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Michael David Kighley Baxandall 18 August 1933 in Cardiff 12 August 2008 in London war ein britischer Kunsthistoriker und Professor am Warburg and Courtauld Institute der University of London sowie an der University of California Berkeley Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBaxandall war der Sohn von David Baxandall einem Museumskurator der zeitweilig Direktor der National Gallery of Scotland war Er besuchte die Manchester Grammar School und studierte spater bei F R Leavis Englische Literatur am Downing College Cambridge Er verbrachte ein Jahr an der Universitat Pavia 1955 1956 lehrte sodann an der Internationalen Schule in St Gallen in der Schweiz 1956 1957 Zuletzt ging er an die Universitat Munchen um dort Vorlesungen des Kunsthistorikers Hans Sedlmayr zu horen Ausserdem arbeitete er am dortigen Zentralinstitut fur Kunstgeschichte Er kehrte 1958 nach London zuruck wo eine lange berufliche Verbindung mit dem Warburg Institute begann Zunachst betreute er die Photographic Collection Dort begegnete er Kay Simon die er 1963 ehelichte Baxandall war 1974 Slade Professor of Fine Art an der Universitat Oxford und Trager des Aby M Warburg Preises 1988 Weiterhin erhielt er fur sein Werk The Limewood Sculptors Of Renaissance Germany 1980 dt Die Kunst der Bildschnitzer den Mitchell Preis 1982 wurde er Mitglied Fellow der British Academy 1 1988 war er MacArthur Fellow 1991 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Werk BearbeitenEin Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit war die italienische Renaissance An ihrer Malerei entwickelte er die These dass Bilder als Dokumente uber ihre Zeit gelesen werden konnen Ein altes Bild dokumentiert eine visuelle Handlung Man muss lernen es zu lesen genauso wie man lernen muss einen Text aus einer anderen Kultur zu lesen selbst wenn man in gewissem Sinne die Sprache kennt Sprache und bildliche Darstellung sind konventionsgebundene Tatigkeiten Michael Baxandall 1980 Die Wirklichkeit der Bilder Syndikat Frankfurt am Main Seite 185 In seinem Werk Die Wirklichkeit der Bilder analysierte er die Struktur des Gemaldehandels im 15 Jahrhundert Die Grundlage fur hochwertige Malerei waren Vertrage zwischen den Klienten und den Malern Dabei bestimmte der Klient was gemalt werden sollte Er entschied auch wie er die Herstellungskosten berechnete und legte den Verdienst des Meisters und seiner Gehilfen fest Dies schlug sich in den Gemalden nieder und daher sind Gemalde unter anderem versteinerte Formen des okonomischen Lebens 2 Michael Baxandall gehort zu den Pionieren die die Rolle der Rhetorik und des Renaissance Humanismus fur die Entwicklung der bildenden Kunste am Beginn der fruhen Neuzeit hervorgehoben haben 3 Baxandall wird daruber hinaus als einer der Forscher angesehen die neue Wege zum Verstandnis der Skulptur des suddeutschen Raumes im 15 Jahrhundert beschritten haben Er verwendete hierfur den Begriff floride Skulptur von lat flora die Pflanzenwelt Blume Werke Auswahl BearbeitenGiotto and the Orators Humanist observers of painting in Italy and the discovery of pictorial composition 1350 1450 Oxford 1971 Die Wirklichkeit der Bilder Malerei und Erfahrung im Italien der Renaissance Wagenbach Berlin 1990 ISBN 3 8031 3601 6 im Original Painting and Experience in 15th Century Italy Oxford University Press 1972 Die Kunst der Bildschnitzer Tilman Riemenschneider Veit Stoss amp ihre Zeitgenossen Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 52368 4 im Original The Limewood Sculptors of Renaissance Germany Yale University Press 1980 Ursachen der Bilder Uber das historische Erklaren der Kunst Reimer Berlin 1990 ISBN 3 496 01072 X im Original Patterns of Intention On the Historical Explanation of Pictures Yale University Press 1985 mit Svetlana Alpers Tiepolo und die Intelligenz der Malerei Reimer Berlin 1996 ISBN 3 496 01148 3 im Original Tiepolo and the Pictorial Intelligence Yale University Press 1996 Locher im Licht Der Schatten und die Aufklarung Fink Munchen 1998 ISBN 3 7705 3100 0 im Original Shadows and Enlightenment Yale University Press 1997 Literatur BearbeitenJ Onians Michael David Kighley Baxandall 1933 2008 In British Academy Hrsg Proceedings of the British Academy Memoirs of Fellows Band 166 2010 S 27 46 thebritishacademy ac uk PDF Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Michael Baxandall im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Michael Baxandall in der Deutschen Digitalen Bibliothek Kurzbiographie im Dictionary of Art Historians englisch Erinnerung an Baxandall von Ulf Erdmann Ziegler in Frankfurter Rundschau vom 20 August 2008Einzelnachweise Bearbeiten Deceased Fellows British Academy abgerufen am 3 Mai 2020 Michael Baxandall Die Wirklichkeit der Bilder Malerei und Erfahrung im Italien des 15 Jahrhunderts Syndikat Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7632 3337 7 S 10 Michael Baxandall Giotto and the Orators Humanist observers of painting in Italy and the discovery of pictorial composition 1350 1450 Oxford 1971 Normdaten Person GND 121976521 lobid OGND AKS LCCN n79117251 VIAF 27077510 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baxandall MichaelALTERNATIVNAMEN Baxandall Michael David Kighley vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG britischer Kunsthistoriker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 18 August 1933GEBURTSORT CardiffSTERBEDATUM 12 August 2008STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Baxandall amp oldid 232857293