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Metamorphosen der Gesellschaft ist eine Novelle von Achim von Arnim die 1823 entstand und 1826 als erster Beitrag des Zyklus Landhausleben erschien 1 2 Achim von Arnim 1781 1831 Inhaltsverzeichnis 1 Titel Zeit und Ort 2 Inhalt 3 Preussen 4 Zitate 5 Selbstzeugnis 6 Rezeption 7 Literatur 7 1 Zitierte Textausgabe 8 EinzelnachweiseTitel Zeit und Ort BearbeitenDer alternde Rittmeister die Hauptperson aus den hoheren Kreisen bezeichnet sich vielleicht ein klein wenig im Scherz als Philosoph So lasst er sich weitschweifig uber die Krankheit des Zeitalters aus und erlautert ein Charakteristikum der Restauration die stete Metamorphose der Gesellschaft In dem ziemlich umfangreichen Text wird sehr wenig Handlung geboten Vielmehr wird ein Bild der geistigen Situation von dem Berlin 3 des Jahres 1823 gemalt 4 Inhalt BearbeitenDer junge Arthur ein Neffe des Rittmeisters nennt das 18 Jahrhundert welches die Philosophie und die Revolution geboren eine unselige Zeit Doch die ist vorbei Das Gift der Revolution durchdringt die Menschen nicht mehr Arthur erkennt das okonomische Geschick des Onkels bei der Verwaltung der Landereien der Familie an Der Rittmeister lebt seit zwanzig Jahren getrennt von seiner frommen Ehefrau Miranda sowie der gemeinsamen Tochter Georgine und fragt sich Sollte er den beiden zuliebe fromm werden Die Antwort fallt schwer Hat er doch uber Frommigkeit diese restaurierende Bruhe fur den Staat des Ofteren gespottelt und geschimpft Aber der Rittmeister gesteht sich ein er kann ohne Miranda nicht langer leben weil er erst jetzt angefangen hat sie zu lieben Vorubergehend war der Rittmeister fruher einmal mit Erfolg Kriegsminister gewesen und hatte nebenher sogar Hasard gespielt Zu seiner Uberraschung wird er vom Fursten infolge eines Missverstandnisses zum Minister der geistlichen Aufklarung ernannt Somit steht er dem obersten Bischof vor und muss nun junge Protestanten davon abhalten katholisch zu werden Der neue Minister nimmt die Ernennung hin Er sagt sich Wer uberhaupt kommandieren kann muss alles kommandieren konnen Als erste Amtshandlung verfeuert er im Kamin die Aktenstosse seines neunzigjahrigen Vorgangers und schmeisst seine lusternen franzosischen Bucher hinterdrein Das Beste darin weiss er ohnehin auswendig Die fromme Miranda versteht die eigene Kehrtwende nicht Auf einmal will sie ganz fur ihren Gatten leben will sich einem Manne ergeben der des Heiligsten spottet ja mit unerhorter Gewalt es in sich zu vernichten trachtet indem er erlogene Wunder andern aufburdet und sich an ihrer Kurzsichtigkeit erfreut Miranda meint einen Zwischenfall wahrend ihres Gottesdienstes Der Gatte hatte aus Versehen aus der Nachbarschaft einen Pistolenschuss auf das Gotteshaus abgefeuert Die Folgen des Schusses wurden als jenes Wunder hingestellt Miranda durchschaut die Vorgange wohl Trotzdem strebt die Frau mit Macht zuruck in den Ehehafen Der Furst verlobt Georgine mit seinem Geheimenrat Arthur dass das Bestehen der Welt gesichert werde Der neue Minister demaskiert sich auf einem Maskenball und verkundet der Gesellschaft seine bevorstehende Silberhochzeit mit Miranda Die Wiedervermahlten sagen allen Gute Nacht Preussen BearbeitenDie Novelle kann als Summa der Zeitkritik Arnims gelesen werden Auf eine Vielzahl von Personen und Erscheinungen wird angespielt beziehungsweise eingegangen So werden zum Beispiel der Neupietismus in Pommern und Berlin 5 der Spiritismus am Hofe Friedrich Wilhelms II 6 sowie der Einfluss von Joanna Southcott 7 und auch Claus Harms 7 erwahnt Mit dem Propst 8 ist vermutlich Johann Christoph von Woellner gemeint mit dem aufgeschwollenen Minister Hans Rudolf von Bischoffwerder 9 und mit Herrn von Haller Karl Ludwig von Haller 10 Zitate Bearbeiten Musik ist Erinnerung an die Urbewegung unserer Seele 11 Frechheit ist es hauptsachlich was wir Herrschenden durch diese Zeitgeschichte gewonnen haben 12 Selbstzeugnis BearbeitenIn einem Brief vom 26 Dezember 1826 kritisiert Wilhelm Grimm die Novelle Arnim antwortet am 4 Juni 1827 kein Wort darin ist leichtsinnig hingeschrieben 13 Rezeption BearbeitenArnim habe Kultur und Religion fur Elemente des Staatswesens gehalten Demnach geissele er in Form schier endloser kontroverser politischer Gesprache in der Erzahlung die staatliche Zersplitterung 14 Schulz nennt den Rittmeister einen liberalen Schriftsteller 15 der ausgleichend wirken und somit Gewalt verhindern wolle 16 Literatur BearbeitenHelene M Kastinger Riley Achim von Arnim rowohlts monographien herausgegeben von Kurt Kusenberg 158 Seiten Reinbek bei Hamburg im Juli 1979 ISBN 3 499 50277 1 Gerhard Schulz Die deutsche Literatur zwischen Franzosischer Revolution und Restauration Teil 2 Das Zeitalter der Napoleonischen Kriege und der Restauration 1806 1830 912 Seiten Munchen 1989 ISBN 3 406 09399 XZitierte Textausgabe Bearbeiten Achim von Arnim Metamorphosen der Gesellschaft Sonntagserzahlung des Landpredigers S 227 328 in Karl Heinz Hahn Hrsg Ludwig Achim von Arnim Werke in einem Band 423 Seiten Bibliothek deutscher Klassiker Herausgegeben von den NFG Aufbau Verlag Berlin und Weimar 1981 1 Aufl Einzelnachweise BearbeitenQuelle meint die zitierte Textausgabe Quelle S XLIV 18 Z v u Riley S 107 6 Z v o Berlin die Residenz des Konigreichs Preussens wird zwar nicht genannt ist aber als Ort der Handlung hochstwahrscheinlich gemeint Hahn in der Quelle S XLIV unten Quelle S 403 Bezug auf S 227 Quelle S 404 Bezug auf S 235 a b Quelle S 325 409 Quelle S 240 404 Quelle S 240 404 Quelle S 293 407 Quelle S 281 2 Z v u Quelle S 288 9 Z v u zitiert in Riley S 108 5 Z v u bis S 109 4 Z v o Riley S 108 15 Z v u Schulz S 409 18 Z v o Schulz S 409 27 Z v o Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Metamorphosen der Gesellschaft amp oldid 213683516