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Im Jahr 1803 kam es im niederbayerischen Massing zum Niedergang eines Meteoriten Meteoritenfall Massing 1803 Ort MassingFallzeit 13 Dezember 1803 zwischen 10 und 11 UhrKoordinaten 48 23 0 N 12 36 0 O 48 383333333333 12 6Herkunft vermutlich Asteroid VestaMeteoritenname MassingSammlung Museum fur NaturkundeAuthentizitat sicherMeteorit von Massing Inhaltsverzeichnis 1 Fallbericht von Ernst Florens Friedrich Chladni 2 Beschreibung des Meteoriten 3 Reste des Meteoriten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseFallbericht von Ernst Florens Friedrich Chladni BearbeitenEs war vermutlich ein kalter Dezember Dienstag als die Bauern vom Larm aufgeschreckt aus ihren Hausern liefen Von Chladni gibt es einen detaillierten Fallbericht Darin schilderte er unter anderem dass vormittags zwischen 10 und 11 Uhr neun oder zehn laute Kanonenschusse die dorfliche Stille zerrissen Aufgeschreckt von dem Larm rannte der Bauer hinaus sah in den Himmel erblickte etwas das sehr hoch unter bestandigem Sausen aus der Luft daher kam und endlich auf das Dach seiner Wagenhutte traf einige Schindeln erschlug und hinein drang Er fand in der Hutte einen schwarzen Stein der nach Pulver roch und heiss war 1 Der Stein war 3 Pfund schwer Weiter berichtete Chladni dass er die vermeintlichen Schusse von Altotting also von Osten her gehort habe dabei sei der Stein aber von Heiligenstadt Gangkofen her also aus dem Westen gekommen Beschreibung des Meteoriten BearbeitenDas Aussehen des Meteoriten beschrieb der Naturforscher Otto Buchner wie folgt Die Rinde ist sehr dunn sehr schwarz und glanzend fast wie gefirnisst Die Grundmasse ist graulichweiss sehr feinkornig ziemlich locker ahnlich Bimsteinporphyr worin kugelige und eckige Einschlusse bis Erbsengrosse von unreiner pistaziengruner Farbe dann kubische schwarze und endlich ganz kleine durchscheinende Korner und Blattchen von gelblicher oder olivengruner Farbe dick eingemengt sind 2 Nach neueren Untersuchungen handelt es sich bei dem Meteoriten um einen Vertreter der seltenen Gruppe der Howardite die vermutlich vom Asteroiden Vesta stammen Reste des Meteoriten BearbeitenVon dem ursprunglich nur 1 6 Kilogramm schweren Meteoriten ist kaum noch Material erhalten Im Museum fur Naturkunde in Berlin befindet sich das grosste erhaltene Stuck Es wiegt 22 1 Gramm und stammt aus der Privatsammlung Chladnis einschliesslich Originaletikett Chladni vererbte seine Sammlung von 41 Meteoriten dem Museum sie ist noch fast vollstandig Insgesamt umfasst die Sammlung Meteoriten von etwa 3 500 Fundorten mit uber 6 000 Exemplaren Darunter eben auch der Massinger Meteorit Das zweitgrosste bekannte Stuck 16 2 Gramm wurde in Munchen im Krieg zerstort Eine 0 24 Gramm Probe des Massinger Meteoriten kam nach 1935 aus der Sammlung des Marquis de Mauroy 1848 1927 in den Besitz der Sammlung des Vatikans Und wie der Custos der Sammlung der Astronom Guy Consolmagno SJ mitteilte betrachtete Papst Benedikt diesen Gesandten des Himmels bei seinem Besuch im vatikanischen Observatorium in Castel Gandolfo im September 2009 mit grossem Interesse 3 Siehe auch BearbeitenListe der Meteoriten DeutschlandsLiteratur BearbeitenNicht von dieser Welt Bayerns Meteorite Bayerisches Landesamt fur Umwelt Augsburg 2012 ISBN 978 3 936385 92 2 Einzelnachweise Bearbeiten E F F Chladni Uber die Feuer Meteore und die mit denselben herabgefallenen Massen Heubner Wien 1819 O Buchner Die Meteoriten in Sammlungen W Engelmann Leipzig 1863 Bayerisches Landesamt fur Umwelt Nicht von dieser Welt Bayerns Meteorite 2012 S 38 39 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meteoritenfall Massing 1803 amp oldid 231547033