www.wikidata.de-de.nina.az
Die Meteorkunde beschaftigt sich mit jenen Lichtereignissen in unserer Atmosphare welche wissenschaftlich als Meteore und umgangssprachlich als Sternschnuppen bekannt sind und durch den Eintritt von Meteoroiden in die Erdatmosphare entstehen Sie steht in direktem Zusammenhang mit der Meteoritenkunde auch Meteoritik die die dabei gefallenen und zur Erde gelangenden Objekte Meteoriten untersucht Meteorkunde und Meteoritenkunde sind im Grenzgebiet zwischen Astronomie Wetterkunde das heisst der Meteorologie Geologie und Materialkunde angesiedelt Aufgrund der notwendigen Augenzeugenberichte sind sie auf die Mithilfe von Amateurastronomen angewiesen Deren internationale Zusammenarbeit findet unter anderem in der International Meteor Organization IMO und dem European Research Center for Fireballs and Meteorites ERFM statt Inhaltsverzeichnis 1 Untersuchte Ereignisse 2 Methoden 3 Geschichte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseUntersuchte Ereignisse BearbeitenEin Meteor ist die kurze Leuchterscheinung die sich am Himmel zeigt wenn ein Meteoroid in die Erdatmosphare eindringt Dabei ist die Lichterscheinung an sich immer hinter dem Eindringling zu positionieren Der Meteoroid schlagt in jeder Sekunde einen etwa 10 70 km langen und mehrere hundert Meter dicken Einschusskanal wobei die Intensitat von der Eintrittsgeschwindigkeit abhangt Der Meteorit der Korper des Meteors ist fur den Beobachter immer unsichtbar klein und normalerweise geht sein Material vollstandig in das entstehende Kollisionsplasma uber Solange durch den Impuls Plasma entsteht kann nichts leuchten Erst in der Entspannungsphase also im entstandenen Einschusskanal kommt es durch Rekombination der Elektronen zur Emission von Licht Das geschieht zuerst am ausseren Rand der Rohre und setzt sich nach innen fort und kann durchaus einen langeren Zeitraum in Anspruch nehmen Diesen Vorgang kann man als Nachleuchten des Meteors beobachten Methoden BearbeitenDie gangigste Methode in der Meteorkunde ist die Videouberwachung Die meisten Beobachtungsdaten stammen von Amateurastronomen Der Zusammenschluss in Netzwerken ermoglicht es Meteore simultan von mehreren Standorten aus zu dokumentieren um daraus deren Flugbahn berechnen zu konnen Aus einer Bahnbestimmung von Meteorerscheinungen in der Atmosphare kann zum einen die Bahn des Meteoroiden in den interplanetaren Raum zuruckverfolgt werden zum anderen das Fallgebiet des Meteoren bestimmt werden falls dieser bis zur Erdoberflache gelangt 1 Da die Erde mehrfach im Jahr Gebiete hoherer Meteoroidendichte durchlauft so sind mehrere Meteorstrome im Jahresverlauf bekannt Wichtig ist jedoch auch die Erfassung der Meteorraten ausserhalb dieser Strome Uber die Erfassung der Leuchtfarbe oder die Existenz eines Schweifs konnen Ruckschlusse auf die Temperatur der Meteoritenoberflache und teilweise auch deren Beschaffenheit getroffen werden Geschichte BearbeitenDie mit Meteoroiden zusammenhangenden Leuchterscheinungen und die in deren Zusammenhang wahrgenommenen Gerausche wurden lange Zeit als Wettererscheinungen vermutet Ernst Florens Friedrich Chladni stellte 1794 in Uber den kosmischen Ursprung der Meteorite und Feuerkugeln erstmals einen Zusammenhang mit fallenden kosmischen Objekten her Zu seinen Forschungen gehorte auch das Aufsuchen das Sammeln und die Untersuchung der eingeschlagenen Meteorite 2 Als Ursprung einzelner Meteorite wurde in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts ein grosserer Himmelskorper vermutet der in einem katastrophalen Ereignis zerstort wurde und sich einst zwischen Mars und Jupiter befunden haben muss 3 Eine fruhe Theorie der Flugphysik von Meteoriten wurde 1860 von W Haidinger aufgestellt die insbesondere auf die Form der Meteoriten eingeht Er folgert dass Steinmeteoriten bereits ihre endgultige Form angenommen haben und erkaltet sind wenn sie die unteren Kilometer der Atmosphare erreichen In spateren Werken geht Haidinger noch genauer auf die Flugbahnen von Meteoriten ein 4 Die Bedeutung von Augenzeugenberichten wird jedoch insbesondere beim Meteorit von Krahenberg deutlich beim spektakularen Einschlag in der Nahe von arbeitenden Bauern wurde die Temperatur des Meteoriten als handwarm bezeichnet G Neymayer beschrieb diesen Meteorit als einen von acht Fallen die im Zeitraum eines Jahres stattfanden und schloss auf einen Kometen als Ursprung 5 Auf der Homepage des Forschungsprojekts Meteorite Recon 6 werden diese und weitere Veroffentlichungen zur Meteoritenkunde ausfuhrlich beschrieben Alfred Wegener war mehr an der Wechselwirkung mit der Erdatmosphare interessiert Er veroffentlichte 1917 einen Artikel uber den Farbwechsel grosser Meteore 7 Er plante dies als ersten Teil einer dreiteiligen Abhandlung Beitrage zur Meteorkunde musste jedoch feststellen Das Hauptinteresse an diesen Fragen sollte die Meteorologie haben aber bisher haben die Astronomen die Meteorkunde gepachtet und dabei die Atmosphare naturgemass vernachlassigt 8 1988 wurde die International Meteor Organization gegrundet die mit den bereits seit April 1973 erscheinenden Werkgroep Niews WGN haufig in fachwissenschaftlichen Publikationen zitierte Mitteilungen herausgibt 9 Aus der im Jahr 2004 gegrundeten Initiative AusgangsPunkt Erde wurde 2008 das European Research Center for Fireballs and Meteorites Siehe auch BearbeitenImpakt Erdnahes Objekt Bolide Meteor Literatur BearbeitenJurgen Rendtel Sternschnuppen Urania Verlag Leipzig 1991 ISBN 3 332 00399 2 Alfred Wegener Der detonierende Meteor vom 3 April 1916 in Kurhessen N G Elwert Verlag Marburg 2001 ISBN 3 7708 1160 7 Dieter Heinlein Die Feuerkugel vom 6 April 2002 und der sensationelle Meteoritenfall Neuschwanstein 1 Auflage Selbstverlag Augsburg 2004 Weblinks BearbeitenHomepage der International Meteor Organization International Meteor Organization auf der englischen Wikipedia European Research Center for Fireballs and Meteorites ERFM Feuerkugelnetz am DLR Arbeitskreis Meteore AKMEinzelnachweise Bearbeiten Erlauterungen zur Meteorkunde auf der Webseite des ERFM Staatssammlung fur Palaontologie und Geologie der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1 2 Vorlage Toter Link www palmuc de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis uber E E F Chladni Ferdinand Keller Ueber Meteore In An die Zuricher Jugend auf das Jahr 1838 Von der Naturforschenden Gesellschaft Zurich 1838 W Haidinger Eine Leitform der Meteoriten In Sitzungsbericht der Mathem Naturwissenschaftlichen Classe Band XL Wien 1860 G Neymayer Der Meteorit von Kraehenberg In XXVIII amp XXIX Jahresbericht der Pollichia des naturwissenschaftlichen Vereins der Rheinpfalz Durkheim 1871 Homepage des Forschungsprojekts Meteorite Recon A Wegener Der Farbenwechsel grosser Meteore In Abh Kaiserl Leop Carol Deutsch Akademie Naturforscher Nova Acta 104 1 1917 S 1 34 Brief an W Koppen 1917 siehe Ulrich Wutzke Alfred Wegener Kommentiertes Verzeichnis der schriftlichen Dokumente seines Lebens und Wirkens 1 2 Vorlage Toter Link epic awi de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Ber Polarforsch 288 1998 ISSN 0176 5027 Meldung 744 der Uni Bonn uber die International Meteor Conference 2003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meteorkunde amp oldid 217875082