naturlyrik Inhaltsverzeichnis 1 Text 2 Form 3 Rezeption 4 Entstehungsgeschichte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseText BearbeitenMondnacht Es war als hatt der Himmel Die Erde still gekusst Dass sie im Blutenschimmer Von ihm nun traumen musst Die Luft ging durch die Felder Die Ahren wogten sacht Es rauschten leis die Walder So sternklar war die Nacht Und meine Seele spannte Weit ihre Flugel aus Flog durch die stillen Lande Als floge sie nach Haus Form BearbeitenDas Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen im Kreuzreim Es ist im alternierenden Versmass mit Auftakt drei jambischen Hebungen und wechselnder Kadenz geschrieben wobei jeweils der erste und dritte Vers auf eine klingende Kadenz enden der zweite und vierte auf eine stumpfe Es handelt sich damit um eine sogenannte Hildebrandsstrophe oder genauer um eine halbe Hildebrandsstrophe 1 Rezeption BearbeitenRobert Schumann vertonte dieses bedeutende Gedicht des Ubergangs von Romantik zu Spatromantik im Jahr 1840 und stellte es in den Mittelpunkt seines Liederkreises op 39 2 Eine weitere bekannt gewordene Vertonung schuf 1853 Johannes Brahms 3 Ende des 19 Jahrhunderts gab es schon uber 40 Vertonungen 4 Das Gedicht hat besonders lobende Anerkennung gefunden Thomas Mann nannte es die Perle der Perlen und Theodor W Adorno empfand als ware es mit dem Bogenstrich gespielt Die Lyrikerin Ulla Hahn meinte Innere und aussere Landschaft verschmelzen miteinander Peter Paul Schwarz sprach von einer Verwandlung oder Verzauberung der Wirklichkeit und Wolfgang Fruhwald von der orphischen Melodie der Nacht Auch heute ist das Gedicht noch popular vor allem die letzte Strophe wird gerne als Spruch in Todesanzeigen verwendet Entstehungsgeschichte BearbeitenDas Manuskript zu diesem Gedicht befindet sich nach zahlreichen Umwegen heute in der Staatsbibliothek zu Berlin Es handelt sich um ein Blatt auf dem Eichendorff zwischen 1835 und 1840 seine Ideen auch zu den Gedichten An meinen Bruder und Der Glucksritter niedergeschrieben hatte Eichendorff wohnte damals in Berlin und blickte wohl mit Sehnsucht auf seine oberschlesische Heimat zuruck Ein Mitarbeiter der Bibliothek Martin Hollender untersuchte das Blatt und konnte dabei die schriftstellerische Arbeit des Dichters rekonstruieren 5 Literatur BearbeitenWolfgang Fruhwald Interpretation Eichendorff Mondnacht Reclam 2003 ISBN 3 15 008230 7 Ulla Hahn Gedichte furs Gedachtnis Zum Inwendig Lernen und Auswendig Sagen ausgewahlt und kommentiert von Ulla Hahn Stuttgart DVA 11 Aufl 2001 ISBN 3 421 05147 X Wolfgang Nehring Spatromantiker Eichendorff und E T A Hoffmann Vandenhoeck u Ruprecht Gottingen 1997 ISBN 3 525 01219 5 Oskar Seidlin Versuche uber Eichendorff 3 Auflage Vandenhoeck u Ruprecht Gottingen 1985 ISBN 3 525 20723 9 Harry Frohlich Hrsg Samtliche Werke des Freiherrn Joseph von Eichendorff Historisch kritische Ausgabe W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 170 12873 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Mondnacht Quellen und Volltexte Mondnacht Eichendorff im Projekt Gutenberg DE Audiodatei Lineare Analyse und Interpretation von MondnachtEinzelnachweise Bearbeiten Moennighoff Burkhard 2010 Grundkurs Lyrik Stuttgart Klett S 47 Vertonung Robert Schumann Liederkreis op 39 als mp3 Mondnacht von Johannes Brahms bei Klassika Info Abgerufen am 18 Marz 2018 Es war als hatt der Himmel bei Lieder net Faksimile Nachdruck der Mondnacht in der Schriftenreihe des Berliner Staatsbibliothek Schriftenreihe Berliner Faksimilie 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mondnacht Eichendorff amp oldid 237593525