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Der Mercedes Benz M 950 ist ein zu Versuchszwecken entwickelter Wankelmotor der Daimler Benz AG Er wurde erstmals 1969 von Wolf Dieter Bensinger in seinem MTZ Artikel Der heutige Entwicklungsstand des Wankelmotors beschrieben der Artikel erschien im Januar 1970 Der Motor wurde von der Wankelmotorentwicklungsabteilung der Daimler Benz AG entwickelt die von Bensinger geleitet wurde Etwa 100 Wankelmotoren wurden in den 1960er und 1970er Jahren dort gebaut der M 950 wurde 1969 als Dreischeiben und 1970 als Vierscheibenvariante in Mittelmotorkonfiguration in den Supersportwagen Mercedes Benz C 111 eingebaut Obgleich eine Grossserienfertigung 1970 in einer Zweischeibenausfuhrung angestrebt war 1 beschreibt Bensinger in seinem 1973 im Springer Verlag veroffentlichten Buch Rotationskolben Verbrennungsmotoren dass ein seriennaher Zustand 1972 noch nicht erreicht war Bis zur Einstellung der Wankelmotorentwicklung bei Daimler Benz 1976 entwickelte das Unternehmen stattdessen eine als M 951 bezeichnete Ausfuhrung mit Saugrohreinspritzung 2 Daimler Benz AGBild nicht vorhandenMercedes Benz M 950Produktionszeitraum 1969 1970Hersteller Daimler Benz AGFunktionsprinzip WankelMotorenbauform Dreischeiben oder VierscheibenmotorHubraum 3600 cm34800 cm3Gemischaufbereitung BenzindirekteinspritzungMotoraufladung FreisaugendLeistung 205 kW260 kWMasse 150 kg180 kgVorgangermodell keinesNachfolgemodell keines Inhaltsverzeichnis 1 Konstruktion 2 Technische Daten 3 Quellenangaben 3 1 Literatur 3 2 Einzelnachweise 4 WeblinksKonstruktion BearbeitenDer M 950 ist als leicht zu erweiternde Motorenfamilie 3 mit einem Kammervolumen Vk von 600 cm3 konstruiert 4 Fur den Einsatz im Automobil sind Varianten mit bis zu sechs Scheiben moglich 5 tatsachlich gebaut wurden aber nur Dreischeiben und Vierscheibenversionen Bensinger hebt hervor dass eine Funfscheibenversion eine verhaltnismassig gunstige Belastung der Exzenterwellenlager habe 6 Der M 950 hat Umfangeinlass und Umfangauslass und eine mechanisch geregelte Benzindirekteinspritzung mit kantengesteuerter Einspritzpumpe das Zundsystem ist mit einer Zundkerze pro Scheibe ausgelegt 7 Das Motorgehause ist aus Aluminium hergestellt die Mantel sind in den Verbrennungsarbeitskammern mit einer Nikasilbeschichtung versehen die von Mahle entwickelt wurde 8 Die Kreiskolben sind aus Schmiedealuminium hergestellt was die Masse im Vergleich zu einem Kreiskolben aus Stahlguss um etwa die Halfte verringert 9 Die Kreiskolben wurden von Daimler Benz entwickelt und von Mahle hergestellt 10 Die Exzenterwelle ist ungeteilt 11 und aus induktionsgehartetem CK 45 Stahl mit einer Zugfestigkeit von 800 bis 900 N mm 2 hergestellt 12 Die Exzenter haben in der Dreikolbenausfuhrung eine 120 Spreizung wahrend die Vierkolbenausfuhrung eine 90 Spreizung hat wobei die Exzenter 1 und 2 sowie 3 und 4 sich jeweils gegenuberstehen 180 Diese Konstruktion bedingt dass die Exzenter 2 und 3 in einem 90 Winkel zueinander stehen und das mittlere Hauptlager der Exzenterwelle uberproportional stark belastet wird Daimler Benz begegnete diesem Problem indem die Exzenterwelle und damit auch die Lager im Durchmesser vergrossert wurden 5 Aufgrund der geringeren Bauteilzahl ist der Schmierungsbedarf des M 950 kleiner als bei einem Hubkolbenmotor Entsprechend wurde der Volumenstrom der Olpumpe geringer bemessen Da ein grosserer Warmeeintrag in das Motorol stattfindet muss die Kuhlleistung des Olkuhlers dennoch grosser als beim Hubkolbenmotor sein 13 Um die Laufflache zu schmieren und abzudichten ist der Motor mit einer kleinen Taumelscheibenoldosierpumpe ausgerustet Sie fordert pro Kreiskolben und Exzenterwellenumdrehung ca 6 1 mm Ol 14 Sie wird von der Exzenterwelle angetrieben und hat eine Untersetzung von 1 45 bis 1 60 Die Veranderung des Volumenstroms wird uber ein Gestange direkt uber die Regelstange der Einspritzumpumpe eingestellt Der Olfilm auf der Rotorlaufflache hat eine Dicke von etwa 3 10 6 mm 15 Da der M 950 eine Benzindirekteinspritzung hat kann das Schmierol nicht dem Kraftstoff beigemischt werden es wurde durch die Einspritzung aufbereitet werden und an der Verbrennung teilnehmen Das Ol quilt stattdessen durch einen kleinen Spalt bei der oberen Hulse der Drosselklappe in den Ansaugkanal und von dort auf die Laufflache 16 Technische Daten BearbeitenTechnische Daten Dreischeibenmotor M 950 F Vierscheibenmotor M 950 4 Exzentrizitat e displaystyle e nbsp 15 mmRadius R displaystyle R nbsp 99 mmAquidistante a displaystyle a nbsp 4 mmBreite B displaystyle B nbsp 75 mmKammervolumen V k displaystyle V k nbsp 600 cm3Arbeitsvolumen V h displaystyle V h nbsp 3600 cm3 4800 cm3Verdichtung e displaystyle varepsilon nbsp 9 3Nennleistung P e displaystyle P e nbsp 205 kW 260 kWBei Drehzahl n e displaystyle n e nbsp 7000 min 1 6000 min 1Mittlerer Arbeitsdruck p e displaystyle p e nbsp 1 05 MPa 1 1 MPaMasse m displaystyle m nbsp 150 kg 180 kgQuellenangabe 17 17 18 Quellenangaben BearbeitenLiteratur Bearbeiten Wolf Dieter Bensinger Der heutige Entwicklungsstand des Wankelmotors In MTZ Motortechnische Zeitschrift 31 Jahrgang Nr 1 Springer Verlag 1970 ISSN 0024 8525 S 10 16 Wolf Dieter Bensinger Rotationskolben Verbrennungsmotoren Springer Verlag Berlin Heidelberg 1973 ISBN 3 642 52173 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Helmut Dobler Renesis ein neuer Wankelmotor von Mazda In MTZ Motortechnische Zeitschrift 61 Jahrgang Nr 7 8 Springer Verlag 2000 ISSN 0024 8525 S 441 doi 10 1007 bf03226583 Gerhard Heidbrink Joachim Hack Wolfgang Kalbhenn Mercedes Benz C111 Fackeltrager Traumsportwagen und Rekordjager Hrsg Mercedes Benz Classic Motorbuchverlag Stuttgart 2022 ISBN 978 3 613 04482 1 R F Ansdale H Keller Der Wankelmotor Konstruktion und Wirkungsweise Motorbuch Verlag Stuttgart 1971 Einzelnachweise Bearbeiten Kalbhenn et al 2022 S 162 Wolfgang Kalbhenn VIEL mehr als eine VISION In Mercedes Benz Oldtimer Ticker 2 Dezember 2020 abgerufen am 30 Dezember 2022 Ansdale 1971 S 207 214 Bensinger 1973 S 145 a b Bensinger 1973 S 117 Bensinger 1973 S 118 Bensinger 1973 S 144 Bensinger 1973 S 113 Bensinger 1973 S 106 Bensinger 1973 S 107 Bensinger 1973 S 116 Bensinger 1973 S 123 Bensinger 1973 S 122 Bensinger 1973 S 95 Bensinger 1973 S 96 Bensinger 1973 S 97 a b Bensinger 1973 S 143 Dobler 2000 S 441Weblinks BearbeitenMercedes Benz C 111 I mit 3 Scheiben Wankelmotor M 950 F 1969 Foto des Motors Mercedes Benz C 111 II Als Mercedes das Rotieren lernte auto de Head of Mercedes Benz passenger car development Rudolf Uhlenhaut at the M 950 F three rotor Wankel engine used in the Mercedes Benz C 111 experimental vehicle in 1969 daimler com englisch Mercedes Benz M950F Wiki englisch Mercedes C 111 met Wankelmotor 1969 1970 niederlandisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mercedes Benz M 950 amp oldid 231792464