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Michail Stepanowitsch Stroilow russisch Mihail Stepanovich Stroilov 1899 1941 in Orjol war ein sowjetischer Ingenieur der Montanindustrie und ein Opfer der stalinistischen Sauberungen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Berufliche Karriere 1 2 Anklage und Schicksal 2 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBerufliche Karriere Bearbeiten Er lebte einige Zeit in Deutschland Wahrenddessen war er in Berlin fur sowjetische Wirtschaftsagenturen tatig 1 und im Ruhrgebiet an Versuchen beteiligt deutsche Industriefachkrafte fur sowjetische Dienste abzuwerben 2 Spater leitete er ein Bergwerk in Kemerowo im Kusnezker Becken ehe man ihn 1935 zum Chefingenieur des Kohlen Trusts Kuzbassugol in Nowosibirsk ernannte 3 Noch im selben Jahr wurde ihm als Anerkennung fur seine bergbautechnischen Erfindungen 2 und weil die Minen unter seiner Direktion die Kohleforderung signifikant steigern konnten 4 gleich zweimal der Orden des Roten Banners der Arbeit verliehen zunachst am 7 Juli und dann erneut am 7 Oktober Daruber hinaus war er Kandidat des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees 1 4 Anklage und Schicksal Bearbeiten In der Anfangszeit der Verfolgungskampagne des Grossen Terrors wurde auch Stroilow am 21 April 1936 verhaftet Er war im November gleichen Jahres einer der Zeugen der Anklage beim in Nowosibirsk ausgerichteten Schauprozess gegen den deutschen Bergbauingenieur Emil Stickling dem der Versuch eines faschistischen Staatsstreiches vorgeworfen wurde 2 Angeblich habe Stickling eine Explosion in einem Bergwerk in Kemerowo herbeigefuhrt und sei Teil einer konterrevolutionaren trotzkistischen Diversanten Gruppe gewesen 5 Zwischen dem 23 und dem 30 Januar 1937 musste sich Stroilow dann selbst vor dem Militarkollegium des Obersten Gerichtshofes der UdSSR im zweiten Verfahren der sogenannten Moskauer Prozesse verantworten Zusammen mit den 16 anderen Angeklagten soll er einem antisowjetischen trotzkistischen Zentrum angehort haben Die Tatsache dass er wahrend seiner Zeit in Berlin Kontakt mit Auslandern hatte und auslandische Expertise erwarb wurde nun gegen ihn verwendet 2 Stroilow gestand im Dezember 1930 in Berlin vom deutschen Geheimdienst angeworben und trotzkistisch beeinflusst worden zu sein Er habe als Industriespion Informationen uber die sowjetische Montanindustrie ubermittelt und sei zu Sabotageakten angestiftet worden die von der Westsibirischen Trotzkistischen Organisation geplant worden seien 6 Allerdings so betonte er vehement habe er bald versucht sich aus der Spionagetatigkeit zuruckzuziehen was ihm allerdings nicht moglich gewesen sei 7 Inwieweit diese Gestandnisse der Wahrheit entsprechen ist unklar Vermutlich kamen sie unter Folter zustande und entsprachen den von der Staatsanwaltschaft vorgegebenen Ausserungen Der vorsitzende Richter Wassili Ulrich verurteilte 13 der 17 Angeklagten zum Tode und sie wurden noch am selben Tag hingerichtet Stroilow wurde zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt er erhielt damit das mildeste Strafmass in diesem Prozess Er wurde in Orjol inhaftiert Nachdem er etwa die Halfte seiner Strafe abgeleistet hatte wurde er dort schliesslich 1941 nach einem in seiner Abwesenheit gefallten weiteren Gerichtsurteil erschossen 8 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b James Burnham Why did they confess A study of the Radek Piatakov trial Pioneer Publishers New York City 1937 Seite 8 Abgerufen auf marxists org Marxists Internet Archive am 22 Februar 2022 a b c d Julia Landau Specialists spies special settlers and prisoners of war Social frictions in the Kuzbass USSR 1920 1950 In International Review of Social History Band 60 Sonderausgabe 1 Migration and sthnicity in coalfield history Global perspectives Dezember 2015 Seiten 185 205 Wladislaw Hedeler Chronik der Moskauer Schauprozesse 1936 1937 und 1938 Planung Inszenierung und Wirkung Akademie Verlag Berlin 2003 ISBN 3 05 003869 1 Seite 673 a b Report of the commission of inquiry into the charges made against Leon Trotsky in the Moscow trials Abgerufen auf marxists org Marxists Internet Archive am 22 Februar 2022 Hermann Weber Jakov Drabkin Bernhard H Bayerlein Hrsg Deutschland Russland Komintern II Dokumente 1918 1943 Nach der Seite 1303 Michael Sayers Albert E Kahn The great conspiracy The secret war against soviet Russia Boni amp Gaer New York City 1946 Abgerufen auf marxism halkcephesi net am 22 Februar 2022 Lion Feuchtwanger Irene Josephy Ubersetzerin Moscow 1937 My visit described for my friends Viking Press New York City 1937 Abgerufen auf revolutionarydemocracy org am 22 Februar 2022 Stephan Kossmann Die Moskauer Prozesse von 1936 1938 In Stephan Kossmann Hrsg Die Stimme des Souverans und die Schrift des Gesetzes Zur Medialitat dezisionistischer Gestimmtheit in Literatur Recht und Theater Verlag Wilhelm Fink 2012 ISBN 978 3 846 75365 1 Seiten 283 303 Karl Schlogel Terror und Traum Moskau 1937 Carl Hanser Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 446 23081 1 Personendaten NAME Stroilow Michail Stepanowitsch ALTERNATIVNAMEN Stroilov Mihail Stepanovich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Ingenieur der Montanindustrie und ein Opfer der stalinistischen Sauberungen GEBURTSDATUM 1899 STERBEDATUM 1941 STERBEORT Orjol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michail Stepanowitsch Stroilow amp oldid 225595167