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Die Minoische Villa von Klimataria griechisch Klhmataria Weinlaube bezeichnet eine archaologische Ausgrabungsstatte im Osten der griechischen Insel Kreta Sie befindet sich in der Gemeinde Sitia des Regionalbezirks Lasithi Der Gattungsbegriff Minoische Villa umschreibt einen Gebaudetyp der weitgehend auf die Neupalastzeit der minoischen Kultur beschrankt ist 1 Westseite der minoischen Villa von Klimataria Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Geschichte 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLage und Geschichte BearbeitenDie Minoische Villa von Klimataria liegt auf etwa 20 Metern Hohe am Osthang des 80 Meter hohen Hugels Manares Manares direkt an der Strasse vom etwa 1 6 Kilometer sudwestlich gelegenen Ort Piskokefalo Piskokefalo zur Stadt Sitia Shteia im Norden Das Zentrum von Sitia ist ungefahr 2 1 Kilometer entfernt Unmittelbar ostlich der Ausgrabungsstatte fliesst ausserhalb der Trockenzeit der Stomio potamos Stomio potamos ein Bach der uber den Pedelis potamos Pentelhs potamos bei Sitia in die Bucht von Sitia Ormos Shteias mundet 2 Die Bucht an der Nordkuste Kretas am Agaischen Meer liegt 1 55 Kilometer Luftlinie nordostlich der Minoischen Villa Die Uberreste des Gebaudes wurden 1952 beim Bau der Strasse von Sitia nach Ierapetra entdeckt Die geplante Strassenfuhrung verlief direkt durch bzw uber die Grundmauern der minoischen Villa Zum Zeitpunkt der ersten Besichtigung durch den Archaologen Nikolaos Platon im Oktober 1952 waren Teile der Fundstatte bereits infolge der Bauarbeiten zerstort Heute sind die verbliebenen Gebaudeteile an beiden Seiten der Strasse sichtbar Nach den Ausgrabungen von Nikolaos Platon von 1952 bis 1954 wurde die archaologische Statte im Jahr 2003 unter der Leitung von Eleni Mantzourani erneut untersucht 3 4 nbsp Treppe des Westflugels Die minoische Villa von Klimataria wurde von der mittelminoischen Phase MM III A bis in die spatminoische Phase SM I etwa 1700 1480 v Chr genutzt 4 Wie die Villen von Achladia Zou und Agios Georgios gehorte sie in der Neupalastzeit zum Hinterland des Palastes von Petras 5 Das einzeln stehende zu keiner Siedlung gehorende Gebaude wurde am Ostabhang des Manares Hugels auf vier Ebenen errichtet 6 Bei einer Nord Sud Ausdehnung von 21 Metern und einer Ost West Ausdehnung von 30 Metern etwa 70 100 minoische Fuss umfasste es eine bebaute Flache von 486 m 3 Der Archaologe Jan Driessen schatzte die Einwohnerzahl auf 48 Bewohner basierend auf 10 m pro Person 7 Die Dicke und solide Konstruktion der Wande weist auf mindestens ein Obergeschoss 3 nbsp Nordliche Treppe des Ostflugels Das Bauwerk entstand uberwiegend aus unbehauenem Mergel Kalkstein der Umgebung des Standortes Daneben wurde eine begrenzte Menge Sandstein aus weiterer Entfernung verwendet Einige Aussenwande aber nicht nur diese sind als Quadermauerwerk ausgefuhrt Die Grosse der verwendeten Quader variiert zwischen 0 80 0 60 0 60 Meter und 1 40 1 85 0 70 Meter 8 Im unteren Bereich scheint das Mauerwerk vor Hochwasser des Stomio potamos geschutzt zu haben dessen Bett nach Nikolaos Platon in minoischer Zeit weiter westlich fast an den Grundmauern der Villa verlief 9 Durch die beidseitigen Treppenaufgange des Ostflugels und die zwei Eingangshauschen wies das Gebaude eine symmetrische Struktur auf Im Westflugel verlauft eine Treppe in der Mitte zwischen den Raumen nach oben Insgesamt wurden nur Basen von drei Turpfosten und einer Saule gefunden 8 In beiden Flugeln der Gebaudereste wurden Unterteile von Pithoi entdeckt die sich fur die Lagerung verschiedener Produkte eigneten 9 Dies fuhrte zu der Annahme dass die minoische Villa von Klimataria landwirtschaftlichen Zwecken diente Es besteht die Vermutung dass die um die Villa angebauten Produkte uber den Stomio potamos zur Bucht von Sitia verschifft wurden 2 Literatur BearbeitenNikolaos Platon Anaskafai perioxhs Shteias Minwikh epaylhs Shteias In H en A8hnais Arxaiologikh Etaireia Hrsg Praktika ths en A8hnais Arxaiologikhs Etaireias Band 107 1952 S 636 639 griechisch Digitalisat PDF abgerufen am 16 Januar 2018 Eleni Mantzourani Giorgos Vavouranakis Chrysanthos Kanellopoulos The Klimataria Manares Building Reconsidered In American Journal of Archaeology Band 109 Nr 4 Archaeological Institute of America 2005 ISSN 0002 9114 S 743 776 JSTOR 40025696 englisch AJA online Quentin Letesson Du Phenotype au genotype Analyse de la syntaxe spatiale en architecture minoenne MMIIIB MRIB Aegis Nr 2 Presses universitaires de Louvain Lowen 2009 ISBN 978 2 87463 181 8 Klimataria Manares S 226 231 franzosisch Digitalisat abgerufen am 16 Januar 2018 Maud Devolder Labour Costs and Neopalatial Architecture A Study of the Buildings at Klimataria Manares and Achladia and the Palace at Gournia In Diamantis Panagiotopoulos Ute Gunkel Maschek Hrsg Minoan Realities Aegis Nr 5 Presses universitaires de Louvain Lowen 2012 ISBN 978 2 87558 100 6 S 165 179 englisch Digitalisat abgerufen am 16 Januar 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Sabine Westerburg Eberl Minoische Villen in der Neupalastzeit auf Kreta In Harald Siebenmorgen Hrsg Im Labyrinth des Minos Kreta die erste europaische Hochkultur Ausstellung des Badischen Landesmuseums 27 1 bis 29 4 2001 Karlsruhe Schloss Biering amp Brinkmann Munchen 2000 ISBN 3 930609 26 6 S 87 Digitalisat PDF 1 7 MB abgerufen am 16 Januar 2018 a b Quentin Letesson Du Phenotype au genotype Analyse de la syntaxe spatiale en architecture minoenne MMIIIB MRIB Aegis Nr 2 Presses universitaires de Louvain Lowen 2009 ISBN 978 2 87463 181 8 Klimataria Manares S 226 franzosisch Leseprobe abgerufen am 16 Januar 2018 a b c Quentin Letesson Du Phenotype au genotype Analyse de la syntaxe spatiale en architecture minoenne MMIIIB MRIB Aegis Nr 2 Presses universitaires de Louvain Lowen 2009 ISBN 978 2 87463 181 8 Klimataria Manares S 227 franzosisch Leseprobe abgerufen am 16 Januar 2018 a b Eleni Mantzourani Giorgos Vavouranakis Chrysanthos Kanellopoulos The Klimataria Manares Building Reconsidered In American Journal of Archaeology Band 109 Nr 4 Archaeological Institute of America 2005 ISSN 0002 9114 S 743 JSTOR 40025696 englisch AJA online Maud Devolder Labour Costs and Neopalatial Architecture A Study of the Buildings at Klimataria Manares and Achladia and the Palace at Gournia In Diamantis Panagiotopoulos Ute Gunkel Maschek Hrsg Minoan Realities Aegis Nr 5 Presses universitaires de Louvain Lowen 2012 ISBN 978 2 87558 100 6 The buildings at Klimataria Manares and Achladia S 170 englisch Leseprobe abgerufen am 16 Januar 2018 Maud Devolder Labour Costs and Neopalatial Architecture A Study of the Buildings at Klimataria Manares and Achladia and the Palace at Gournia In Diamantis Panagiotopoulos Ute Gunkel Maschek Hrsg Minoan Realities Aegis Nr 5 Presses universitaires de Louvain Lowen 2012 ISBN 978 2 87558 100 6 The buildings at Klimataria Manares and Achladia S 171 englisch Leseprobe abgerufen am 16 Januar 2018 Jan Driessen Spirit of Place Minoan Houses as Major Actors In Daniel J Pullen Hrsg Political Economies of the Aegean Bronze Age Oxbow Books Oxford 2010 ISBN 978 1 84217 392 3 Minoan established houses S 51 englisch Digitalisat abgerufen am 16 Januar 2018 a b Eleni Mantzourani Giorgos Vavouranakis Megalithic versus Status The Architectural Design and Masonry of Exceptional Late Bronze Age I Buildings in East Crete In Mediterranean Archaeology and Archaeometry Band 5 Nr 2 MAA 2005 Klimataria S 38 39 englisch Digitalisat PDF 2 0 MB abgerufen am 16 Januar 2018 a b Klimataria Minoan Crete 2016 abgerufen am 16 Januar 2018 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Minoische Villa von Klimataria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Piskokephalo Klimataria Manaris Forkolia In Digital Crete Archaeological Atlas of Crete Foundation for Research and Technology Hellas FORTH Institute for Mediterranean Studies abgerufen am 24 Dezember 2018 englisch Klimataria Minoan Crete 2016 abgerufen am 16 Januar 2018 englisch 35 190722222222 26 103722222222 Koordinaten 35 11 26 6 N 26 6 13 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Minoische Villa von Klimataria amp oldid 231379221