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Michael Mike William Dugdale Mills Richey MBE geboren am 6 Juli 1917 in Eastbourne East Sussex gestorben am 22 Dezember 2009 in Brighton East Sussex war ein britischer Segler und Navigator sowie Autor und Herausgeber von Fachbuchern und zeitschriften zur Navigation Seine erste Veroffentlichung ein Artikel uber seine Erlebnisse bei einem Schiffsuntergang wurde 1942 mit dem Rhys Literaturpreis ausgezeichnet Bekannt wurde Richey als passionierter Segler und regelmassiger Teilnehmer am OSTAR Rennen des Royal Western Yacht Club of England einer alle vier Jahre veranstalteten transatlantischen Segel Regatta fur Boote die von einer Person allein gesegelt werden Einhandsegler Zwischen 1968 und 1996 stand Richey mit seiner kleinen Yacht Jester bei jedem dieser Rennen am Start Die Ruckfahrt nach seiner letzten abgeschlossenen Wettbewerbsteilnahme 1996 im Alter von uber 80 Jahren wurde mit einem Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde vermerkt Mike Richey war damit der alteste Mensch der den Atlantik als Einhandsegler uberquerte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Richey als Segler 2 1 Platzierungen bei den OSTAR Regatten 1968 1996 3 Auszeichnungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenMichael Richey 1 wurde 1917 als zweiter Sohn von George und Adelaide Richey geboren ein Jahr nach seinem Bruder Paul 1916 1989 2 Nach dem Schulabschluss 1935 an der Downside School einer katholischen Internatsschule der Benediktinerabtei Downside Abbey wollte Richey ursprunglich Monch werden 3 Richey verbrachte auch kurze Zeit im Kloster der Trappisten auf Caldey Island verfolgte diesen Plan aber nicht weiter Stattdessen lebte und arbeitete er in den folgenden drei Jahren in der katholisch gepragten alternativen Kunstler Gemeinschaft um den Bildhauer Eric Gill in Speen in der Nahe der Stadt High Wycombe Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs meldete Richey sich entgegen seiner pazifistischen Grundhaltung zum Militardienst bei der Royal Navy Richey wurde zunachst auf einem Minensuchboot des Royal Naval Patrol Service der HMS Goodwill eingesetzt Die existentielle Erfahrung der Lebensgefahr beim Untergang des Schiffs nach Beschuss durch deutsche Torpedos verarbeitete Richey zu einer kurzen Erzahlung Sunk by a Mine a Survivor s Story Die Veroffentlichung dieser Erzahlung wurde von der Kriegszensur in Grossbritannien nicht erlaubt wohl aber wurde sie im Magazin der New York Times 1941 veroffentlicht und gelangte von dort wieder zuruck nach Grossbritannien 1942 wurde dieser Artikel mit dem ersten Rhys Preis fur junge Autoren ausgezeichnet besondere literarische Wertschatzung fur Richey stellte sich damit allerdings nicht ein und er selbst hatte auch spater keine weiteren literarischen Ambitionen Erst zur Feier seines 80 Geburtstag 1997 wurde von Nicholas Scheetz 4 unter dem Titel A taste of the Antarctic erneut ein literarisches Werk Richeys als Privatdruck veroffentlicht Reise Aufzeichnungen die Richey 1943 als Navigationsassistent auf dem Hilfskreuzer Carnarvon Castle auf einer Fahrt im Sudatlantik verfasst hatte 5 Bei weiteren Einsatzen auf verschiedenen Schiffen der britischen und freien franzosischen Marine erwarb Richey zunehmend Erfahrung als Navigator und schloss schliesslich eine Navigations Ausbildung an der Schule der britischen Kriegsmarine ab Nach Kriegsende baute er ab 1946 in London das neu geschaffene Royal Institute for Navigation RIN auf 6 dessen Geschaftsfuhrer zunachst mit dem Titel Chief Secretary spater Director er bis zum Ende seines Berufslebens 1983 war 1948 grundete Richey die Fachzeitschrift des Instituts das Journal of Navigation die er bis 1985 als Herausgeber betreute und in der auch die meisten seiner eigenen Fachartikel erschienen 7 Michael Richey starb in seinem Haus in Brighton im Alter von 92 Jahren an einem Herzanfall 8 Richey als Segler BearbeitenRichey begann nach 1948 Rennen zu segeln zunachst als gefragter Navigator auf den Booten anderer 9 1964 erwarb er von Herbert Blondie Hasler dem Mitbegrunder des OSTAR Wettbewerbs eine kleine Segelyacht ein umgebautes Folkeboot mit Dschunken Besegelung junk rigged namens Jester deutsch Narr mit dem er fortan in ungewohnlicher Weise als Einhand Segler erfolgreich war Der Vorbesitzer Hasler hatte mit Jester schon an den ersten beiden OSTAR Rennen von Plymouth in Sudengland zur Ostkuste der USA 1960 und 1964 teilgenommen durchaus noch mit der Absicht das Rennen zu gewinnen 10 Diese Fahrten setzte Richey fort auch wenn er weil er sich nicht an der zunehmenden Technisierung und Professionalisierung des Segelsports beteiligte nie eine Gewinnchance bei der OSTAR Regatta hatte im Gegenteil Wenn er nicht schon auf dem Weg scheiterte bei drei seiner acht Regatta Teilnahmen musste Richey vorzeitig aufgeben erreichte er das Ziel des Rennens in Newport Rhode Island mehrere Wochen spater als das Siegerboot meist als letzter des Starterfelds Aber durch Richeys Atlantikquerungen wurde Jester zu einer Art nationalem Segler Symbol in Grossbritannien 11 Von der Teilnahme liess sich der Segler auch nicht durch zwei problematische Havarien abhalten 1986 geriet er bei der Ruck Uberfuhrung der Jester nach England nach der OSTAR 1984 in einen schweren Sturm wurde aber mitsamt Boot gerettet 12 Und bei der folgenden OSTAR Regatta 1988 wurde Jester in einem Sturm so schwer beschadigt dass Richey sie endgultig aufgeben musste Richey kommentierte den Verlust folgendermassen For me it was an occasion of immeasurable sadness which I found great difficulty getting over das war fur mich ein Ereignis unermesslicher Traurigkeit die ich nur unter grossen Schwierigkeiten uberwinden konnte 13 Richeys Freunde sammelten anschliessend Geld um einen originalgetreuen Nachbau in Auftrag geben zu konnen und mit dieser neuen Jester nahm Richey auch noch an den folgenden beiden Rennen 1992 und 1996 teil die er wiederum als letzter Teilnehmer innerhalb des Zeitlimits abschloss Bei der Ankunft in England nach der Ruckfahrt 1997 auf der Richey seinen 80sten Geburtstag feierte konnte er dann doch noch einen Erfolg mit Jester feiern er konnte eine Urkunde uber den Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde entgegennehmen Michael Richey ist der alteste Mensch der allein in einem Boot den Atlantik uberquerte 14 Mike Richey nahm in ununterbrochener Folge von 1968 an bis 1996 an den OSTAR Regatten teil Bei acht Teilnahmen mit seiner kleinen Yacht Jester ist Richey bis heute Stand 2016 der Segler mit den zweitmeisten Wettbewerbsteilnahmen 15 Ein einziger anderer Segler konnte ihn hierin ubertreffen Peter Crowther nahm 2013 zum neunten Mal an der Regatta teil und wurde damit zum alleinigen Rekordhalter 16 Platzierungen bei den OSTAR Regatten 1968 1996 Bearbeiten Die Platzierungen Michael Richeys bei seinen acht Wettbewerbsteilnahmen mit Jester 17 1968 18 Platz 18 von 35 in Plymouth gestarteten Teilnehmern erreichten den Zielhafen in Newport 1972 39 Platz 40 von 55 Teilnehmern erreichten das Ziel ausserdem 3 Boote ausserhalb des Zeitlimits 1976 Aufgabe des Rennens nach dem Start stattdessen Irlandfahrt 73 von 125 Teilnehmern erreichten das Ziel ausserdem 5 Boote ausserhalb des Zeitlimits 1980 keine Platzierung Ankunft im Ziel ausserhalb des Zeitlimits 72 von 90 Teilnehmern erreichten das Ziel ausserdem 2 Boote ausserhalb des Zeitlimits 1984 Aufgabe des Rennens in Halifax nach Schaden am Segel 64 von 91 Teilnehmern erreichten das Ziel 1988 Aufgabe des Rennens Verlust der Jester in schwerem Wetter 73 von 95 Teilnehmern erreichten das Ziel 1992 54 Platz 54 von 76 Teilnehmern erreichten das Ziel 1996 42 Platz 42 von 53 Teilnehmern erreichten das ZielAuszeichnungen Bearbeiten1942 John Llewellyn Rhys Prize fur Sunk by a Mine A Survivor s Story 1979 Goldmedaille des Royal Institute of Navigation 18 1986 Seamanship Medal des Royal Cruising Club 1989 Aufnahme in die Hall of Fame fur Einhandsegler des Museum of Yachting in Newport Rhode Island 1993 Award of Merit des Ocean Cruising Club 2000 Ernennung zum Honorary Fellow des Institute of Navigation ION 19 2003 Necho Award der International Association of Institutes of Navigation IAIN 20 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenSunk by a Mine A Survivor s Story In The New York Times Section Magazine Page SM5 11 Mai 1941 21 Nachdruck in der australischen Wochenzeitung The Western Mail Perth 28 August 1941 S 3 und S 71 Digitalisat beim Zeitungsarchiv der National Library of Australia mit E G R Taylor The Geometrical Seaman A book of early nautical instruments Hollis amp Carter London 1962 als Herausgeber The Shell Encyclopedia of Sailing Stanford Maritime London 1980 ISBN 978 0 54007 193 7 auch unter dem Titel The Sailing Encyclopedia Lippincott amp Crowell New York 1980 ISBN 978 0 69001 922 3 A taste of the Antarctic Einleitung von Libby Purves Yonno Press Williamston NC 1997 Reiseaufzeichnungen aus dem Jahr 1943 Privatdruck im Auftrag von Nicholas Scheetz anlasslich des 80 Geburtstags Richeys Auflage 80 Exemplare 22 Richey hat regelmassig auch literarische Artikel uber Segelerfahrungen mit seiner Yacht Jester im Journal of Navigation veroffentlicht beispielhaft dafur kann der folgende Artikel uber die schwere Havarie 1986 stehen Jester s ultimate Storm Journal of Navigation 40 02 Mai 1987 S 149 157 doi 10 1017 S0373463300000394 online jesterinfo org Memento vom 5 November 2017 im Internet Archive Literatur BearbeitenHerb McCormick Last but not Least In Cruising World 23 2 Februar 1997 S 28 36 Digitalisat Death of solo sailing legend ohne Verfasserangabe In Yachting Monthly 12 2009 Online Archiv 24 Dezember 2009 Jim Flannery Gentleman sailor master navigator In Soundings 3 2010 Online Version 5 Marz 2010 Weblinks BearbeitenZweiteiliges Korrespondenz Archiv Manuskripte Bibliothek der Georgetown University Washington D C The Michael Richey Papers Georgetown University Library Booth Family Special Collections Research Center The Michael Richey Papers Part 2 Georgetown University Library Booth Family Special Collections Research Center Graham Cox JRA Hall of Fame Mike Richey 1917 2009 junkrigassociation org Webprasenz der Junkrig Association William Sisson Sailing alone but never lonely soundingsonline com 12 Januar 2010Anmerkungen Bearbeiten zum genauen Namen und den Lebensdaten Michael Richeys siehe Kai Easton Travels with Mike from HMS Goodwill to Yacht Jester Vortrag zur Konferenz Picture this postcards and letters beyond text Memento vom 25 September 2015 im Internet Archive 24 bis 26 Marz 2011 an der University of Sussex unveroffentlicht abgerufen 28 Oktober 2018 Jimmy Burns Tribute to Michael Richey zuerst veroffentlicht in The Tablet 21 Januar 2010 Lebensdaten von Paul Richey s Goodreads Eintrag zu Paul Richey abgerufen 28 Oktober 2018 Grundlage dieser und der folgenden biografischen Anmerkungen ist die Darstellung auf der Webseite der Georgetown University Librarie ohne Verfasserangabe wahrscheinlich von Nicholas Scheetz The Michael Richey Papers Biographical note abgerufen 28 Oktober 2018 Scheetz war an der Bibliothek der Georgetown University in Washington D C als Bibliothekar zustandig fur die Archivierung und Betreuung der Manuskriptsammlungen s Kai Easton Appendix zu A Tribute to Michael Richey Memento vom 5 November 2017 im Internet Archive jesterinfo org 26 August 2010 abgerufen 28 Oktober 2018 Nachweis s Literaturangabe zu A taste of the Antarctic Royal Institute of Navigation Our History abgerufen 28 Oktober 2018 Graham Cox JRA Hall of Fame Mike Richey 1917 2009 Webprasenz der Junkrig Association abgerufen 28 Oktober 2018 Death of solo sailing legend ohne Verfasserangabe In Yachting Monthly 12 2009 Online Archiv 24 Dezember 2009 abgerufen 28 Oktober 2018 Herb McCormick Last but not Least In Cruising World 23 2 Februar 1997 S 30 Digitalisat abgerufen 28 Oktober 2018 Graham Cox JRA Hall of Fame Blondie Hasler 1914 1987 Webprasenz der Junkrig Association abgerufen 28 Oktober 2018 Herb McCormick Last but not Least In Cruising World 23 2 Februar 1997 S 30 Digitalisat abgerufen 28 Oktober 2018 vgl literarische Schilderung der Havarie und der Rettung in Jester s ultimate Storm Journal of Navigation 40 02 Mai 1987 S 149 157 doi 10 1017 S0373463300000394 online jesterinfo org Memento vom 5 November 2017 im Internet Archive abgerufen 28 Oktober 2018 zitiert nach William Sisson Sailing alone but never lonely soundingsonline com 12 Januar 2010 abgerufen 28 Oktober 2018 Death of solo sailing legend ohne Verfasserangabe Yachting Monthly 24 Dezember 2009 abgerufen 28 Oktober 2018 Liste der Teilnahmen Half Crown Club Members auf der Webprasenz des Veranstalters Royal Western Yacht Club of England abgerufen 28 Oktober 2018 Jill Southwood The Veteran Corinthian Peter Crowther Suomi Kudu Webprasenz des Royal Western Yacht Club of England 28 Juni 2013 abgerufen 28 Oktober 2018 Daten in diesem Abschnitt folgen den Angaben des Royal Western Yacht Club of England des Veranstalters der OSTAR Rennen siehe Verzeichnis aller Starter und Ergebnisse auf der Webseite des Royal Western Yacht Club of England abgerufen 28 Oktober 2018 diese und die folgenden Auszeichnungen wenn nicht anders vermerkt entsprechen der Aufzahlung bei Graham Cox JRA Hall of Fame Mike Richey 1917 2009 Webprasenz der Junkrig Association abgerufen 28 Oktober 2018 2000 Fellow Presented to Mr Michael W Richey Honorary Fellow Webprasenz des ION abgerufen 28 Oktober 2018 Awards Webprasenz der IAIN abgerufen 28 Oktober 2018 Sunk by a Mine kostenpflichtiges Archiv der NY Times abgerufen 28 Oktober 2018 vgl die Angaben des Katalogeintrags bei der Universitatsbibliothek der Ohio State University abgerufen 28 Oktober 2018 Normdaten Person LCCN n82157099 VIAF 40731535 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 Januar 2023 PersonendatenNAME Richey MichaelALTERNATIVNAMEN Richey Michael William Dugdale Mills vollstandiger Name Richey Mike William Dugdale Mills Spitzname KURZBESCHREIBUNG britischer Segler und Navigator sowie Autor und Herausgeber von Fachbuchern und zeitschriften zur NavigationGEBURTSDATUM 6 Juli 1917GEBURTSORT Eastbourne East SussexSTERBEDATUM 22 Dezember 2009STERBEORT Brighton East Sussex Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Richey Segler amp oldid 229901486