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Die Baureihe Mercedes Benz OM 300 klein umfasst mehrere Generationen Vier und Sechszylinder Diesel Reihenmotoren OM Oelmotor die hauptsachlich fur den Antrieb leichter LKW produziert wurden Die Ursprunge reichen in die Zeit um den Zweiten Weltkrieg zuruck abgelost wurden die Motoren Mitte der 1990er Jahre durch die neue Baureihe 900 Mercedes BenzSchnittmodell OM 352Schnittmodell OM 352Baureihe OM 300Produktionszeitraum 1949 1995Hersteller Mercedes BenzFunktionsprinzip DieselMotorenbauform ReihenmotorHubraum 3052 5955 cm3Gemischaufbereitung Vorkammereinspritzungsowie DirekteinspritzungMotoraufladung Teilweise TurboladerLeistung 59 176 kWMasse 385 410 kgVorgangermodell keinesNachfolgemodell Baureihe OM 900 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Entwicklung 1 1 Umstellung auf Direkteinspritzung 2 Technische Beschreibung OM 312 3 Technische Beschreibung OM 352 4 Benzinmotoren 5 Technische Daten 6 Weblinks 7 LiteraturGeschichte und Entwicklung BearbeitenMercedes Benz war auch vor dem Krieg in allen Marktsegmenten fur LKW vertreten der eigene 3 Tonner L 3000 war allerdings deutlich zu teuer und zu schwer Grund fur das hohe Gewicht war massgeblich der verbaute Dieselmotor OM 65 4 mit 75 PS bei 2250 min 1 In der Klasse leichter LKW mit drei Tonnen Nutzlast war der Opel Blitz mit weitem Abstand der Marktfuhrer dieser hatte einen Sechszylinder Benzinmotor mit 3 6 l Hubraum war leicht und gunstig in der Herstellung ausserdem zuverlassig und robust Fur einen konkurrenzfahigen Leicht LKW benotigte Mercedes Benz einen kleinen und leichten Dieselmotor Der Motor sollte deshalb mit 3000 min 1 eine ungewohnlich hohe Nenndrehzahl haben dies war damals in vielfacher Hinsicht ein Wagnis Die Entwicklung begann um 1938 und war etwa 1941 abgeschlossen Aufgrund des Krieges konnten die Fertigungseinrichtungen nicht mehr beschafft werden zudem wurde Mercedes Benz 1942 verpflichtet den Opel Blitz in Lizenz zu fertigen Bei Kriegsende waren die Fertigungseinrichtungen fur den Motor des Opel Blitz fertiggestellt und auch weitgehend unzerstort Das Problem war das gleiche wie vor dem Krieg Benotigt wurden ein Leicht LKW und ein passender Motor Unter den Mangelbedingungen der fruhen Nachkriegszeit mussten also der Motor und die bestehende Fertigungseinrichtung aneinander angepasst werden Der Blitz Motor hatte nur vier Kurbelwellen Hauptlager jeweils zwei Zylinder standen wegen des fehlenden Hauptlagers enger beieinander als die Zylinder mit dazwischenliegendem Lager Der Vorkriegs R6 Motor OM 302 wurde weiterentwickelt Die sieben Kurbelwellenhauptlager blieben die Zylinderabstande wurden an die Fertigungseinrichtungen angepasst und deshalb ungleichmassig Fertig war der OM 312 Eine angemessen sorgfaltige Erprobung war nur deshalb moglich weil das Fahrzeug L 3250 erst ein Jahr spater als geplant fertig wurde 1954 kam eine turboaufgeladene Version des OM 312 fur Sonderfahrzeuge hinzu Aufgrund der damals schlechten Zuverlassigkeit der Turbolader und der geringen Akzeptanz bei den Kunden wurde etwa zeitgleich fur den normalen Guterverkehr der leistungsstarkere im Wesentlichen auf dem OM 312 basierenden OM 321 eingefuhrt von diesem folgten zwei Jahre spater wiederum zwei turboaufgeladene Versionen Der OM 322 war dann spater die letzte Version dieser Motoren mit Vorkammereinspritzung eine Variante des OM 321 mit veranderter Bohrung und verandertem Hub Die beengten Platzverhaltnisse in Verbindung mit der Vorkammer verursachten erhebliche thermische Probleme in dem Motor sodass am Ende seiner Produktionszeit die Schadenquote immer noch mehr als zehn Mal so hoch lag wie bei dem Nachfolger mit Direkteinspritzung im ersten Produktionsjahr Umstellung auf Direkteinspritzung Bearbeiten Mit dem OM 352 wurde 1964 fur diese Motorenbaureihe die Ara der Direkteinspritzung eingelautet Versuche dazu gab es bereits seit uber zehn Jahren Er ersetzte alle seine Vorganger und es gab ihn deshalb auch leistungsreduziert Nachdem ein Vierteljahrhundert zuvor die Entwicklungsarbeiten zu dieser Baureihe mit einem Vierzylinder begonnen hatten folgte 1965 mit dem OM 314 der erste Vierzylinder Dieselmotor im Verkaufsprogramm Dieser war bis auf die Zylinderzahl baugleich mit dem OM 352 und fur die neuen leichten LKW mit Kubischer Kabine leicht vorgesehen Die Vierzylinder liefen sehr unkultiviert aber die Motoren waren sehr zuverlassig und erstmals galt dies auch fur die dann folgenden Turbomotoren 1983 wurden OM 314 OM 352 nochmals grundlich uberarbeitet und als OM 364 OM 366 auf den Markt gebracht Notwendig wurde dies durch die verscharfte Umweltgesetzgebung die den Wandel hin zu kleineren Zylinderzahlen mit Turboaufladung und Ladeluftkuhlung beforderte Weiter verscharfte Abgasgrenzwerte machten dann in den 1990er Jahren endgultig eine Neuentwicklung notwendig die Baureihe 900 Technische Beschreibung OM 312 BearbeitenDer OM 312 ist ein stehender Reihen Sechszylinder Viertakt Zweiventil Dieselmotor mit Vorkammereinspritzung und Wasserkuhlung Der Zylinderblock des Motors ist mit dem geteilten Kurbelgehause vergossen und aus nickellegiertem Gusseisen hergestellt Die Zylinderlaufbuchsen sind in den Block eingegossen Bei einer Zylinderbohrung von 90 mm und einem Kolbenhub von 120 mm hat der Motor insgesamt einen Hubraum von 4580 cm In den Zylindern laufen geschmiedete Kolben aus Leichtmetall von Mahle mit vier Kompressionsringen und zwei Olabstreifringen Die Kraft wird uber schraggeteilte Pleuel mit Gleitlagern aus Bleibronze mit Stahlstutzschalen auf eine geschmiedete und an samtlichen Lagerstellen gehartete Kurbelwelle ubertragen die siebenfach in Bleibronze Gleitlagern ebenfalls mit Stahlstutzschalen im Kurbelgehause gelagert ist Sie ist mit sechs Gegengewichten und einem Schwingungsdampfer versehen Im Kurbelgehause lauft eine vierfach in Gleitlagern gelagerte untenliegende Nockenwelle die uber schragverzahnte Stirnrader angetrieben ist Sie betatigt uber Stossel Stossstangen und Kipphebel die senkrecht hangenden Ventile Jeder Zylinder hat ein Ein und ein Auslassventil Die Ventile hangen in einem abnehmbaren Zylinderkopf aus Gusseisen der alle Zylinder abdeckt Zum Zylinderblock hin ist eine asbesthaltige Zylinderkopfdichtung eingebaut Zur Schmierung wird eine Druckumlaufschmierung benutzt die von einer Zahnradolpumpe aufrechterhalten wird Der Olfilter ist im Hauptstrom verbaut Das Ol wird von einem Olkuhler gekuhlt der uber einen Temperaturregler verfugt Der Kraftstoff wird aus dem Tank mit einer Kraftstoffpumpe gefordert und mit einem Filzrohrfilter gereinigt Danach wird der Sprit zur Einspritzpumpe des Typs Bosch PES 6 A70 B 410 RS 64 7 gefordert die ihn uber Einspritzdusen des Typs Bosch DNO SD 211 in die Vorkammer einspritzt Ein Fliehkraftdrehzahlregler begrenzt die Hochstdrehzahl Die Luft wird vor dem Kuhler angesaugt und mit einem Olbadluftfilter gereinigt der auch das Ansauggerausch des Motors dampft Gekuhlt wird der Motor mit einem Rohrenkuhler dessen warme Abluft von einem Ventilator fortgeblasen wird Die Abgabeleistung des Motors betrug zunachst 66 kW wurde aber ab 1956 durch eine Erhohung der Verdichtung der Drehzahl und anderer Steuerzeiten auf 74 kW erhoht Technische Beschreibung OM 352 Bearbeiten Hauptartikel Mercedes Benz OM 352 Der OM 352 ist ein Reihen Sechszylinder Viertakt Dieselmotor mit zwei Ventilen und Wasserkuhlung wesentlicher Unterschied zum OM 322 und 321 ist die Direkteinspritzung in die Kolbenmulde Der Zylinderblock des Motors ist aus Molybdan Chrom legiertem Sondergusseisen gegossen das Kurbelgehause ist aus legiertem Sondergrauguss hergestellt Bei einer Zylinderbohrung von 97 mm und einem Kolbenhub von 128 mm hat der Motor einen Gesamthubraum von 5675 cm Die Kolben sind geschmiedete Kolben aus Leichtmetall von Mahle mit jeweils drei Kompressionsringen und zwei Olabstreifringen Die Kraft wird uber schraggeteilte Pleuel aus Vergutungsstahl mit Doppel T Querschnitt auf eine geschmiedete und an den Lagerstellen gehartete siebenfach gelagerte Kurbelwelle ubertragen Pleuel und Kurbelwelle haben Dreistofflager mit Stahlstutzschalen Die Kurbelwelle ist mit Gegengewichten und Schwingungsdampfern versehen Im Kurbelgehause lauft eine vierfach in Gleitlagern gelagerte Nockenwelle aus gehartetem Vergutungsstahl die uber schragverzahnte Stirnrader von der Kurbelwelle angetrieben wird Sie betatigt uber Stossstangen und Kipphebel die hangenden Ventile Jeder Zylinder hat ein Ein und ein Auslassventil Der alle Zylinder abdeckende Zylinderkopf aus Molybdan Chrom legiertem Sondergusseisen ist mit einer asbesthaltigen Zylinderkopfdichtung zum Zylinderblock hin abgedichtet Die Druckumlaufschmierung arbeitet mit einer Zahnradolpumpe und einem Olfilter im Hauptstrom sowie einem Olfilter im Nebenstrom Der Kraftstoff wird durch einen Filzrohrfilter gereinigt und mit einer Einspritzpumpe des Typs Bosch PES 6 A70 C 410 RS 2085 durch Einspritzdusen des Typs Bosch DLLA 150 S 187 in die Kolbenmulden einspritzt Die Einspritzpumpe hat einen Fliehkraftdrehzahlregler Die Luft wird mit einem Olbadluftfilter gereinigt Gekuhlt wird der Motor mit einem Rohrenkuhler dessen warme Abluft ein Ventilator fortblast Dieser Motor leistet 126 PS 93 kW bei 2800 min 1 und liefert ein Drehmoment von 36 kpm 353 Nm bei 1600 min 1 Ab 1966 konnte der Motor auch mit Turbolader als OM 352 A geliefert werden seine Leistung stieg durch die Aufladung auf 150 PS 110 kW bei 2800 min 1 eine weiter uberarbeitete Variante OM 352 X leistet 168 PS 124 kW bei 2800 min 1Benzinmotoren BearbeitenAus den Dieselmotoren wurden im Laufe der Jahre einige Vergasermotoren abgeleitet Dies waren Benzinmotoren keine Gasmotoren Bestimmt waren sie mit Ausnahme des M 324 fur den Export oder fur Militarfahrzeuge entsprechend NATO Forderungen Technische Daten BearbeitenMotortyp gebaut ab Bauform Bohrung Hub Hubraum Brennverfahren Leistung und BemerkungenOM 301 R4 90 mm 120 mm 3 052 cm Vorkammer Prototyp um 1940OM 302 R6 90 mm 120 mm 4 578 cm Vorkammer Prototyp um 1941 80 PS bei 3000 min 1Blitz R6 90 mm 95 mm 3 626 cm Vergaser 75 PS L701OM 312 1949 R6 90 mm 120 mm 4 578 cm Vorkammer 90 PS bei 2800 min 1 spater 100 PS bei 3000 min 1 65 PS im Unimog U406OM 312A 1954 R6 90 mm 120 mm 4 578 cm Vorkammer 115 PS bei 3000 min 1M 312 1954 R6 90 mm 120 mm 4 578 cm Vergaser 110 PS bei 3000 min 1OM 321 1954 R6 95 mm 120 mm 5 101 cm Vorkammer 110 PS bei 3000 min 1OM 321Am 1956 R6 95 mm 120 mm 5 101 cm Vorkammer 126 PS bei 3000 min 1OM 321A 1956 R6 95 mm 120 mm 5 101 cm Vorkammer 132 PS bei 3000 min 1OM 322 1959 R6 97 mm 128 mm 5 672 cm Vorkammer 126 PS bei 2800 min 1M 324 1960 R4 95 mm 120 mm 3 401 cm Vergaser 75 PS OEM Motor fur Toyota GelandewagenOM 314 1965 R4 97 mm 128 mm 3 758 cm Direkt 80 PS spater 85 PSOM 314A 1981 R4 97 mm 128 mm 3 758 cm Direkt 85 PS nur im MB Trac 900 amp MB Trac 900 Turbo bis 1987 verbaut daher sehr kleine StuckzahlenOM 352 1964 R6 97 mm 128 mm 5 638 cm Direkt 126 PS spater 130 PS reduziert mit 100 PS oder 110 PS im Unimog auch mit 65 70 84 oder 90 PSOM 352A gt 1965 R6 97 mm 128 mm 5 638 cm Direkt 150 PS spater 156 PS 168 PS 172 PSM 352 1966 R6 97 mm 128 mm 5 672 cm Vergaser 130 PS bei 2800 min 1OM 353 R6 97 mm 128 mm 5 672 cm Direkt technisch identisch mit dem OM352 die Umnummerierung kam durch die grosse Variantenvielfalt sonst waren Baumuster Nummern doppelt vergeben wordenOM 362LA 1983 R6 97 mm 128 mm 5 672 cm Direkt 192 PS bei 2600 min 1 Weiterentwicklung des OM352A als Vorstufe zum OM366 L A OM 360 OM 360 neu Sammelbezeichnung fur OM 364 366 OM 360 alt ist dagegen ein 8 4 l MotorOM 364 1984 R4 97 5 mm 133 mm 3 970 cm Direkt 90 PS bei 2800 min 1OM 364A 1986 R4 97 5 mm 133 mm 3 970 cm Direkt 115 PS bei 2800 min 1OM 364LA 1994 R4 97 5 mm 133 mm 3 970 cm Direkt 136 PS bei 2600 min 1OM 362 verkurzt fur OM 362LA siehe obenOM 366 1984 R6 97 5 mm 133 mm 5 955 cm Direkt 136 PS bei 2800 min 1OM 366A 1984 R6 97 5 mm 133 mm 5 955 cm Direkt 170 PS bei 2600 min 1 136 PS bei 2400 min 1 im Unimog U 1300 L LKW 2t tmil glOM 366LA 1991 R6 97 5 mm 133 mm 5 955 cm Direkt 192 200 PS bei 2600 min 1 spater 240 PS bei 2600 min 1Nomenklatur OM Oelmotor Dieselmotor M Motor d h Benzinmotor h horizontal liegend fur Busse A turboaufgeladen Am turboaufgeladen mild d h reduzierter Ladedruck LA turboaufgeladen mit LadeluftkuhlungWeblinks BearbeitenGeburt einer Legende Die 1949 vorgestellte Motorenbaureihe 300 ist ein grosser Wurf In group media mercedes benz com Abgerufen am 18 November 2022 Literatur BearbeitenVerband der Automobilindustrie Daimler Benz AG Werk Mannheim Typ L 4500 und L 4500 K Gruppe 14 Nr 810 Frankfurt am Main Oktober 1954 Verband der Automobilindustrie Daimler Benz AG Werk Mannheim Typ L 327 Gruppe 14 Nr 1350b Frankfurt am Main November 1961 Verband der Automobilindustrie Daimler Benz AG Werk Mannheim Typ L 1113 und LK 1113 Gruppe 14 Nummer 1050b Frankfurt am Main Dezember 1966 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mercedes Benz OM 300 klein amp oldid 238039207