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Michael Schindler 1978 in Ulm ist ein deutscher Virologe bekannt fur Entdeckungen zur Pathogenitat des HIV und einer Vielzahl von wissenschaftlichen Arbeiten zu Mechanismen wie Viren das humane Immunsystem unterwandern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchindler studierte Biologie an der Universitat Ulm mit dem Abschluss 2002 Er entdeckte in seiner viel beachteten Doktorarbeit an der Universitatsklinik Ulm Institut fur Virologie 2006 die Ursache der Pathogenitat von HIV AIDS im Vergleich zu verwandten Affenviren Die zentrale Rolle des Nef Proteins bei AIDS zeigte Schindlers Doktorvater Frank Kirchhoff schon 1995 mit dem Nachweis dass sich das Virus bei Ausschaltung des Nef Proteins in vitro und bei Rhesusaffen nicht richtig vermehren konnte Wahrend die rund 40 bekannten SIV ihre Affen Wirte kaum schadigen ist das bei HIV 1 und HIV 2 die von Affen auf den Menschen ubertragen wurden 1 nicht der Fall sie aktivieren die T Helferzellen uber ihr Nef Protein wahrend bei SIV das Nef Protein die Aktivierung verhindert indem es das CD3 Molekul aus dem T Zell Rezeptor entfernt Bei HIV 1 wurde das Nef Protein im Lauf der Evolution so verandert dass das CD3 Molekul nicht mehr entfernt wird die T Helferzellen werden aktiviert was schliesslich zur Uberaktivierung und spateren Erschopfung des Immunsystems fuhrt 2007 wurde er Nachwuchsgruppenleiter Viruspathogenese am Heinrich Pette Institut in Hamburg Er befasste sich dort mit Wirtsfaktoren bei Viruspathogenese und untersucht neben AIDS auch Hepatitis C Mit seiner Gruppe entwickelte er ein Verfahren die Wechselwirkung von Proteinen in lebenden Zellen unter anderem bei Virusinfektion nachzuweisen FACS FRET 2 und BSL3 live cell imaging 3 2011 wechselte er ans Institut fur Virologie Helmholtz Zentrum Munchen als Arbeitsgruppenleiter 2014 erhielt Schindler einen Ruf ans Universitatsklinikum Tubingen auf eine W2 Professur fur Molekulare Virologie Seither forscht er in Tubingen an Mechanismen wie Viren der Immunantwort des Wirtes entgehen und neuen antiviralen Ansatzen und Immuntherapien Dabei werden neben HIV und Hepatitis C mittlerweile Ebolaviren Zytomegalieviren und auch SARS CoV 2 erforscht 2017 erhielt er einen Ruf ans renommierte Imperial College in London als Chair for Infectious Diseases den Schindler ablehnte Seit 2018 ist er W3 Universitatsprofessor fur Medizinische Virologie in Tubingen und leitet die unabhangige Forschungssektion Molekulare Virologie 4 2012 beschrieb er mit Herwig Koppensteiner und anderen wie sich HIV im Membransystem der Makrophagen vor dem Immunsystem des Wirts versteckt und so ein Reservoir bildet 5 2019 konnte seine Arbeitsgruppe zeigen wie Ebolaviren ihre Glykoproteine in zellulare Vesikel Virosomen verpacken und so Antikorper gegen das Virus abfangen 6 2007 erhielt er fur die Entdeckungen in seiner Dissertation den Paul Ehrlich und Ludwig Darmstaedter Preis fur Nachwuchswissenschaftler und im selben Jahr den Novartis Prize for Therapeutic Research den AIDS Preis der Deutschen AIDS Gesellschaft den CROI Young Investigators Award Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections und einen Preis bei der Lindauer Nobelpreistragertagung 2010 erhielt er den Robert Koch Doktorandenpreis 7 8 2013 wurde Schindler mit dem Eva und Klaus Grohe Preis ausgezeichnet Schriften Auswahl BearbeitenSchindler J Munch O Kutsch Kirchhoff u a Nef mediated suppression of T cell activation was lost in a lentiviral lineage that gave rise to HIV 1 In Cell Band 125 2006 S 1055 1067 PMID 16777597 Herwig Koppensteiner Ruth Brack Werner Schindler Macrophages and their relevance in Human Immunodeficiency Virus Type I infection In Retrovirology Band 9 2012 S 82 Bayer K Banning C Bruss V Wiltzer Bach L Schindler M 2016 Hepatitis C virus is released via a non canonical secretory route J Virol 2016 Sep 14 pii JVI 01615 16 Nehls J Businger R Hoffmann M Brinkmann C Fehrenbacher B Schaller M Maurer B Schonfeld C Kramer D Hailfinger S Pohlmann S Schindler M 2019 Release of Immunomodulatory Ebola Virus Glycoprotein Containing Microvesicles is Suppressed by Tetherin in a Species Specific Manner Cell Reports 26 1 13 Feb 12 2019 Businger R Deutschmann J Gruska I Milbradt J Wiebusch L Gramberg T Schindler M 2019 Human cytomegalovirus overcomes SAMHD1 restriction in macrophages via pUL97 Nat Microbiol 2019 Sep 23 doi 10 1038 s41564 019 0557 8 Weblinks BearbeitenBeschreibung seiner Forschung Universitat Ulm Artikel Biopro Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive Homepage am Universitatsklinikum TubingenEinzelnachweise Bearbeiten HIV 1 von Schimpansen wahrscheinlich Anfang des 20 Jahrhunderts HIV 2 von Russmangaben A Flow Cytometry Based FRET Assay to Identify and Analyse Protein Protein Interactions in Living Cells auf journals plos org Imaging viral infections auf medizin uni tuebingen de Prof Dr Michael Schindler auf medizin uni tuebingen de abgerufen am 18 Januar 2021 H Koppensteiner C Banning C Schneider H Hohenberg M Schindler Macrophage internal HIV 1 is protected from neutralizing antibodies In J of Virology Band 86 2012 S 2826 2836 Pressemitteilung Helmholtz Zentrum 2012 HIV entgeht der Immunantwort in Makrophagen Abgerufen am 18 Januar 2021 Cleveres Ablenkungsmanover durch virale Tauschkorper Wie das Ebola Virus das Immunsystem in die Irre fuhrt auf medizin uni tuebingen de Michael Schindler auf robert koch stiftung de abgerufen am 18 Januar 2021 Michael Schindler erhalt Robert Koch Postdoktoranden Preis 2010 auf hpi hamburg de abgerufen am 18 Januar 2021Normdaten Person GND 131833537 lobid OGND AKS VIAF 94954569 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schindler MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Virologe und BiologeGEBURTSDATUM 1978GEBURTSORT Ulm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Schindler amp oldid 223775589