www.wikidata.de-de.nina.az
Als Meuterei in Ecuador 2010 versteht man den Aufstand von Soldaten und Polizisten in Ecuador Die Meuterei begann am 30 September 2010 morgens mit der Besetzung von Kasernen des Flughafens von Quito und der Errichtung von Strassensperren Im weiteren Verlauf wurde der Nationalkongress besetzt Ausserdem hielten die Aufstandischen Prasident Rafael Correa in einem Krankenhaus fest Insgesamt wurden mindestens acht Menschen getotet und hunderte verletzt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 2 1 Beginn 2 2 Entfuhrung von Prasident Rafael Correa 3 Aufarbeitung 4 Opfer 5 Reaktionen 5 1 International 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAusloser der Proteste war ein vom Parlament beschlossenes Gesetz das Gehaltszuschlage fur Polizisten kurzt 1 Die Polizisten sollten nicht mehr fur jede Beforderung Medaillen und Bonuszuschlage bekommen Zusatzlich wurde der Abstand zwischen den Beforderungen von funf auf sieben Jahre erweitert 2 Teile der Armee schlossen sich den Protesten der Polizisten an 3 Verlauf BearbeitenBeginn Bearbeiten Die Meuterei begann am 30 September um 8 00 Uhr morgens als der Aeropuerto Internacional Mariscal Sucre in Quito von circa 150 meuternden Soldaten der Luftwaffe besetzt wurde 2 Angehorige der ecuadorianischen Streitkrafte ubernahmen gleichzeitig mehrere Kasernen und errichteten in neun grossen Stadten des Landes Strassensperren 4 Polizisten eroberten den Nationalkongress In Guayaquil und Cuenca besetzten Polizisten Kommissariate 1 So hatten sich etwa in Quitos grosster Polizeikaserne circa tausend Polizisten verschanzt Es kam zu Plunderungen in Quito und Guayaquil und das offentliche Leben kam zum Erliegen 2 Gegen Mittag verhangte die Regierung fur eine Woche den Ausnahmezustand 3 Als Folge davon sollten alle Fernseh und Rundfunksender die Inhalte der staatlichen TV Sender Ecuador TV und Gama TV beziehungsweise des ebenfalls staatlichen Radiosenders Radio Publica ubernehmen 2 Nachmittags raumten die Soldaten nach Gesprachen mit Regierungsvertretern den Flughafen 2 Am Abend sturmten aufstandische Polizisten das Gebaude von Ecuador TV und versuchten die Ausstrahlung der Berichte uber den Aufstand zu beenden Zur gleichen Zeit versuchten Protestierende die Antennen von Gama TV zu zerstoren 2 Entfuhrung von Prasident Rafael Correa Bearbeiten nbsp Rafael Correa Meuternde Polizisten griffen Correa gegen Mittag an als er eine besetzte Kaserne besuchte um mit den Aufstandischen zu reden Als er einen Hubschrauber besteigen wollte wurde er geschlagen und gestossen Da er vor einigen Tagen eine Knieoperation hatte konnte er sich nicht wehren 3 Danach suchte er ein Polizeikrankenhaus auf nachdem er mit einer Tranengasgranate in Beruhrung gekommen war Das Krankenhaus wurde daraufhin von Hunderten meuternden Polizisten belagert und der Prasident stundenlang festgehalten Nach seiner Aussage kamen mehrmals Verhandlungsdelegationen zu ihm in das Krankenzimmer 2 Es kam zu Zusammenstossen zwischen Polizisten und Anhangern Correas vor dem Krankenhaus wobei die meuternden Polizisten auch scharf schossen 2 Laut den Angaben der Prasidentenanhanger setzten die Meuterer Tranengas ein Um 21 00 2 befreiten Angehorige einer regierungstreuen Spezialeinheit unter einem heftigen halbstundigen Schusswechsel den Prasidenten Er war insgesamt uber 12 Stunden festgehalten worden 2 Das Rote Kreuz gab bekannt dass bei der Befreiungsaktion zwei Polizisten getotet und 37 verletzt wurden Danach bedankte er sich vom Balkon des Prasidentenpalastes aus bei seinen Anhangern 1 Aufarbeitung BearbeitenAm 1 Oktober morgens trat der Polizeichef von Ecuador Freddy Martinez zuruck Er war nicht in der Lage gewesen die Polizisten zu beruhigen 1 Am 6 Oktober gab Innenminister Gustavo Jalkh bekannt dass 46 Haftbefehle gegen Sicherheitsbeamte ausgegeben wurden Die Betreffenden wurden festgenommen und befragt 5 Tags darauf korrigierten die Behorden die Zahl der Haftbefehle auf 308 von denen 55 bereits vollstreckt wurden Bei einer Verurteilung liegen die Strafen zwischen einem und sechs Jahren 6 Als einziger Zivilist wurde Fidel Araujo ein Mitglied der Oppositionspartei des fruheren Prasidenten Lucio Gutierrez festgenommen 7 Am 20 Juli 2011 wurden Emilio Palacio ein Journalist der Tageszeitung El Universo sowie die Verlegerbruder der Zeitung Carlos Cesar und Nicolas Perez wegen Verleumdung zu je drei Jahren Haft und der Zahlung von 28 Millionen Euro verurteilt Beide Seiten gingen in Berufung Anlass war ein Leitartikel namens Nein zu den Lugen in dem Palacio Anfang Februar das Verhalten von Rafael Correa wahrend der Meuterei kritisierte Er bezeichnete ihn mehrmals als Diktator und kritisierte vor allem die Entscheidung das Krankenhaus gewaltsam sturmen zu lassen 8 Am 17 Februar 2012 bestatigte das Oberste Gericht Ecuadors das Urteil Die vier Angeklagten waren aber nicht mehr in der Reichweite der ecuadorianischen Justiz Palacio und zwei der Direktoren hielt sich in den Vereinigten Staaten auf wo sie um Asyl angesucht hatten Der dritte Direktor fluchtete in die Botschaft von Panama 9 Opfer BearbeitenBei den Unruhen wurden mindestens acht Menschen getotet und 278 verletzt 6 Reaktionen BearbeitenArmeechef Ernesto Gonzalez sicherte dem Prasidenten seine Unterstutzung zu 1 International Bearbeiten nbsp Die Prasidenten der OAS in Buenos Aires auf dem Gipfel aufgrund der Krise Die Vereinigten Staaten versicherten Prasident Rafael Correa ihre Unterstutzung UNO Generalsekretar Ban Ki Moon erhoffte eine friedliche Beilegung der Krise In Buenos Aires startete eine Dringlichkeitssitzung der Union Sudamerikanischer Nationen UNASUR Geplant war auch eine Sitzung der Organisation Amerikanischer Staaten OAS Peru und Kolumbien schlossen ihre Grenzubergange zu Ecuador 1 Hugo Chavez rief zur Unterstutzung des Prasidenten gegen den Putschversuch auf 10 Prasident Rafael Correa sprach mehrmals von einem Putschversuch 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f ORF Ausnahmezustand verhangt a b c d e f g h i j TAZ Wir wissen woher sie kommen a b c Frankfurter Rundschau Schusse zwischen Polizei und Soldaten BBC Ecuador declares state of emergency amid coup attempt 46 Haftbefehle nach Meuterei von Polizei In ORF 6 Oktober 2010 abgerufen am 6 Oktober 2010 a b Haftbefehle gegen 308 Polizisten In ORF 7 Oktober 2010 abgerufen am 7 Oktober 2010 a b Polizisten in Ecuador wegen Revolte festgenommen In Neue Zurcher Zeitung 7 Oktober 2010 archiviert vom Original am 8 Oktober 2010 abgerufen am 7 Oktober 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nzz ch Gerhard Dilger Diktator Polemik verboten In die tageszeitung 22 Juli 2011 abgerufen am 25 Juli 2011 Josef Oehrlein Correa setzt Verurteilung von Zeitung durch In Frankfurter Allgemeine Zeitung 17 Februar 2012 abgerufen am 20 Februar 2012 ORF Amtskollegen solidarisieren sich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meuterei in Ecuador 2010 amp oldid 228871392