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Michel Rolle 21 April 1652 in Ambert Basse Auvergne 8 November 1719 in Paris war ein franzosischer Mathematiker und Mitglied der Academie des sciences Traktat uber Algebra von Rolle 1690 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRolle war der Sohn eines Ladenbesitzers und im Wesentlichen Autodidakt Er arbeitete als Gehilfe eines Notars und fur verschiedene Anwalte bevor er 1675 nach Paris ging wo er bald darauf heiratete Er schuf sich einen Ruf als Mathematiker und erhielt 1682 von Jean Baptiste Colbert eine Belohnung fur die Losung eines von Jacques Ozanam gestellten zahlentheoretischen Problems Colbert verschaffte ihm auch eine kleine Pension und der Kriegsminister Francois Michel Le Tellier marquis de Louvois stellte ihn als Mathematiklehrer fur einen seiner Sohne Camille Le Tellier de Louvois ein ein weiterer kleiner Posten im Kriegsministerium war nicht nach Rolles Geschmack so dass er ihn bald wieder aufgab Auf den Einfluss von Louvois hin wurde er auch 1685 Mitglied der franzosischen Akademie der Wissenschaften 1699 wurde er Pensionnaire Geometre der Akademie 1708 erlitt er einen Schlaganfall und veroffentlichte danach keine mathematischen Arbeiten mehr Rolle war in erster Linie Algebraiker der sich auch mit diophantischen Gleichungen in der Zahlentheorie beschaftigte 1690 erschien sein Traktat uber Algebra Traite d algebre in der er auch das heute ubliche Zeichen fur n te Wurzeln einfuhrte Auch andere mathematische Notationen setzte er mit durch so das ubliche Zeichen fur die Gleichheit zuvor eingefuhrt von Robert Recorde aber damals nicht allgemein ublich In der Analysis bekannt ist der nach ihm benannte 1 Satz von Rolle 1691 2 uber differenzierbare Funktionen Dieser Satz der Analysis hat bei Rolle seinen Ursprung in einer umfassenderen algebraischen Theorie die er Theorie der Kaskaden nannte und die im Wesentlichen im Ubergang von einem Polynom zu seiner Ableitung bestand obwohl Rolle selbst noch keine Begriffe der Infinitesimalrechnung benutzte Er lehnte sie sogar ab da sie seiner Meinung nach keine neuen Wahrheiten erbringe und im Gegenteil sogar fehlerhaft sei im Vergleich zu den algebraischen Methoden von Pierre de Fermat und Johann van Waveren Hudde 3 Mit George Berkeley gehorte er damit zu den fruhen Kritikern der Grundlegung der Analysis Rolle bewies den nach ihm benannten Satz rein algebraisch fur Polynome 4 Rolle bewies ihn in der Form dass zwischen zwei Nullstellen eines Polynoms eine Nullstelle der Ableitung des Polynoms liegt Einen allgemeinen Beweis veroffentlichte Augustin Louis Cauchy 1823 im Rahmen des Mittelwertsatzes Die Benennung des Satzes nach Rolle erfolgte im 19 Jahrhundert Moritz Wilhelm Drobisch 1834 Giusto Bellavitis 1860 Joseph Serret Hohere Algebra Band 1 1868 S 216 4 Hauptziel von Rolle war die Bestimmung der Wurzeln von algebraischen Gleichungen die er mit Hilfe seiner Kaskadenmethode das heisst der Betrachtung der Ableitungen der Polynome eingrenzte In seinem Traite d algebre behandelt er auch diophantische Gleichungen Von 1700 bis 1701 kam es in der Pariser Akademie der Wissenschaften zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Rolle und Pierre Varignon uber die von Gottfried Wilhelm Leibniz und Isaac Newton eingefuhrte Analysis Rolle setzte die Auseinandersetzung nachdem in der Akademie keine Einigung zu erzielen war im Journal des scavans fort gestand aber am Ende seinen Fehler ein Literatur BearbeitenJean Itard Artikel Rolle in Dictionary of Scientific Biography P Mancosu The metaphysics of the calculus a foundational debate in the Paris Academy of Sciences 1700 1706 Historia Math Band 16 1989 S 224 248 J Shain The Method of Cascades Amer Math Monthly Band 44 1937 S 24 29 Florian Cajori On Michel Rolle s book Methode pour resoudre les egalitez and the history of Rolle s theorem Bibliotheca Mathematica 1911 S 300 313 Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Michel Rolle In MacTutor History of Mathematics archive Spektrum de Michel Rolle 1652 1719 1 November 2019Einzelnachweise Bearbeiten 1846 von Giusto Bellavitis Veroffentlicht in Demonstration d une Methode pour resoudre les Egalitez de tous les degrez Gallica Diese waren dafur gedacht seinen Traite d algebre von 1690 zu vervollstandigen und fehlende Beweise zu geben Rolle Du nouveau systeme de l infini 1703 a b Florian Cajori On Michel Rolle s book Methode pour resoudre les egalitez and the history of Rolle s theorem Bibliotheca Mathematica 1911 S 300 313 Normdaten Person GND 117593508 lobid OGND AKS VIAF 35238315 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rolle MichelKURZBESCHREIBUNG Mitglied der Academie des sciencesGEBURTSDATUM 21 April 1652GEBURTSORT Ambert Basse AuvergneSTERBEDATUM 8 November 1719STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michel Rolle amp oldid 234948316