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Sir Michael James Lighthill 23 Januar 1924 in Paris 17 Juli 1998 auf Sark war ein britischer Professor fur angewandte Mathematik Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenLighthills Vater war der Mineningenieur Ernest Balzar Lighthill der elsassischen Ursprungs war und seinen Namen Lichtenberg wahrend des Ersten Weltkriegs anderte um antideutschen Vorurteilen zu entgehen Der 54 Jahre alte Vater arbeitete zur Zeit von Lighthills Geburt in Frankreich und drei Jahre nach seiner Geburt zog die Familie zuruck nach England Lighthill besuchte das Winchester College wo er sich mit Freeman Dyson anfreundete zusammen studierten sie die Principia Mathematica von Russell und Whitehead und den Cours d Analyse von Camille Jordan Im Alter von 15 Jahren erhielt Lighthill ein Stipendium fur das Trinity College in Cambridge Er nahm das Stipendium jedoch erst 2 Jahre spater an da er warten wollte bis er 17 wurde Nach zwei Jahren Studium erhielt er 1943 seinen Bachelor In seiner Zeit in Cambridge lernte er Nancy Dumaresq kennen die Mathematik am Newnham College studierte Nach seinem Studium bemuhte er sich um einen Arbeitsplatz am Royal Aircraft Establishment in Farnborough da seine Freundin inzwischen dort arbeitete nahm dann jedoch eine Stelle am National Physical Laboratory Teddington in der Abteilung fur Aerodynamik an Er heiratete Dumaresq im Jahre 1945 nachdem er seine Arbeit am National Physical Laboratory beendet hatte 1945 bis 1949 war er Fellow des Trinity College Lighthill wurde 1946 Dozent an der Universitat Manchester Hier begrundete er eine Abteilung die sich mit Hydrodynamik befasste und schnell die englische Forschung in dem Gebiet dominierte 1950 wurde er zum Professor fur angewandte Mathematik in Manchester berufen Schon seit Mitte der 1940er Jahre beschaftigte er sich intensiv mit Uberschallstromungen um Tragflugelprofile und die damit verbundene Thermodynamik von Stosswellen Ausserdem entwickelte er die Grundlagen zur Formulierung einer Akustischen Analogie zur Beschreibung des Stromungsgerausches die auch heute noch die Basis einer Vielzahl von Losungsansatzen in der Numerischen Aeroakustik bildet Proceedings Royal Society 1952 1954 Er zeigte dass die Larmerzeugung mit der achten Potenz der Flugzeuggeschwindigkeit zunimmt 1959 verliess er Manchester und wurde der Direktor des Royal Aircraft Establishment in Farnborough Hier arbeitete er an der Entwicklung von kommerziellen Fernseh und Kommunikationssatelliten sowie der bemannten Raumfahrt Seine Arbeit im Bereich der Uberschallflugzeuge war spater wichtig fur die Entwicklung der Concorde Ein weiteres seiner Arbeitsgebiete war nichtlineare Dynamik besonders in der Akustik einschliesslich aktiver Larmkontrolle Anwendungen auf die Untersuchung von Strassenverkehrsflussen meteorologische Anwendungen und Stromungsphysik biologischer Systeme von Stromung in Arterien Vogelflug Schwimmen von Fischen bis zur Fortbewegung von Amoben Nachdem er bereits 1953 Mitglied der Royal Society geworden war wurde er 1964 Royal Society Research Professor am Imperial College in London Im selben Jahr grundete er um eine bessere Forderung der angewandten Mathematik zu erreichen das Institute of Mathematics and its Applications dessen erster Direktor er 1967 war Ebenfalls 1964 wurde er mit der Royal Medal der Royal Society ausgezeichnet Als Paul Dirac 1969 den Lucasischen Lehrstuhl in Cambridge aufgab wurde Lighthill zu seinem Nachfolger bestimmt Diese Professorenstelle hatte er zehn Jahre inne bis er von Stephen Hawking abgelost wurde Danach wurde Lighthill Leiter Provost des University College London was er bis zu seiner Pensionierung 1989 blieb Obwohl er viel mit Mittelbeschaffung und Verwaltung beschaftigt war fand er immer noch Zeit Forschung zu betreiben So beschaftigte er sich z B mit chaotischen Systemen der Nutzung der Wellenenergie und dem menschlichen Horen Nach seiner Pensionierung war er Vorsitzender eines internationalen Komitees zur Verringerung der Auswirkungen von Naturkatastrophen des International Council of Scientific Unions 1973 war er Vorsitzender eines Komitees in Grossbritannien das im Auftrag des British Science Research Councils die Aussichten der Kunstlichen Intelligenzforschung KI untersuchen sollte Der Lighthill Report kam zu einer sehr kritischen Einschatzung dieser Forschungsrichtung u a Sprachverarbeitung und Robotik In der Folge wurde die staatliche Unterstutzung fur KI in Grossbritannien bis auf zwei Universitaten eingestellt Seine Leidenschaft Inseln in der ganzen Welt zu umschwimmen 1 von der er gern erzahlte wurde ihm schliesslich am 17 Juli 1998 zum Verhangnis Aufgrund eines Herzklappenfehlers starb er beim Versuch die Kanalinsel Sark zum sechsten Mal zu umschwimmen die neun Meilen hatte er fast vollendet Er hinterliess seine Frau einen Sohn und vier Tochter 1964 erhielt er die Royal Medal der Royal Society 1965 erhielt er die Goldmedaille der Royal Aeronautical Society deren Fellow er 1961 wurde und 1981 den Harvey Prize in Israel Er war seit 1958 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1958 des American Institute of Aeronautics and Astronautics der American Philosophical Society der US National Academy of Science 1976 der franzosischen Akademie der Wissenschaften 1976 der National Academy of Engineering 1977 und der Russischen Akademie der Wissenschaften 1994 Seit 1975 war er korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft Im Jahr 1983 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 1984 erhielt er die G I Taylor Medal 1998 kurz vor seinem Tod war er noch mit der Copley Medal der Royal Society ausgezeichnet worden 1965 bis 1969 war er Sekretar und dann Vizeprasident der Royal Society 1984 bis 1988 war er Prasident der International Union of Theoretical and Applied Mechanics Er erhielt 24 Ehrendoktortitel u a aus Princeton Aachen Lissabon Paris und St Petersburg 1971 wurde er von der Queen als Knight Bachelor geadelt 1986 wurde er Ehrenfellow des Trinity College Schriften BearbeitenOn sound generated aerodynamically I General theory In Proceedings of the Royal Society of London Series A Mathematical and Physical Sciences Band 211 Nr 1107 1952 S 564 587 doi 10 1098 rspa 1952 0060 On sound generated aerodynamically II Turbulence as a source of sound In Proceedings of the Royal Society of London Series A Mathematical and Physical Sciences Band 222 Nr 1148 1954 S 1 34 doi 10 1098 rspa 1954 0049 mit Gerald Beresford Whitham On kinematic waves I Flood movement in long rivers In Proceedings of the Royal Society of London Series A Mathematical and Physical Sciences Band 229 Nr 1178 1955 S 281 316 doi 10 1098 rspa 1955 0088 mit Gerald Beresford Whitham On kinematic waves II A theory of traffic flow on long crowded roads In Proceedings of the Royal Society of London Series A Mathematical and Physical Sciences Band 229 Nr 1178 1955 S 317 345 doi 10 1098 rspa 1955 0089 Higher approximations in aerodynamic theory Princeton Aeronautical Paperbacks 5 ZDB ID 597396 X Princeton University Press Princeton NJ 1960 Introduction to fourier analysis and generalised functions Cambridge University Press Cambridge u a 1958 deutsch Einfuhrung in die Theorie der Fourieranalysis und der verallgemeinerten Funktionen BI Hochschultaschenbucher 139 ISSN 0521 9582 Bibliographisches Institut Mannheim u a 1966 Mathematical Biofluiddynamics Regional Conference Series in Applied Mathematics 17 Society for Industrial and Applied Mathematics Philadelphia PA 1975 ISBN 0 89871 014 6 Waves in Fluids Cambridge University Press Cambridge u a 1978 ISBN 0 521 21689 3 An informal introduction to theoretical fluid mechanics IMA Monograph Series 2 Clarendon Press Oxford u a 1986 ISBN 0 19 853631 3 Collected Papers Edited by M Yousuff Hussaini 4 Bande Oxford University Press New York NY u a 1997 ISBN 0 19 509222 8 Literatur BearbeitenLokenath Debnath Sir James Lighthill and Modern Fluid Mechanics Imperial College Press London u a 2008 ISBN 978 1 84816 113 9 David G Crighton Tim J Pedley Michael James Lighthill 1924 1998 In Notices of the American Mathematical Society Band 46 Nr 10 Nov 1999 S 1226 1229 Digitalisat Malcolm J Crocker Sir James Lighthill and his Contributions to Science Keynote Lecture Sixth International Congress on Sound and Vibration Technical University of Denmark Lyngby Danemark 1999 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Michael James Lighthill im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Michael James Lighthill In MacTutor History of Mathematics archive Michael James Lighthill im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet J Lighthill Eintrag bei der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften mit Link zur Biografie niederlandisch Einzelnachweise Bearbeiten auch sonst ging er gerne Risiken ein 1959 wurde er zu symbolischen 1 Pfund Strafe verurteilt weil er wahrend der Fahrt aus einem Zug sprang der an seiner gewunschten Haltestelle Crewe nicht hieltNormdaten Person GND 115666664 lobid OGND AKS LCCN n79077261 VIAF 8430889 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lighthill Michael JamesALTERNATIVNAMEN Lighthill Sir Michael James vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG britischer MathematikerGEBURTSDATUM 23 Januar 1924GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 17 Juli 1998STERBEORT Sark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael James Lighthill amp oldid 234073175